Ein ungewöhnliches Hauptdarsteller-Doppel, Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer und „8mm“-Regisseur Joel Schumacher: Mit „Bad Company – Die Welt ist in guten Händen“ versuchte dieses Team, die Erfolgsformel von Buddy-Cop-Actionkomödien voller schnippischer Dialoge mit der Spannung eines explosiven Spionagethrillers zu kreuzen. Was sie jedoch nicht ahnen konnten: Sie sollten mit diesem Film Geschichte schreiben.
Denn der humorvolle Action-Thriller ist eine der letzten großen Hollywood-Produktionen, die im World Trade Center gedreht wurden. Dass es sich noch dazu um Szenen handelt, in denen ein Terroranschlag verhindert werden muss, ist besonders bittere Ironie des Schicksals, die den restlichen Film oftmals überschattet. Falls ihr ihm dennoch eine Chance geben möchtet: Nitro zeigt „Bad Company“ heute, am 15. Juli 2024, ab 20.15 Uhr – jedoch nur als geschnittene Fassung mit FSK-Freigabe ab zwölf Jahren.
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"Bad Company": Zwischen Plappermaulmonologen muss die Welt gerettet werden
Die CIA ist verzweifelt, denn einer ihrer wichtigsten Männer wurde erschossen – und das, kurz bevor er eine von russischen Terroristen gestohlene Nuklearwaffe sicherstellen konnte. Also wendet sich die CIA an den New Yorker Kleinganoven Jake Hayes (Chris Rock), den Zwillingsbruder des Verstorbenen. Nun soll er unter falscher Identität den ausstehenden Deal mit Waffenschmuggler Adrik Vas (Peter Stormare) unter Dach und Fach bringen.
Dazu erhält Jake vom erfahrenen CIA-Agenten Gaylord Oakes (Anthony Hopkins) einen Crashkurs in allem, was man benötigt, um im Feld wenigstens eine vage Chance aufs Überleben zu haben. Der ist auch dringend nötig, denn eine brandgefährliche, dritte Gruppe mischt sich in den heiklen Deal ein...
Hit-Produzent Bruckheimer sammelte bereits Erfahrung darin, einen auch als Stand-Up-Komiker bekannten Schauspieler zu nehmen und als schlagfertigen, quasselnden Helden zu besetzen. Doch das Erfolgsrezept von „Beverly Hills Cop“ ließ sich mit „Bad Company“ nicht wiederholen. Eddie Murphy bekam im Vorbild schließlich die Möglichkeit geboten bekam, seinen Witz und Charme in einem leinwandtauglichen Krimi mit vereinzelten Action-Passagen frei zu entfalten. Erst mit Teil zwei, als Murphy seine Rolle bereits vollauf verinnerlichte, wurde der Action-Anteil deutlich angehoben.
Chris Rock muss sich in „Bad Company“ dagegen in einem ausgewachsenen Action-Thriller in typischer Manier der späten 1990er und frühen 2000er behaupten – inmitten brummender, krachender Verfolgungsjagden und rauer Schusswechsel. Daher hat Rock viel weniger Raum, seine Comedy-Persona zünden zu lassen. Noch dazu ist Rock in „Bad Company“ viel verkrampfter und angestrengter als Murphy es selbst in seinen schwächsten Actionfilmen ist:
Zwar gibt es unter seinen von allem genervten Schnellfeuerkommentaren auch ein paar, die amüsieren. Insgesamt aber scheitert Rock daran, Jake Hayes zu einem sympathischen, glaubhaften Action-Protagonisten aufzubauen – und leistet sich zu viele komödiantische Fehlzündungen.
Einzelne Momente überzeugen – vor allem im Action-Sektor
Frei von Qualitäten ist „Bad Company“ allerdings nicht: Selbst ein seine Rolle routiniert herunter spulender Hopkins gibt einen überzeugenden, knurrigen Mentor ab, der sich um das Wohl seines Schützlings sorgt. Und auch wenn die Dialoge zu wünschen übrig lassen, ist den Drehbuchautoren Jason Richman und Michael Browning eine flüssig erzählte Eskalation der Dinge gelungen. Die sieht dank Schumachers dynamischer, nah an den Figuren haftender, aber nicht hektisch-unübersichtlicher Regieführung wertig aus.
Der spätere „Fluch der Karibik“-Kameramann Dariusz Wolski verleiht zudem den verschiedenen Schauplätzen, insbesondere Prag, massig Charakter – und das Pyrotechnik-Team hat sich bei diesem Film wahrlich nicht zurückgehalten. Hinzu kommen eine Handvoll guter Stunts und ein solider Score des „Der Staatsfeind Nr. 1“-Komponisten Trevor Rabin. Fertig ist ein Filmpaket, das zwar nicht das Zeug dazu hat, je in die vorderen Ränge der Bruckheimer-Vita zu kommen, oder aus dem Schatten seiner Produktionsumstände zu treten. Aber für einen Hirn-aus-Feierabend bietet es mehr als passable Unterhaltung.
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