Es ist fast 70 (!) Jahre her, dass Clint Eastwood für Jack Arnolds Monster-Klassiker „Die Rache des Ungeheuers“ erstmals vor der Kamera stand. Nur vier Jahre nach seinem Mini-Auftritt als Labortechniker Jennings ergatterte er eine Hauptrolle in der Western-Serie „Tausend Meilen Staub“, die er 217 Folgen lang verkörperte – genug Zeit, um seine ganz eigenen Schauspiel-Techniken zu entwickeln, die ihn später zu einer unverwechselbaren Hollywood-Ikone machen sollten.
Im Anschluss an sein TV-Engagement ging der heute 94-Jährige nach Italien, um mit Sergio Leone die legendäre Dollar-Trilogie zu drehen. Wenn man so will, wurde Clint Eastwood dadurch endgültig zu Clint Eastwood – und der geheimnisvolle, wortkarge Revolverheld zu seiner Paraderolle, die er in den darauffolgenden Jahren unzählige Male variieren sollte, in zahlreichen Western ebenso wie in der legendären „Dirty Harry“-Reihe.
Obwohl seine Figuren in der Regel nicht viele Worte verlieren, ist es nicht zuletzt Eastwoods charakteristischer Tonfall, der sein Spiel so unverwechselbar macht. Wer seine tiefe, knarzig-rauchige Stimme einmal gehört hat, erkennt sie unter Hunderten – und kann sich einfach nicht vorstellen, dass Eastwood jemals anders spricht.
Morgan Freeman enthüllt: Clint Eastwood klingt eigentlich ganz anders!
Doch Morgan Freeman, der für „Erbarmungslos“, „Million Dollar Baby“ und „Invictus - Unbezwungen“ bei Eastwood vor der Kamera stand und auch privat mit dem Schauspieler und Regisseur befreundet ist, hat im Interview mit Esquire enthüllt, dass es sich dabei nur um einen Trick handelt:
„Es ist nicht seine Stimme“, so der Oscar-Preisträger. „Die Stimme, die er benutzt, wenn er schauspielert, ist nicht die Stimme, die er benutzt, wenn er nicht schauspielert. […] Er hat diese Stimme entwickelt, als er Spaghetti-Western mit Sergio Leone drehte, und er hat sie seitdem immer benutzt. Die Leute benutzen sie, wenn sie [Eastwood] imitieren, weil es die einzige Stimme ist, die sie kennen. Aber sie kommt nur zum Vorschein, wenn man ihm ein Mikrofon gibt, er am Set ist und schauspielert. Dann wechselt er zu dieser Stimme, und ich weiß nicht, warum.“
Das „Warum“ ist eigentlich ziemlich eindeutig: Schließlich hat besagte Stimme entscheidend zu Eastwoods Ikonen-Status beigetragen, und einmal damit angefangen, war es sicher schwer bis unmöglich, dem Publikum plötzlich eine andere, weniger druckvolle Stimme vorzusetzen. Auch wenn wir dank einem offen aus dem Nähkästchen plaudernden Morgan Freeman nun wissen, dass er es durchaus gekonnt hätte!
Wie Tom Hanks die Zusammenarbeit mit Clint Eastwood empfunden hat (und warum er einen seltsam klingenden Vergleich zieht), erfahrt ihr im folgenden Artikel: