Als Boaz Davidsons erster Teil der „Eis am Stiel”-Reihe 1978 in die Kinos kam, sorgte er für Furore: Allein in Israel strömten über eine Million Menschen ins Kino, in Deutschland waren es sogar 2,5 Millionen. Auch in Amerika und anderen Ländern Europas war der Film ein Riesenerfolg. Heute kaum noch vorstellbar: Der Film über drei pubertierende Freunde auf der Suche nach sexuellen Abenteuern lief sogar auf der Berlinale und erhielt 1979 eine Golden-Globe-Nominierung für den besten ausländischen Film.
Schnell wurde die Komödie um die lüsternen Teenies zum Kult – und damit zum Vorbild für zahlreiche Teenie-Komödien, deren Figuren außer „dem Einen” ebenso wenig im Kopf zu haben scheinen wie ihre Vorgänger. Wenn ihr „Eis am Stiel” sehen wollt, könnt ihr am 14. Juni 2024 um 20.15 Uhr auf RTL 2 einschalten. Die Wiederholung läuft um 1.40 Uhr.
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Israel, 1958: Die Freunde Momo (Jonathan Sagall), Benny (Yiftach Katzur) und Johnny (Zachi Noy) machen am liebsten das, was 15-Jährige halt so tun: Sie hängen auf Parties ab, trinken, und machen Mädels an. Alles dreht sich um Sex, Liebe und Rock'n'Roll – und dabei gehen die Freunde durch dick und dünn. Als eines Tages jedoch Momo etwas mit Nili (Anat Atzmon) anfängt, auf die auch Benny ein Auge geworfen hat, steht die Freundschaft auf der Kippe…
Zeitreise in die Jugend der späten 50er
Bei ihren illustren pubertären Ausschweifungen bleibt den Jungs nichts erspart: ein Vollrausch, der in der Badewanne endet, ein Auto im Meer, ein juckender Schritt. Einst als erfrischend und originell betitelt, ist der Film heute mehr eine Zeitreise, die an manchen Stellen unbehaglich wird. Die überspitzte Darstellung der nymphomanischen Nachbarin, beispielsweise, die dann auch direkt von ihrem nach Hause kommenden Seemann ordentlich Ärger bekommt …
Ebenso aus der Zeit gefallen sind die Szenen, in denen der „Dicke Johnny” wegen seines Übergewichts gehänselt. Noch heute wird Zachi Noy als „Dicker Johnny” gebucht, fühlt sich unwohl mit der Rolle, kommt aber doch nicht ganz aus ihr heraus. Wie unwohl die jugendlichen Darsteller*innen sich fühlten und dass sie sich bis heute über einige Szenen schämen, zeigte Eric Friers Dokumentation „Eskimo Limon: Eis am Stiel - Von Siegern und Verlierern”.
Wenngleich „Eis am Stiel” von der Zeit überholt sein mag, so ist der Film doch immer noch eine Reise wert. Die nächtlichen Settings Tel Avivs sind ebenso sehenswert wie Anat Atzmons Gesicht, deren Augen wirklich Bände sprechen. Und erst der Soundtrack: Ein Evergreen folgt hier auf den nächsten, sodass, wenn es einem doch mal zu blöd wird, man getrost auch kurz die Augen schließen kann...
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