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    TV-Tipp: Ein unterschätzter Action-Kracher aus den 90er-Jahren – wie gemacht für Fans von "Beverly Hills Cop"
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Mit diesem Film versuchte Eddie Murphy, an den Erfolg der „Beverly Hills Cop“-Reihe anzuschließen. Das ist „Metro – Verhandeln ist reine Nervensache“ zwar letztlich nicht gelungen, trotzdem bietet der Actionthriller zünftiges Vergnügen!

    Eddie Murphy als schnell plappernder, aufgeweckter Held in einem gewitzten Action-Krimi: Das muss doch Axel Foley aus der „Beverly Hills Cop“-Reihe sein, oder? Nein, nicht unbedingt: Murphy wilderte öfter in dem Genre. So wurde er wenige Jahre nach „Beverly Hills Cop III“ zu Scott Roper, der wandelnden Geheimwaffe der Polizei von San Francisco!

    Scott Roper wurde leider kein großer Name im Action-Kino – dabei bereichert seine erste und einzige Filmmission „Metro - Verhandeln ist reine Nervensache“ das „Beverly Hills Cop“-Erbe, ohne als Abklatsch in Erinnerung zu bleiben. Überzeugt euch selbst: „Metro“ läuft heute Abend, am 18. Juni 2024, ab 20.15 Uhr bei Nitro. Alternativ könnt ihr den Film jederzeit flexibel als VoD schauen, etwa via Amazon Prime Video:

    "Metro": Der dreckig-schroffe Bruder der "Beverly Hills Cop"-Reihe

    Wenn es darum geht, eine Geiselnahme zu entschärfen, kann niemand in San Francisco Scott Roper (Eddie Murphy) das Wasser reichen: Der Verhandlungsspezialist ist ein Ass an der Dienstwaffe und ein Super-Ass mit seinem Mundwerk. Doch dieses unbändige Talent weckt den Ehrgeiz eines Psychopathen: Juwelendieb Michael Korda (Michael Wincott) hat abstrus-verbissene Rachegelüste, weshalb er Roper in ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel verstrickt...

    Der erste „Beverly Hills Cop“ war ein waschechtes Phänomen, „Beverly Hills Cop II“ eine erfolgreiche Fortsetzung. Schon „Beverly Hills Cop III“ schnitt an den Kinokassen ein Stück schwächer ab. Und auch, wenn die Freizeitpark-Mission Axel Foleys mittlerweile ihre Fans hat: Bei der zeitgenössischen Kritik kam sie recht ernüchternd an. Auch Murphy hatte später in Interviews wenig warme Worte für den Film über.

    Dennoch: Die Kombination aus Eddie Murphy und Krimi-Storys mit einer Dosis Thrill, Action und Witz bewies oft genug ihr kommerzielles Potential. Kein Wunder also, dass man wenige Jahre nach „Beverly Hills Cop III“ den Versuch wagte, Murphy einmal mehr als gerissenen, wortgewandten Cop ins Kino zu bringen.

    Noch dazu bot „Metro“ dem Star die Möglichkeit, eine vertane Chance geradezubiegen: Ein früherer Storyentwurf für „Beverly Hills Cop III“ hätte daraus den düstersten Teil der Reihe gemacht. Stattdessen wurde er letztlich zum leichtfüßigsten und von einigen Filmfans (darunter dem Verfasser dieses Artikels) am wenigsten geachteten Teil. „Metro“ ermöglichte es Murphy Mitte der 1990er die, die Art Actionthriller zu machen, die „Beverly Hills Cop III“ hätte werden können.

    Geradlinige, explosive Thrillerkost

    Was „Beverly Hills Cop III“-Fans das Gefühl geben dürfte, im Recht zu liegen: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 74 Millionen Dollar endete der „Metro“-Kinoeinsatz klar unter den Zahlen der dritten Mission Axel Foleys. Unverdient, wenn man den Autoren dieses Textes fragt: Für ihn ist „Metro“ das, was er sich nach den ersten beiden „Beverly Hills Cop“-Teilen gewünscht hätte. Denn Murphy darf in „Metro“ zwar mehrmals sein loses Mundwerk unter Beweis stellen und selbst brenzlige Situationen durch eloquente, gewiefte Verbalbonmots auflockern.

    Allerdings kreierte Drehbuchautor Randy Feldman einen geradlinigen Thrillerplot, der zwar keinesfalls vor Ideenreichtum platzt, wohl aber stimmig und mitreißend konstruiert ist. Und Regisseur Thomas Carter setzt den Stoff mit einer packend-ausgewogenen Tonalität um: Die Action-Einlagen sind energetisch-explosiv inszenierte Eskalationen des Plots – inklusive einer gepfefferten Verfolgungsjagd, bei der ordentlich was zu Bruch geht.

    Die humorigen Kommentare Scott Ropers bieten Murphy-Fans unterdessen das, was sie vom Star wollen, überschatten aber nie das aggressive Katz-und-Maus-Spiel, das der Antagonist heraufbeschwört. Dass „Metro“ solch ein kerniges Actionthriller-Vergnügen geworden ist, liegt daher nicht zuletzt an Wincott:

    Seine knurrende Performance als dauerhaft angepisster Juwelendieb mit mörderischen Tendenzen ist zwar alles andere als subtil. Aber man kann kaum anders, als Korda liebend gern zu hassen und sich hämisch die Hände reibend seinen Niedergang herbeizusehnen. Kurzum: „Metro“ ist die Art Actionthriller, wie man sie sich als zügig erzählten TV- oder Streaming-Nervenkitzel unter der Woche wünscht.

    Und als Wegzehrung zum vierten „Beverly Hills Cop“ gibt es zweifelsohne auch schwächere Filmkost. Falls ihr wissen wollt, wie der neuste Einsatz von Axel Foley aussieht, findet ihr im folgenden Artikel einen prägnanten Vorgeschmack:

    Action-Kult geht bei Netflix weiter: Eddie Murphy kehrt im neuen Trailer zu "Beverly Hills Cop: Axel F" zurück

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