Vin Diesel ist einer der größten Actionstars der Gegenwart, der gleich mehrere Franchises auf seinen breiten Schultern trägt: die „xXx“-Reihe, die „Riddick“-Filme – vor allem aber natürlich die „Fast & Furious“-Saga, die es mit ihrer ständigen Überbietungslogik auf bis dato zehn Kinofilme gebracht hat (das Spin-off „Hobbs & Shaw“ nicht mitgerechnet), von denen am internationalen Box Office gleich drei die magische Milliarden-Marke geknackt haben.
Doch selbst einige Fans wissen nicht, dass Diesel noch weitaus mehr kann, als spektakuläre Stunts zu meistern und mit starrem Blick schnelle Autos durch unmögliche Parcours zu navigieren. Bevor er als Schauspieler so richtig durchstartete, drehte er im Jahr 1995 einen semi-autobiografischen Kurzfilm namens „Multi-Facial“, der sogar bei den renommierten Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurde.
Der 56-Jährige spielte darin nicht nur die Hauptrolle, sondern schrieb auch das Drehbuch, führte die Regie, übernahm die Produktion und komponierte den Soundtrack. Hier könnt ihr euch den Film, mit dem Diesel erstmals seine vielseitigen Talente unter Beweis stellte, in voller Länge ansehen:
Doch damit nicht genug: Zwei Jahre später ließ er mit dem Low-Budget-Drama „Strays“ über einen strauchelnden Drogen-Dealer (Diesel selbst) sein Langfilm-Debüt folgen. Der Film wurde von der Kritik durchwachsen aufgenommen und war kein großer Erfolg, doch all das dürfte angesichts der Tatsache, dass sich einer der berühmtesten Regisseure der Welt als Fan zu erkennen gab, verschmerzbar gewesen sein:
Niemand Geringeres als Steven Spielberg war von „Strays“ so begeistert, dass er Diesel kurzerhand ans Set seines Historienfilms „Amistad“ einlud, um ihn zu seinem Film zu beglückwünschen – und dem späteren „Der Babynator“-Star mitzuteilen, dass er ihm eigens eine Rolle auf den Leib geschrieben habe: die des Private Adrian Caparzo in „Der Soldat James Ryan“.
Diesel dürfte aus allen Wolken gefallen sein, schließlich war er selbst ein großer Spielberg-Verehrer und hatte dem „E.T.“- und „Indiana Jones“-Schöpfer bereits in einem Fanbrief seine Bewunderung mitgeteilt. Trotzdem ist er einem Wunsch der Regie-Legende bis heute nicht nachgekommen...
Steven Spielberg beschuldigt Vin Diesel, ein "Verbrechen am Kino" begangen zu haben
In einem 2020 geführten Interview mit The National erzählte Diesel: „Ich habe ihn [Spielberg] kürzlich gesehen und er sagte mir: ‚Als ich für dich die Rolle in ‚Der Soldat James Ryan‘ geschrieben habe, da habe ich natürlich den Schauspieler engagiert, aber ich habe mich insgeheim auch für den Regisseur in dir eingesetzt, und du hast nicht genug Regie geführt.‘“
Diesels Entscheidung, seine Regie-Ambitionen abgesehen von einem 20-minütigen „Fast & Furious“-Kurzfilm namens „Los Bandoleros“ (2009) nicht weiter zu verfolgen, soll die Hollywood-Legende sogar als „Verbrechen am Kino“ bezeichnet haben, bevor er ihn schließlich anflehte: „Du musst wieder auf den Regiestuhl zurückkehren!“
Man könnte meinen, dass man einer Größe wie Steven Spielberg so leicht keinen Wunsch abschlagen kann. Doch auch vier Jahre später hat Diesel noch kein weiteres Regieprojekt angekündigt, obwohl er zwischenzeitlich laut davon träumte, eine epische Trilogie über das Leben des Feldherrn Hannibal Barca zu realisieren. Ob es dazu jemals kommen wird? Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden!
Gemeinsam mit anderen „Der Soldat James Ryan“-Stars hat Diesel übrigens kurzzeitig angedroht, die Dreharbeiten zu verlassen. Was der Grund dafür war und wie Hauptdarsteller Tom Hanks den Exodus der Stars zu verhindern wusste, erfahrt ihr im folgenden Artikel: