Gangsterboss Juan „Manitas“ Del Monte (Karla Sofía Gascón) hat genug vom mexikanischen Drogengeschäft. Um sich endgültig zurückzuziehen, hat er einen ausgeklügelten Plan für seinen Ruhestand, mit dem er sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen will und zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Er möchte sich eine sichere Identität zulegen, indem er sich einer geschlechtsangleichenden OP unterzieht und zu Emilia Pérez wird.
Hier kommt Anwältin Rita (Zoe Saldaña) ins Spiel, deren Firma sich auf zweifelhafte Klienten wie Del Monte spezialisiert hat und diesem den unkonventionellen Abgang erleichtern soll. Auch sie hegt den Wunsch, sich aus ihrer gefährlichen Tätigkeit zurückzuziehen, doch das Kartell lässt ihr keine Wahl und sie nimmt sich dem ungewöhnlichen Fall wohl oder übel an.
Eine besondere Komplikation stellt für Rita die Rolle Jessis (Selena Gomez), der Frau Emilias und der gemeinsamen Kinder dar, die über ihre neue Identität im Unklaren gelassen werden sollen.
Ambitionierter Genremix mit geballter Starpower
Die Geschichte um die Geschlechtsumwandlung des Gangsterbosses ist nicht das einzige ungewöhnliche an Jacques Audiards neuem Film. Wie der Trailer bereits erahnen lässt, handelt es ich hier keinesfalls um ein konventionelles Gangsterdrama: Es wird gesungen, getanzt, mit knalligen Farben und einer flotten Kamera gespielt, die mit Musikvideoästhetiken arbeitet.
Mit Multitalent Selena Gomez („Spring Breakers“) ist hier wohl eine besonders passende Besetzung gelungen. Doch auch „Avatar“-Star Zoe Saldaña muss sich in Sachen Tanz und Gesang nicht vor dem Megastar an ihrer Seite verstecken, was bereits im Trailer nicht zu übersehen ist.
"Emilia Perez" begeisterte bereits in Cannes
Besonders gespannt darf man auf die im Anschluss an die Weltpremiere beim bedeutendsten Filmfestival der Welt in Cannes hochgelobte Performance der international weniger bekannten spanischen Darstellerin Karla Sofía Gascón sein. Deren Figur krempelt tradierte Bilder des Gangsterkinos um und macht „Emilia Pérez“ so zu einem Film, über den im Anschluss sehr viel geredet wurde und noch länger debattiert werden wird.
In Cannes gab es so gleich zwei Auszeichnungen für das Werk: den Jurypreis für Film und Regisseur Audiard sowie den Preis für die beste Schauspielerin, der nicht einer Darstellerin verliehen wurde, sondern den Saldaña, Cascón und Gomez gemeinsam erhielten.
„Emilia Perez“ kommt am 21. November 2024 in die deutschen Kinos. In der ausführlichen FILMSTARTS Kritik erklärt Autor Michael Meyns, weshalb Ihr den aufregenden Genrehybrid unbedingt auf dem Zettel haben solltet. Einen ganz anderen Gangsterfilm könnt ihr dagegen bereits dieses Wochenende in den Kinos sehen – endlich nach über 50 Jahren:
Grandioses Gangster-Epos nach 50 (!) Jahren das erste Mal in Deutschland im Kino