Ursprünglich sollte ja Eric Stoltz die Rolle des Marty McFly in „Zurück in die Zukunft“ spielen, doch es kam alles ganz anders – und ging vor allem für einen ganz schnell: Michael J. Fox. Denn für die größte Chance seiner Karriere nahm er eine Doppelbelastung in Kauf, kam tagsüber seinen TV-Verpflichtungen am Set von „Familienbande“ nach und stand nachts für das Zeitreise-Abenteuer von Robert Zemeckis vor der Kamera. Mit durchschlagendem Erfolg.
Fox stieg praktisch über Nacht zum Superstar auf – und eroberte die Leinwände nicht nur zwei weitere Male als zeitreisender Teenager, sondern entwickelte sich vor allem mit zahlreichen Comedy-Hits zum Publikumsmagneten. Neben „Teen Wolf“, „Das Geheimnis meines Erfolges“ und „Auf die harte Tour“ erlangte auch „Doc Hollywood“ von jetzt auf gleich Kultstatus – bevor er aus unerklärlichen Gründen aufs Abstellgleis verfrachtet wurde. Doch nun kehrt er zurück: Mehr als 18 Jahre nach seiner ersten und einzigen DVD-Auswertung feiert der Film am 12. September 2024 endlich sein Heimkino-Comeback. Und wie!
PLAION PICTURES bringt den Film nicht nur erneut in den Handel, sondern verpasst ihm obendrein auch ein längst überfälliges Upgrade. Die Kult-Komödie erscheint als schicke Mediabook-Edition, die den Film zwar auch auf DVD, vor allem aber auch erstmals auf Blu-ray enthält. Damit feiert „Doc Hollywood“ in diesem Jahr seine hiesige HD-Premiere, ganze sieben Jahre nach seinem Blu-ray-Debüt in den USA. Das wurde aber auch Zeit!
"Doc Hollywood": Zeitloser Spaß, traurige Ironie
Regisseur Michael Caton-Jones („Memphis Belle“) wandelt mit seinem Kleinstadt-Abenteuer auf den Spuren von Hollywood-Meilensteinen wie „Ist das Leben nicht schön?“ und brannte sich als flippige 90er-Jahre-Adaption des Capra-esken Märchens ins kollektive Gedächtnis. Ein Mann, der entgegen seiner großen Zukunftspläne in einem kleinen Örtchen strandet und schließlich lernt, worauf es im Leben wirklich ankommt – das begeisterte das Publikum nicht nur in den 50ern, sondern auch in den 90ern. Und auch heute noch.
Klar, mit dem Weihnachts-Überklassiker kann „Doc Hollywood“ am Ende vielleicht nicht ganz mithalten, seinen Kultstatus hat sich der Film dennoch redlich verdient – als launige Zeitreise in die 90er mit einer großen Portion Witz und dem Herz am rechten Fleck. Wenngleich eine bittere Ironie mitschwingt:
Ausgerechnet während der Dreharbeiten zu jenem Film, für den Michael J. Fox in die Rolle eines Arztes schlüpfte, erhielt der Schauspieler einst seine Parkinson-Diagnose – die er einige Jahre geheim hielt, bis er 1998 damit schließlich an die Öffentlichkeit ging.
Darum geht's in "Doc Hollywood"
In „Doc Hollywood“ gibt Fox den aufstrebenden Arzt Ben Stone, der davon träumt, als Schönheitschirurg der Reichen und Schönen das große Geld zu machen. Auf dem Weg dorthin nimmt er allerdings eine Abzweigung, die sein Leben für immer verändert.
Er verfehlt eine Autobahnauffahrt, kracht mit seinem Porsche durch einen Gartenzaun – und wird dazu verdonnert, ausgerechnet im Provinzkrankenhaus des verschlafenen Örtchens Grady Sozialstunden zu leisten. Doch nicht zuletzt aufgrund der sympathischen Lou (Julie Warner) beginnt er sich immer mehr an das Leben auf dem Dorf zu gewöhnen…
Übrigens: Falls ihr Fans des Marty-McFly-Darstellers seid, solltet ihr unbedingt auch „Still: A Michael J. Fox Movie“ gesehen haben. Die kurzweilige, ebenso emotionale wie amüsante Dokumentation gibt's seit vergangenem Jahr exklusiv bei Apple TV+. Hier ist der Trailer:
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