17 Jahre, bevor Nicolas Cage und Sean Connery in „The Rock“ eine bombastische Schneise der Zerstörung durch San Francisco gezogen haben, um auf die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz zu gelangen, ging Clint Eastwood den umgekehrten Weg: In „Flucht von Alcatraz“ wird die Legende des Western-Kinos beim Versuch gezeigt, aus dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis auszubrechen und anschließend in die Freiheit zu schwimmen.
Mit seiner rauen Mischung aus kargem Drama über den Alltag auf Alcatraz und aufwühlendem Thriller mit wenigen, aber eindringlichen Action-Einsprengseln, wurde der von wahren Ereignissen inspirierte Film zu einem absoluten Gefängnisfilm-Klassiker. Am heutigen 14. Juni 2024 läuft „Flucht von Alcatraz“ ab 22.50 Uhr im br. Außerdem könnt ihr ihn auf diversen Portalen als VOD leihen und kaufen, etwa bei Amazon Prime Video:
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"Flucht von Alcatraz": Fast schon eine Ausbruch-Doku
Die frühen 1960er-Jahre: Der Räuber Frank Morris (Clint Eastwood) ist bereits mehrmals aus diversen Gefängnissen ausgebrochen und wird daher nach Alcatraz verlagert – in das sicherste Gefängnis der USA. Der auf einer Insel bei San Francisco liegende Knast wird von einem gefühlskalten Aufseher (Patrick McGoohan) geleitet, der stolz auf die unmenschlichen Zustände in seiner Einrichtung zu sein scheint. Ein Grund mehr für Frank, sich an einer weiteren Flucht zu versuchen. Bei diesem Unterfangen findet er Verbündete in seinem Zellennachbarn Marsh (Larry Hankin) und den Verbrecherbrüdern Clarence und John Anglin (Jack Thiebeau und Fred Ward)...
Er stellte einen irren Stunt-Rekord auf: Explosiver Action-Kracher von Clint Eastwood kehrt ins Heimkino zurückFür „Flucht von Alcatraz“ tat sich Western-Ikone Clint Eastwood zum fünften und letzten Mal mit Regisseur Don Siegel zusammen, der ihn zuvor unter anderem im Polizeithriller-Meilenstein „Dirty Harry“ inszenierte. Bei „Flucht von Alcatraz“ setzte Siegel auf eine entschleunigte, beobachtende Bildsprache, die in der ersten Sinnhälfte des Films fast schon suggeriert, dass dies eine Dokumentation über den Alltag auf Alcatraz sei.
Wenn die Ausbruchspläne und entsprechenden Vorkehrungen Franks und seiner Knastfreunde immer konkreter werden, passt sich Siegels Inszenierung subtil an, rückt näher an das heimlich vonstatten gehende Geschehen heran. Doch der Regisseur gibt den semi-dokumentarischen Anstrich nicht völlig auf, sodass der Anschein entsteht, wir wären quasi live dabei, wie aus einer alltäglichen Gefängnisdokumentation die Chronik eines Ausbruchsversuchs wird.
So erzeugt Siegel nicht nur eine Komplizenschaft zwischen seinem Publikum und den Figuren, der dokumentarisch angehauchte Stil wird auch seiner Vorlage gerecht. Denn Richard Tuggles Drehbuch basiert auf einem von J. Campbell Bruce verfassten Sachbuch über Alcatraz. Das schildert sowohl die Geschichte des Gefängnisses als auch den Verlauf mehrerer Fluchtversuche – darunter den des realen Frank Morris.
Eastwood spielt den Knast-Insassen als wortkarges Raubein mit Köpfchen: Beobachtend, für sich einstehend, aber keine unnötigen Kämpfe vom Zaun brechend, lernen wir ihn als Taktiker kennen, der weit im Voraus plant. Es ist eine Rolle wie für Eastwood geschaffen, ohne dass der Star in eine mimische Routine verfallen würde. Im Gegenteil sogar: Frank Morris wächst zu einer von Eastwoods besten Rollen heran, mit der wir intensiv mitfiebern. Und wenn ihr noch mehr Eastwood wollt, solltet ihr im Heimkino schnell zuschlagen:
Clint Eastwood lehnte die Hauptrolle einst aus Angst ab: Der beste Western aller Zeiten ist jetzt noch besser als je zuvor – in 4K!Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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