Alle, die Ende 90er-Jahre, Anfang der 2000er-Jahre in der Pubertät waren, können sich wohl noch bestens an die Strahlkraft von „American Pie“ erinnern. Auch wenn der Film natürlich in erster Linie als zotige Teenie-Komödie angelegt war, sollten sich viele Jugendliche hier in ihren Ängsten und Sehnsüchten verstanden fühlen. Das gilt im Übrigen für die gesamte „American Pie“-Reihe, die sich als weitaus zartfühlender und empathischer erwies, als es der derbe Humor auf den ersten Blick vermuten ließ.
Nach „American Pie 2“ und „American Pie 3 – Jetzt wird geheiratet“ sollten Direct-To-DVD-Ableger die Reihe unter dem Label „American Pie präsentiert“ eher notdürftig am Leben erhalten. Wirklich relevant wurde es erst im Jahre 2012 wieder, denn in „American Pie – Das Klassentreffen“ durfte sich die Clique um Jim (Jason Biggs), Stifler (Seann William Scott) und Co. wieder die Ehre geben – und das auf so charmante wie spaßige Art und Weise.
Ihr habt „American Pie – Das Klassentreffen“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr den Kino-Hit, der am Box Office bei einem Budget von 50 Millionen US-Dollar grandiose 235 Millionen Dollar einspielte, heute, am 21. Juni, um 20.15 Uhr bei ProSieben nachholen. Alternativ steht der Film auch bei Joyn zum Abruf bereit:
Darum geht’s in "American Pie 4"
Die Highschool- und College-Zeiten gehören der Vergangenheit an. Die Gang ist inzwischen erwachsen geworden und findet sich zum Klassentreffen in ihrer Heimatstadt in West Michigan ein. Die Freunde haben sich zum Teil jahrelang nicht gesehen. Verändert haben sie sich aber trotzdem nur bedingt. Jim (Jason Biggs) und Michelle (Alyson Hannigan) sind verheiratet und zwischen mit ihrem kleinen Sohn beschäftigt.
Kevin (Thomas Ian Nicholas) und Vicky (Tara Reid) ebenso getrennt wie Oz (Chris Klein) und Heather (Mena Suvari). Ob Finch (Eddie Kaye Thomas) noch immer auf Stiflers Mutter steht, ist nicht klar, schließlich bereiste dieser in den letzten Jahren die halbe Welt. Stifler (Sean William Scott) hingegen wird bei seinem neuen Bürojob von seinem Chef gedemütigt. Da bietet sich das Klassentreffen doch bestens an, um der alten Zeiten wegen noch einmal kräftig die Sau herauszulassen.
Ein gelungenes Wiedersehen
Keine Frage, „American Pie 4“ gelingt es nicht mehr so geschmeidig, allen Figuren den nötigen Raum zur Entfaltung zu geben, was sich – wie schon in den vorherigen Teilen – vor allem an Kevin, Vicky und Heather abzeichnet. Das führt dann auch dazu, dass „American Pie 4“ oftmals den Anschein eines nostalgischen Schaulaufens erweckt, wenn bekannte Gesichter immer wieder für ein, zwei Sätze vor die Kamera treten dürfen.
Dennoch ist die Reunion gelungen – und ein großer Spaß. Denn mit Jim und Stifler, auf denen eindeutig das Hauptaugenmerk der Inszenierung von Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg liegt, dürfen die zwei wohl ikonischsten Charaktere der Reihe so richtig aufdrehen – und sich wie gewohnt in die unangenehmsten Situationen bringen. Die Macher von Teil 4 aber haben auch verstanden, dass ein American Pie“-Film auch unbedingt ein großes Herz benötigt, um komplett aufzugehen.
Am Ende bleibt „American Pie 4“ damit zwar weiterhin eine mit jeder Menge Vulgärhumor ausgekleidete Komödie, die ihren Witz mit Vorliebe von unterhalb der Gürtellinie bezieht. Aber das große Klassentreffen ist auch eine Hommage an die Freundschaft. Unverkrampft-charmant unterstreicht „American Pie 4“ die Bedeutung von Zuneigung, wenn hier deutlich gemacht wird, dass sich beste Freunde nicht dadurch auszeichnen, sich ständig zu sehen. Echte Freunde sind aber füreinander da, wenn es darauf ankommt.
Übrigens: Obwohl Seann William Scott zum kultigen Aushängeschild der „American Pie“-Reihe wurde, war seine Gage mickrig! Wie er damit umgegangen ist, erfahrt ihr hier:
*Bei diesem Link zu Joyn handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.