Ende der 1960er war noch so manches anders als heute – auch und gerade Filme. Ein perfekt passendes Beispiel für diese These ist der stark erotisch angehauchte, bisweilen psychedelisch-experimentell, dann wieder sexy oder einfach nur zum Kaputtlachen daherkommende Science-Fiction-Kultstreifen „Barbarella“.
Ein solches Werk könnte, würde und dürfte man in dieser Form heutzutage wohl nur schwerlich in die Kinos bringen. Und doch ist aktuell eine moderne Neuauflage mit Sydney Sweeney in Arbeit. Doch jetzt soll es hier um das Original gehen, das auf der gleichnamigen Comic-Reihe* von Jean-Claude Forest basiert: „Barbarella“ läuft am heutigen 19. Mai 2024 um 23.00 Uhr auf arte. Falls euch das zu spät sein sollte, ist der Film auch als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Nach Studium des Drehbuchs sagten damals nacheinander Brigitte Bardot und Sophia Loren für den Titelpart ab. Dieser wurde dann von der zweifachen Oscargewinnerin Jane Fonda („Klute“, „Sie kehren heim“) übernommen. Neben der New Yorkerin mischten John Phillip Law („Sindbads gefährliche Abenteuer“), „Blow Up“-Star David Hemmings, das deutsche Model Anita Pallenberg („Performance“), Milo O'Shea („Ulysses“), Ugo Tognazzi aus der „Ein Käfig voller Narren“-Reihe und Claude Dauphin („Brennt Paris?“) mit. In seiner ersten Sprechrolle war zudem der wohl bekannteste Pantomime der Welt dabei: Marcel Marceau.
"Barbarella": Das ist die Story
Im Jahr 4000 erhält Raumfahrerin Barbarella (Fonda) vom Präsidenten der Erde (Dauphin) einen dringenden Spezialauftrag: Sie soll den spurlos verschwundenen Wissenschaftler Durand Durand (O'Shea) ausfindig machen. Der hat nämlich offenbar eine Weltvernichtungswaffe erfunden und will diese nun an den mit unserer Heimat verfeindeten Planeten Tau Ceti verkaufen.
Doch die Mission klingt einfacher, als sie ist. Schon der Versuch, heimlich auf Tau Ceti zu landen, schlägt fehl, als Barbarella und ihr Raumschiff in einen Sog geraten und crashen. Im Anschluss muss sich die Heldin gegen aggressiven Feinde erwehren und dabei nicht nur ihren Verstand, sondern auch ihre körperlichen Reize einsetzen, um ihrem Ziel näher zu kommen …
Der Plot klingt ganz schön bescheuert, oder? Ist er ehrlich gesagt auch. Trotzdem (oder gerade deshalb?) macht „Barbarella“ auch heute noch riesigen Spaß. Wofür nicht nur die abgefahrenen, oft von ziemlich anzüglichen bis schlichtweg hirnrissigen Dialogen begleiteten Ideen von insgesamt acht (!) Drehbuchautoren verantwortlich sind. Auch die stark psychedelisch anmutende Inszenierung von Roger Vadim („Und immer lockt das Weib“), die herrlich billig aussehenden Kulissen sowie die schrillen Kostüme und das übertriebene Schauspiel der Darsteller*innen tragen viel dazu bei.
Über die Jahrzehnte hat sich „Barbarella“ so zu einem regelrechten Kultfilm entwickelt. Da ist es kein Wunder, dass schon seit den 1970ern immer wieder von avisierten Sequels, TV-Serien oder Remakes die Rede ist. Bisher hat allerdings keiner dieser Versuche zu einem tatsächlich ansehbaren Ergebnis geführt. Mit Sony Pictures macht nun aber offenbar eines der ganz großen Hollywood-Studios wirklich Ernst mit einer Neuverfilmung des Sci-Fi- und Erotik-Abenteuers.
Sydney Sweeney als neue "Barbarella"
Als dessen Regisseur ist anscheinend „Shaun Of The Dead“- und „Baby Driver“-Mastermind Edgar Wright im Gespräch. Und mit Sydney Sweeney („Euphoria“, „Wo die Lüge hinfällt“) hat einer der dieser Tage populärsten Stars auch schon für die Titelrolle zugesagt. Wie bei ihrem erst kürzlich in die deutschen Kinos gekommenen Horror-Drama „Immaculate“ wird Sweeney für „Barbarella“ nicht nur vor der Kamera stehen, sondern zudem als Produzentin agieren. Offenbar ist sie sogar die treibende Kraft hinter dem Projekt. Alles, was bisher über das geplante Remake bekannt ist, hat FILMSTARTS-Redakteur Daniel Fabian in diesem Artikel für euch zusammengefasst:
Muss man einfach gesehen haben: Einer der größten Sci-Fi-Kultfilme wird neu aufgelegt – und der Regisseur passt perfekt!Bis es so weit ist und wir Sydney Sweeney tatsächlich irgendwann als neue „Barbarella“ sehen, können Fans eigenwilliger Filmkunst heute Abend erneut oder erstmals das Original im TV anschauen. Wir wünschen viel Vergnügen dabei.
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