Trotz seiner Sci-Fi-Vergangenheit ist der im Privatleben als Zimmermann tätige, sich bei Interviews immer so herrlich trocken und bodenständig gebende Harrison Ford nicht gerade jemand, den man als Computer-Experten in einem Cyber-Thriller erwartet, oder? Der 2006 in die Kinos gekommene Actioner „Firewall“ ist vermutlich deshalb in Vergessenheit geraten, weil er in Bezug auf seine Handlung arg generisch und konservativ daherkommt. Für alle Ford-Anhänger*innen lohnt sich das Einschalten aber allemal. Denn der Star macht mit seiner hemdsärmeligen Performance im Hightech-Umfeld richtig Spaß und hebt das Niveau des ansonsten eher mittelmäßigen Werks so deutlich an.
Tele 5 zeigt „Firewall“ am heutigen 30. Mai 2024 um 22.25 Uhr. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 2.20 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand erstehen:
Neben Harrison Ford erwartet euch noch eine stattliche Reihe weiterer bekannter Gesichter im Cast – allen voran Marvel-Star Paul Bettany („WandaVision“) und Oscarkandidatin Virginia Madsen aus „Sideways“. Außerdem in wichtigen Parts dabei: Mary Lynn Rajskub („24“), Nikolaj Coster-Waldau („Game Of Thrones“), Carly Schroeder („Mean Creek“) sowie die immer unterhaltsamen Robert Patrick („Terminator 2“), Alan Arkin (Academy-Award für „Little Miss Sunshine“) und Robert Forster („Jackie Brown“).
"Firewall" auf Tele 5: Das ist die Story
Jack Stanfield (Ford) arbeitet seit vielen Jahren als Leiter der IT-Abteilung für ein privates Geldinstitut in Seattle. Als dieses von einem größeren Unternehmen geschluckt werden soll, mit dessen Sicherheitschef (Patrick) Jack überhaupt nicht zurechtkommt, schaut er sich nach einem neuen Job um.
Da kommt das Angebot eines Konkurrenten seiner Chefs gerade recht. Jack trifft sich mit Bill Cox (Bettany), um alles zu besprechen. Doch der Mann stellt sich nicht als Banker, sondern als brutaler Gangster heraus, der Jacks Familie (Madsen, Schroeder, Jimmy Bennett) entführt hat. So glaubt Cox Jack zwingen zu können, seine Arbeitgeber per virtuellem Einbruch um 100 Millionen Dollar zu erleichtern …
Voller Körpereinsatz von Ford
„Firewall“ fängt vielversprechend an – sowohl in Bezug auf den Storyaufbau, die Figurenzeichnung als auch die Regiearbeit von „Wimbledon“-Macher Richard Loncraine. Die FILMSTARTS-Kritik von Autorin Deike Stagge lobt diesbezüglich speziell die Eröffnungssequenz und die Entführungsszenen zu Beginn des Films. Danach verflachen allerdings das Drehbuch sowie die Inszenierung zusehends und liefern fortan lediglich schablonenhaft anmutende 08/15-Kost.
Das klingt jetzt nicht besonders aufregend, oder? Wäre es auch nicht, wenn die Hauptrolle nicht von Harrison Ford gespielt werden würde. Der damals 63-Jährige rettete das Projekt nämlich mehr als souverän mit seinem Charisma und speziell seinem Körpereinsatz.
Fords intensiv-nervöses Spiel und der Umstand, dass er offensichtlich das Gros seiner Stunts selbst übernommen hat, führen beinahe automatisch dazu, dass sein Jack zur alleinigen Identifikationsfigur für das Publikum wird. Der ist über die fast zwei Stunden Laufzeit beinahe durchgehend präsent und muss nicht nur emotional einiges einstecken. Dafür legt er aber zum Ende in einer Schlägerei selbst ordentlich Hand an und sorgt so für eine Katharsis für sich selbst, aber auch für alle, die ihm dabei zuschauen.
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