Er spielte 115,8 Millionen Dollar und damit ungefähr das Zehnfache seiner Kosten ein, schrieb Oscar-Geschichte, begeisterte Publikum und Kritik gleichermaßen und avancierte in den vergangenen Wochen nun auch auf Netflix zum Hit: Ja, „Godzilla Minus One“ erfüllt eigentlich alle Kriterien, um eine Fortsetzung direkt auf den Weg zu bringen …
… und legt den Grundstein dafür Godzilla-typisch auch inhaltlich. Denn das große Finale des Films ist nicht nur unfassbar brachial und mitreißend, Regisseur Takashi Yamazaki lässt zudem das Schicksal Godzillas und damit auch jenes der Menschheit mit der allerletzten Aufnahme offen. Und jetzt? Wären eigentlich alle Weichen für „Godzilla Minus One 2“ gestellt.
Hinzu kommt, dass sich wohl nicht nur Fans und Fachpresse einen zweiten Teil wünschen dürften, sondern auch einige der größten Filmemacher unserer Zeit. Steven Spielberg etwa hat den Film nach eigener Aussage bereits dreimal gesehen, Christopher Nolan spricht von einem „unglaublichen Film“ und auch Horror-Papst Stephen King findet ihn einfach nur „so gut“. Und das liegt keineswegs nur an den großartigen Spezialeffekten, mit denen die zehn bis zwölf Millionen Dollar teure Toho-Produktion die Hollywood-Konkurrenz bei den Oscars buchstäblich in Grund und Boden stampfte.
Gerade im direkten Vergleich mit den MonsterVerse-Filmen um Godzilla, King Kong und Co. gelingt es „Godzilla Minus One“ nicht nur das Spektakel wirkungsvoll in Szene zu setzen, sondern auch den menschlichen Figuren emotionales Gewicht zu verleihen. Aber wie könnte man das in einer Fortsetzung überhaupt noch toppen?
Achtung, es folgen Spoiler zu „Godzilla Minus One“!
"Godzilla Minus One 2": Es gibt bereits Ideen
FILMSTARTS-YouTuber und Godzilla-Fan Sebastian Gerdshikow hat im obigen Video für euch zusammengefasst, wie denn nun die Chancen auf „Godzilla Minus One 2“ stehen – und was uns darin möglicherweise erwarten könnte. Denn Regisseur Yamazaki hat bereits enthüllt, dass der erste Film womöglich nur „die Ruhe vor dem Sturm“ gewesen sein könnte und von der großen Herausforderung gesprochen, in einer Fortsetzung nicht die Monster-Kämpfe ins Zentrum rücken zu lassen. Denn natürlich soll Gojira dann nicht mehr das einzige Kaiju bleiben:
"Die Ruhe vor dem Sturm": DER Sci-Fi-Kriegs-Blockbuster von 2023 war erst der Anfang? Regisseur spricht über Fortsetzung!Dabei schreckt der „Godzilla Minus One“-Macher auch nicht davor zurück, neue Wege einzuschlagen: Sein Wunsch wäre es so etwa, die Geschichte einiger bereits etablierter Figuren weiterzuerzählen. Und dies ist durchaus ungewöhnlich, greifen die japanischen Godzilla-Abenteuer doch zwar immer wieder auf vereinzelte Charaktere oder Monster zurück, so richtig eng miteinander verbandelt sind die weit über 30 Kaiju-Kracher allerdings nicht.
Godzilla als Held?
Abzuwarten bleibt, in welche inhaltliche Richtung es mit einem Sequel gehen wird. Betreten neue Monster die Bühne, hat dies nämlich regelmäßig zur Folge, dass Godzilla die Seiten wechselt – und vom Weltenzerstörer zum Retter der Menschheit wird.
Dass es dazu in „Godzilla Minus One 2“ kommen wird, ist eher unwahrscheinlich. Schließlich funktioniert der erste Teil nicht nur als Sci-Fi-Monster-Blockbuster, sondern auch als menschliches Drama, das stets nachvollziehbar ist (natürlich immer in Anbetracht des Rahmens einer Monster-Story).
Dass Godzilla und die Menschen nach den Ereignissen von „Godzilla Minus One“ allzu bald am selben Strang ziehen, ist wahrlich undenkbar. Klar, mit der Hilfe eines Zeitsprungs könnte man einen Sinneswandel theoretisch recht schnell und unkompliziert über die Bühne bringen, das wäre letztlich allerdings ziemlich plump und billig – und würde dem Kaiju-Meisterstück einfach nicht gerecht werden. Schließen sich Godzilla und die Menschen wirklich zusammen, dann wohl eher erst in "Godzilla Minus One 3" oder einem völlig anderen Godzilla-Film...
Noriko und die Godzilla-Zellen
Was für eine direkte Fortsetzung von „Godzilla Minus One“ spricht, ist auch das offene Schicksal von Noriko (Minami Hamabe). Denn ja, auch wenn diese am Ende Gegenstand des großen Twists ist und den Godzilla-Anschlag wider Erwarten sowie sehr zur Freude des desertierten Kamikaze-Piloten Koichi (Ryunosuke Kamiki) überlebt, ist ihre Geschichte damit noch längst nicht zu Ende erzählt.
Wer genau hinsieht, erkennt an ihrem Hals am Ende nämlich ein mysteriöses Mal. Und wie Regisseur Takashi Yamazaki bereits verriet, handelt es sich dabei tatsächlich um die einst bereits in „Godzilla - Der Urgigant“ etablierten Godzilla-Zellen. In dem Film von 1989, in dem mit Biollante eine der abgefahrensten Kreaturen der gesamten Toho-Saga mitmischt, will ein Wissenschaftler die Seele seiner toten Tochter bewahren – und vermengt so ihre DNA mit der einer Rose und den gefährlichen G-Zellen. Das Ergebnis: Biollante! Diese Storyline könnte in der einen oder anderen Form auch in einem möglichen „Godzilla Minus One 2“ aufgegriffen werden.
Während in Japan dahingehend aber noch nichts in Stein gemeißelt ist, macht man in Hollywood Nägel mit Köpfen. Nach „Godzilla X Kong: The New Empire“ soll nämlich noch nicht Schluss sein – und eine wichtige Personalie des nächsten MonsterVerse-Blockbusters wurde kürzlich bereits geklärt:
Regisseur für "Godzilla x Kong"-Fortsetzung gefunden – und dieser hat bereits ein Sci-Fi-Highlight abgeliefert