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    Bald wird diese Sci-Fi-Saga fortgeführt – heute läuft ihr bisheriger Höhepunkt im TV
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Für FILMSTARTS-Autor Sidney Schering ist dies das Glanzlicht in der „Die Tribute von Panem“-Reihe: „Mockingjay Teil 1“ macht aus Sci-Fi-Action eine bittere, stark beobachtete Dystopie über Kriegsführung und Propaganda. Heute im Free-TV!

    Als Zukunftsdystopie, in der sich Menschen in einer landesweiten Übertragung töten, während sich ein Angst schürendes Regime die Hände reibt, war die „Tribute von Panem“-Reihe von der ersten Stunde an politisch. Im ersten Teil musste dieser Aspekt aber noch mit neckischen Seitenhieben auf Realityshows konkurrieren. Im Sequel „Catching Fire“ ging es direkt eine gute Spur dramatischer und bissiger zu.

    Teil drei verlagerte die Story sogar in ein anderes Genre: „Mockingjay Teil 1“ ist ein Sci-Fi-Kriegsfilm, der sich ebenso mit Militäraktionen auseinandersetzt wie mit Propaganda-Medienschlachten. Für den Verfasser dieses TV-Tipps erreicht die „Panem“-Saga somit ihren fesselnden Höhepunkt. Kabel Eins zeigt „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1“ heute, am 2. Juli 2024, ab 20.15 Uhr. Zudem könnt ihr ihn ganz flexibel als VOD bei Amazon Prime Video streamen:

    "Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1": Aus perfidem Spiel wird Krieg

    Die jüngsten Hungerspiele fanden ein abruptes Ende und Präsident Snow (Donald Sutherland) ließ den rebellierenden Distrikt 12 durch einen Bombenhagel zerstören. Nun verschanzen sich Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und ihre Anvertrauten im unterirdischen Distrikt 13. Der verfügt über Kernwaffen und ausreichendes mediales Knowhow, um sich mit Feuerkraft und Propaganda-Power gegen das Kapitol zu wehren. Jedoch ziert sich Katniss, sich zum Aushängeschild der Revolution ausbauen zu lassen:

    Sie fürchtet, dass sie somit das Leben ihres geliebten Peeta (Josh Hutcherson) gefährdet, der vom Kapitol instrumentalisiert wird, um das Aufbegehren des Volks zu brechen. Katniss' Widerstand zum Trotz gehen Stratege Plutarch Heavensbee (Philip Seymour Hoffman), Politikerin Alma Coin (Julianne Moore) und Katniss' langjähriger Weggefährte Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) in die Vollen, um durch Medienstrategie und gezielte Angriffe Snows Macht zu brechen...

    Die fiktiven Hungerspiele sind passé! In „Mockingjay Teil 1“ verlagern die Drehbuchautoren Danny Strong und Peter Craig getreu der Romanvorlage von Suzanne Collins den Schwerpunkt: Wie facht man eine sich aufbäumende Rebellion gegen ein herrisches Regime weiter an? Und wie nutzen oppressive Regierungen ihre Ressourcen sowie ihre Medienmacht, um das Volk gegen den Widerstand aufzubringen?

    „Mockingjay Teil 1“ schildert dies so, dass die Übergänge zwischen satirisch-bitterer Komik, finsterer Spannung und erschütternd real wirkender Dramatik ebenso gleitend wie erschreckend ausfallen. Äußerst effektiv sind die Szenen, in denen eine filmreif ausstaffierte Katniss Lazarette besucht, um den Anwesenden Mut zuzusprechen – selbstredend, während die Kamera mitläuft, damit daraus Durchhaltespots werden!

    "Ich war sehr kategorisch": Jennifer Lawrence wehrte sich gegen diesen Wunsch der "Die Tribute von Panem"-Produzenten

    Durch Lawrences nuanciertes, mehrdimensionales Spiel steht Katniss Wut ins Gesicht geschrieben, dass sie als Grüßaugustine dient, und zugleich fällt ihr Mitgefühl mit ihrem Gegenüber spürbar authentisch aus. Währenddessen macht Lawrence deutlich, dass Katniss sich unbehaglich fühlt, da sie für solche empathisch-zwischenmenschlichen Situationen per se nicht gemacht ist. Weiter gewinnen diese Szenen an Dimension, da sie sich auf der guten Seite des Konflikts ereignen:

    Wir als Publikum fiebern mit der Revolution mit, wollen, dass das Kapitol in die Knie gezwungen wird. Zu sehen, dass der Widerstand mit kleinen Notlügen und größeren, medial agitierenden Verbiegungen der Wahrheit arbeitet und sich somit in mancherlei Hinsicht auf das Niveau des Feindes herablässt, kann für Bauchgrimmen sorgen. Auch deshalb, weil „Mockingjay Teil 1“ keine einfachen Antworten auf dieses Dilemma parat hält.

    Eine Melodie für Panems Ewigkeit?

    Regisseur Francis Lawrence versteht zudem, dieses karge, nachdenkliche Sci-Fi-Kriegsdrama in wirksamen Abständen aufzubrechen – darunter durch den größten Gänsehautmoment der „Tribute von Panem“-Saga: Das von Katniss in einem ehrlichen Augenblick gesäuselte Lied „Hanging Tree“ entwickelt sich mitreißend zur Hymne des Volkes, das sich gegen sein blutrünstiges Regime auflehnt.

    Die bewegende Melodie des „The Sixth Sense“-Komponisten James Newton Howard ist seither Teil der Identität dieser Filmreihe geworden: Das Stück kommt auch in „Mockingjay Teil 2“ und im Prequel „The Ballad of Songbirds And Snakes“ vor. Ob es auch im nächsten „Panem“-Film vorkommt, wird sich indes zeigen müssen. Die Infos, die bereits über den Film feststehen, haben wir im folgenden Artikel für euch gesammelt:

    "Die Tribute von Panem 6" kommt: Science-Fiction-Reihe wird im Kino fortgesetzt!

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