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    Werbefreie TV-Premiere: Atmosphärische Sci-Fi-Romanze zwischen "Star Wars"-Held & "Dune"-Verschwörerin
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube taucht gern in immersive Zukunftswelten ein. Neben seiner Jugendliebe, dem "Star Trek"-Franchise, ist er u. a. von "Alien", "Solaris", "Ex Machina", "Children Of Men", "District 9", "Arrival", "Interstellar", "Sunshine" sowie natürlich "Dune" fasziniert.

    Starbesetzte Zukunftsszenarien haben aktuell mal wieder Hochkonjunktur. Da ist es erstaunlich, dass „Zoe“ so komplett unter dem Radar durchfliegen konnte. Klar, das Ganze ist eher intim als bombastisch gehalten. Sehenswert ist es aber allemal.

    Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2018 ging „Zoe“ völlig unter. Viele von euch haben wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, dass das Sci-Fi-Drama hierzulande im Kino lief. Dabei stehen mit Ewan McGregor, dem Obi-Wan Kenobi aus den „Star Wars“-Prequels, und Léa Seydoux aus „Dune: Part Two“ sowie den James-Bond-Abenteuern „Spectre“ und „Keine Zeit zu sterben“ ganz oben auf der auch sonst sehr prominent besetzten Castlist.

    Am heutigen 5. August 2024 könnt ihr bisher Versäumtes nachholen, wenn „Zoe“ um 20.15 Uhr auf One seine deutsche Free-TV-Premiere feiert. Eine Wiederholung gibt es am 10. August um 23.20 Uhr. Zudem steht der Film mit Ende der ersten Ausstrahlung zum Gratis-Streamen in der ARD Mediathek zur Verfügung. Alternativ könnt ihr den FSK-12-Titel derzeit ohne Aufpreis im Rahmen des Flatrate-Abos von MagentaTV streamen. Zusätzlich ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Neben McGregor und Seydoux standen außerdem noch diese Darsteller*innen vor der Kamera: Popstar Christina Aguilera, Theo James aus der „The Gentlemen“-Serie, Miranda Otto („Der Herr der Ringe“), Matthew Gray Gubler („Criminal Minds“) und Rashida Jones aus „Parks And Recreation“.

    "Zoe": Das ist die Story

    Cole (McGregor) ist der Kopf der Firma Relationist Labs und ein echter Pionier auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Seine Arbeit hat The Machine hervorgebracht, ein Computerprogramm, das die Kompatibilität von Partnern genau abstimmt. Obendrein erschafft Coles Unternehmen auch physische KI-Wesen. Sein größter Stolz ist Zoe (Seydoux), die nicht nur absolut lebensecht aussieht, sondern sich auch so verhält – verfügt sie doch über ein fortschrittliches Gedächtnis und entwickelt reale Emotionen.

    Zoe arbeitet als Coles Assistentin und ist extrem effizient dabei. Sie sehnt sich allerdings nach mehr, denn sie hat sich in ihren Chef verliebt. Cole scheint ihre Gefühle allerdings nicht erwidern zu können. Hängt er doch noch immer seiner Ex-Frau Emma (Jones) hinterher. Als Zoe dann schließlich die Wahrheit über ihre Identität erfährt, erschüttert dies ihre Welt so sehr, dass sie in eine extreme Abwärtsspirale zu geraten droht, in die sie Cole mit hineinreißen könnte …

    Zoe
    Zoe
    Starttermin 8. November 2018 | 1 Std. 44 Min.
    Von Drake Doremus
    Mit Ewan McGregor, Léa Seydoux, Christina Aguilera
    User-Wertung
    3,2

    "Black Mirror" trifft "Frankenstein" trifft "Ex Machina"?

    Habt ihr beim Lesen der Inhaltsangabe auch sofort an die Serie „Black Mirror“ denken müssen? Das Szenario würde eigentlich perfekt für eine Episode des Netflix-Hits passen. Regisseur und Co-Drehbuchautor Drake Doremus („Equals - Euch gehört die Zukunft“) geht es dann im weiteren Verlauf aber weniger um die dort oft dominierenden physischen Gefahren der unaufhaltsam fortschreitenden Technik. Vielmehr will er die emotionalen Auswirkungen, die deren bedingungslose Nutzung auf uns Menschen als Individuen, aber auch in der Gesamtheit hat und haben könnte, aufzeigen.

    Dabei entwirft er eine faszinierend authentisch wirkende Welt im Kleinen, die von seinen Mim*innen erfreulich glaubhaft zum Leben erweckt wird. Das Ganze ist zeitgemäßer, als vielen von uns klar und/oder lieb sein dürfte. Die Idee von Leuten, die sich eher einen „perfekten“ artifiziellen Partner erschaffen wollen, anstatt sich einen vielleicht mit kleinen „Unebenheiten“ versehenen, realen zu suchen, sind in Zeiten alles steuernder Algorithmen, bahnbrechender Fortschritte auf dem KI-Sektor und einer immer schmaler werdenden Kluft zwischen Mensch und Maschine schon fast greifbar nah.

    Die sich dem einen oder der anderen von euch vielleicht aufdrängenden Assoziationen zu Alex Garlands meisterhaftem, drei Jahre zuvor erschienenen „Ex Machina“ können allenfalls sehr oberflächlich gezogen werden. Dazu tragen auch die atmosphärisch-weichgezeichneten, fast schon milchig anmutenden Bilder von Chef-Kameramann John Guleserian („Alles eine Frage der Zeit“) bei, die eine ganz andere Stimmung aufkommen lassen.

    Dass Doremus seine Storyidee im letzten Drittel des Films ein wenig aus den Händen gleitet und sie dadurch zeitweise sogar ins Absurde abzudriften droht, ist etwas schade. Trotzdem ist „Zoe“ als moderne Anspielung auf Mary Shelleys „Frankenstein“ ein lohnens- und damit sehenswertes Gedankenspiel.

    Bevor in 2 Wochen die neue Serie startet, gibt's ab heute schon neue "Star Wars"-Filme auf Disney+

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