Ja, da werdet ihr spätestens nach den ersten 20 Minuten der Laufzeit zustimmen: „Red Planet“ ist spannend, hat aber in puncto Handlung und Niveau der Dialoge nicht wirklich viel zu bieten, was man – leicht abgewandelt – nicht schon woanders gesehen hätte. Doch ein Film ist mehr als nur seine Story. Denn sonst könnten wir ja auch einfach ein Buch lesen. Visuell, klangtechnisch und speziell in Bezug auf die gebotene Atmosphäre macht das bis heute einzige Regiewerk des Südafrikaners Antony Hoffman nämlich richtig etwas her. Obendrein bietet es auch noch einen Haufen populärer Mim*innen. Sind das genug Gründe für euch, den Zukunfts-Actioner einzuschalten?
„Red Planet“ läuft am heutigen 17. Juni 2024 um 20.15 Uhr auf Kabel Eins. Eine Wiederholung gibt es in derselben Nacht um 0.35 Uhr. Alternativ ist der FSK-12-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand für terminunabhängigen Genuss erhältlich:
In den Hauptrollen erwarten euch „Top Gun“-, „The Doors“- sowie „Batman Forever“-Star Val Kilmer und „The Matrix“-Amazone Carrie-Anne Moss. An ihrer Seite standen Tom Sizemore („Der Soldat James Ryan“), Benjamin Bratt („Traffic“), „The Mentalist“-Titelheld Simon Baker und Hollywood-Veteran Terence Stamp („Superman 1+2“, „Wanted“) vor der Kamera.
"Red Planet": Das ist die Story
2050: Aufgrund extremer Luftverschmutzung wird die Erde schon bald nicht mehr als Lebensraum für die Menschheit in Frage kommen. Deshalb haben findige Wissenschaftler sauerstoffproduzierende Algen entwickelt. Diese werden mit ferngelenkten Raketen in Massen auf den Mars geschossen, um dort eine Atmosphäre zu erschaffen, in der wir dann leben und atmen können.
Zunächst verspricht das Projekt ein durchschlagender Erfolg zu werden. Doch dann sind die Algen plötzlich spurlos verschwunden und der Plan droht zu scheitern. Um dies zu verhindern und nachzusehen, was schiefgelaufen sein könnte, schickt die NASA eine bemannte Mission zum Mars. Die Besatzung gerät allerdings noch vor der Landung in handfeste Schwierigkeiten, als ein Sonnensturm ihr Raumschiff schwer beschädigt und sich eine Katastrophe anbahnt …
Ein realer Roter Planet
Aufgrund der eingangs erwähnten erzählerischen Mängel generierte der Film bei seinem globalen Kinostart 2000/2001 ein nicht gerade überwältigendes Presseecho – siehe auch unsere nur durchschnittliche 2,5 von 5 Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik. Genre-Fans, die Wert auf visuelle Glanzpunkte sowie eine stimmige Atmosphäre legen, kommen bei „Red Planet“ aber durchaus auf ihre Kosten. Und das nicht nur aufgrund der ordentlich auf den Putz hauenden Szenen an Bord des Raumschiffes, bei denen speziell dessen einfallsreich inszenierter und packend ins Bild gesetzter Notfall im All begeistert.
Neben viel, für die damalige Zeit beeindruckender CGI-Technik hat der Film nämlich noch einen weiteren optischen Trumpf zu bieten: grandios außerirdisch aussehende, aber tatsächlich irdische Naturkulissen. So entstand das Gros der atemberaubend schönen, dann aber auch furchteinflößenden Mars-Aufnahmen nicht am Computer oder vor Greenscreens, sondern im australischen Outback sowie im Wadi Rum in Jordanien, wo die roten Sandsteinfelsen und Wüstenlandschaften ganz real zu finden sind. Hier wurden danach übrigens auch Teile von unter anderem „Prometheus“, „The Last Days On Mars“, „Der Marsianer“, „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ und zuletzt „Dune 1+2“ gedreht.
Wer sich gern in andere Zeiten, Welten und Szenarien hineindenkt, dabei aber trotzdem auch zumindest noch einen Schuss Realismus sehen will, kann den Abend wahrlich mit weniger unterhaltsamen Sci-Fi-Actionern verbringen.
„Red Planet“ hat übrigens einen filmischen Zwilling – einen Titel, der nahezu gleichzeitig von einem anderen großen Studio produziert wurde und thematisch große Ähnlichkeiten aufweist. Das ist ein Phänomen, das im Kinogeschäft öfter auftaucht, als man denken sollte. Wollt ihr wissen, wie der Streifen heißt, der ebenfalls von einer für die Menschheit essenziellen Mission zu unserem Nachbarplaneten handelt? Und/oder möchtet ihr gern noch etwas über weitere Beispiele aus der erstaunlichen Menge von Doppelungen dieser Art lesen? Dann klickt diesen Artikel von FILMSTARTS-Redakteur Michael Bendix an:
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