Wir sind es gewohnt, dass Marvel-Star Samuel L. Jackson in den allermeisten seiner Rollen nicht nur einen supercoolen, sondern fast immer auch irgendwie liebenswert-sympathischen Typen verkörpert. Das trifft sogar dann zu, wenn dieser ein Schwerverbrecher ist, wie etwa in „Pulp Fiction“. Im auf realen Ereignissen aus dem Jahre 2002 basierenden Crime- und Thriller-Drama „Lakeview Terrace“ gab der Mime ausnahmsweise mal einen echten Stinkstiefel, dessen Nachbar man wirklich nicht sein möchte.
„Lakeview Terrace“ läuft am heutigen 15. Juni 2024 um 20.15 Uhr auf ZDFneo. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 1.25 Uhr. Zudem steht der Film mit Ende der ersten Ausstrahlung zum Gratis-Streamen in der ZDFmediathek zur Verfügung. Alternativ ist er aktuell im Programm von Netflix zu sehen oder als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand* im Handel zu haben:
Neben Samuel L. Jackson sind „Aquaman“- und „Conjuring“-Star Patrick Wilson, Kerry Washington („Django Unchained“), Elizabeth Tulloch („Superman & Lois“) sowie Jay Hernandez aus „Suicide Squad“ mit dabei.
"Lakeview Terrace": Das ist die Story
Ein glücklicher Anfang in ein gemeinsames Leben sollte es für die frischvermählten Chris (Wilson) und Lisa (Washington) in der Vorstadt werden. Doch mit offenen Armen werden der weiße Yuppie und seine afroamerikanische Frau im schönen Lakeview Terrace vor den Toren von Los Angeles nicht gerade empfangen. Das liegt vor allem am nebenan wohnenden Abel Turner (Jackson).
Der Cop macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass er nichts von Ehen zwischen Partnern mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft hält und provoziert das Paar bis aufs Blut. Was mit verbalen Sticheleien und kleinen Schikanen beginnt, eskaliert schnell in immer gefährlichere Dimensionen. Bald steht Chris kurz davor, die Nerven zu verlieren, und kommt damit exakt dort an, wo Turner ihn haben will …
Ein Nachbar aus der Hölle
Mit „Lakeview Terrace“ nimmt sich Regisseur und Drehbuchautor Neil LaBute („Besessen“, „The Wicker Man“) der in den USA auch Dekaden nach der Bürgerrechtsbewegung der 1960er noch immer schwelenden Rassenfrage an. Das macht er mittels eines thematisch und atmosphärisch stimmigen, subtil Spannung aufbauenden Einstiegs. Am Ende lässt er dann leider ein wenig die Luft aus seiner Geschichte, als es darum geht, das Motiv für das Verhalten des Antagonisten zu erklären. Was dem Detroiter Filmemacher und seinem Werk während der gesamten Laufzeit allerdings nie abzusprechen ist, ist Mut.
Es gibt jede Menge, teilweise sehr gute Filme, die sich der Historie dieses Themas annehmen. Den diesbezüglichen Zustand der gegenwärtigen US-Gesellschaft traut sich hingegen kaum jemand im Hollywood-Mainstream so offen zu porträtieren. LaBute tut dies hier auf originelle und dazu noch mit eleganter Optik und dem stimmungsvollen Score der Brüder Jeff („Der blutige Pfad Gottes“) und Mychael Danna („Life Of Pi“) ausgestattete Weise.
So bleibt „Lakeview Terrace“ am Ende eine zwar von kleinen Schwächen gebremste, dennoch hochinteressante, weil Gedanken und Diskussionen provozierende Angelegenheit mit einem großartig aufgelegten Samuel L. Jackson in der Hauptrolle. Wer vor dem Einschalten noch mehr und Näheres wissen möchte, liest am besten die gute 3,5 von möglichen 5 Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik unseres Autors Carsten Baumgardt.
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