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    TV-Tipp: Für diesen starbesetzten Kino-Hit nach einer wahren Begebenheit ließ Steven Spielberg eines der größten Sets aller Zeiten errichten
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Viele hassen es schon, nur ein paar Stunden am Flughafen zu verbringen. Ein Mann musste dort aber sogar mehrere Jahre verharren. Diese unfassbare Geschichte diente als lose Inspiration für Steven Spielbergs Komödie „Terminal“, die heute im TV läuft.

    Regielegende Steven Spielberg startete mit einem Sci-Fi-Doppel in dieses Jahrtausend – und ließ es danach tonal entspannter angehen: Auf die effektreichen Zukunftsvisionen „A.I. – Künstliche Intelligenz“ und „Minority Report“ folgte 2002 erst einmal die stilvoll-lässige Krimi-Komödie „Catch Me If You Can“. Zwei weitere Jahre später stand dann „Terminal“ auf dem Plan.

    Mit dieser dramatisch angehauchten Wohlfühlkomödie widmete sich Spielberg ausgerechnet einem Schauplatz, den viele Menschen bloß mit Stress, Hektik, unbequemen Sitzgelegenheiten und (gerade in den Jahren unmittelbar nach 9/11) Terrorangst verbinden: Dem Flughafen. Kabel Eins zeigt „Terminal“ heute, am 31. Juli 2024, ab 20.15 Uhr – womit ihr eines der größten Filmsets der Kinogeschichte im TV bewundern dürft. Außerdem könnt ihr „Terminal“ bei Joyn abrufen:

    "Terminal": Ein Flughafen als Zufluchtsort in einer Zwickmühle

    Viktor Navorski (Tom Hanks) ist ratlos: Gerade kam er mit dem Flugzeug nach New York City und dachte, die Welt sei in Ordnung. Jetzt heißt es, dass in seinem Heimatland Krakozhia eine Revolution ausgebrochen ist, die Regierung gestürzt wurde und die USA das neue Regime nicht anerkennen. Das bedeutet, dass Viktors Pass seine Gültigkeit verloren hat.

    Der freundliche Herr ist nun staatenlos und sitzt aufgrund einer bürokratischen Zwickmühle am Flughafen fest: Er darf seine Einreise in die Vereinigten Staaten nicht vollziehen, aber auch nicht umkehren und das Land verlassen. Also baut sich Viktor notgedrungen ein neues Leben im Terminal auf...

    Getragen wird der Film von Tom Hanks, der einmal mehr in seiner Paraderolle als ursympathischer Jedermann aufgeht. Doch auch die restliche Besetzung punktet, sei es Catherine Zeta-Jones als Stewardess, die durch ein Missverständnis Viktors Herz erobert, Stanley Tucci als kleinlicher, giftiger Grenzschutzbeamter oder Diego Luna in einer kleinen, sympathischen Rolle als Lieferjunge.

    Wenn kein echter Flughafen zur Verfügung steht, muss ein eigener her

    Doch deutlich eindrucksvoller als die Riege an gewitzt überzeichneten Nebenfiguren ist der titelgebende Schauplatz. Zunächst, da Spielbergs Regieführung und Janusz Kamińskis wohlig-ruhige Kameraarbeit dem Stresstempel Flughafen eine unerwartet einladende Charakteristik einhauchen, ohne dass es verklärend wirkt – Viktors Unbequemlichkeiten bleiben spürbar!

    Vor allem aber beeindruckt, wie Spielberg aus einer Not eine Tugend gemacht hat: Da sich kein realer Flughafen finden ließ, in dem die ruhig-sentimentale Komödie gedreht werden konnte, beschloss Spielberg, ein Set nach seinen Wünschen errichten zu lassen. War dieser Entschluss erst einmal gefasst, wurde auch entschieden, den als Schauplatz dienenden Flughafen JFK in New York nicht originalgetrau nachzubilden, sondern einen Flughafen zu entwerfen, der den Bedürfnissen dieser Geschichte entspricht.

    So entstand eine dem Tonfall des Films enorm zugutekommende Verschmelzung aus Unübersichtlichkeit, Heimeligkeit, Effizienz und Verspieltheit – „ein Flughafen, bei dem hoffentlich alle im Publikum das Gefühl haben, sie wären schon einmal da gewesen“, wie Produktionsdesigner Alex McDowell der BBC erklärte. Laut McDowell ist der Flughafen aus „Terminal“ mit einer Höhe von 21,3 Metern, 61 Metern Weite und 122 Metern Länge eine der größten architektonischen Bauten, die jemals für einen Film errichtet wurden.

    Die Inspirationsquelle

    So unglaublich dieser Aufwand ist, den Spielberg in seine 60-Millionen-Dollar-Produktion gesteckt hat, noch unglaublicher ist die Inspirationsquelle hinter dem Film: Während sich die Handlung von „Terminal“ über einige Monate erstreckt, lebte der iranische Geflüchtete Mehran Karimi Nasseri geschlagene 18 Jahre lang im Pariser Flughafen Charles de Gaulle.

    Inhaltlich bestehen kaum nennenswerte Parallelen zwischen Nasseris Vita und der „Terminal“-Handlung. Doch da seine Erfahrungen als lose Inspirationsquelle für diese Prämisse dienten, kaufte Spielberg der Fairness halber trotzdem Nasseri vor Produktionsbeginn die Adaptionsrechte für seine Lebensgeschichte ab.

    Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 219 Millionen Dollar war „Terminal“ ein sehr respektabler Erfolg – und wer weiß, vielleicht wird Spielberg nach seinem nächsten Sci-Fi-Ausflug wieder eine skurrile, aber bodenständige Geschichte verfilmen? Aber alles schön der Reihe nach: Im folgenden Artikel erfahrt ihr erst einmal alle wissenswerten, aktuellen Infos über Spielbergs neues Science-Fiction-Projekt:

    Steven Spielbergs mysteriöser neuer Science-Fiction-Film: "Oppenheimer"-Star soll die Hauptrolle übernehmen

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