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    "Spider-Man" als Body-Horror: Kurzfilm "The Spider" mit "The Walking Dead"-Star sorgt für Begeisterung unter Marvel-Fans
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Wenn es um Superheld*innen geht, bevorzugt Oliver Kube die bewährten Klassiker – sprich: Superman, Batman und Spider-Man. Was nicht heißt, dass er nicht offen für neue Masken oder andere Capes wäre.

    Euch gefallen die offiziellen „Spider-Man“-Abenteuer, die Marvel und Sony uns servieren? Trotzdem wäret ihr durchaus für eine deutlich düstere Version der Superhelden-Saga zu haben? Dann schaut euch den aktuell extrem populären „The Spider“ an.

    Locust Garden Pictures

    Der neunminütige Kurzfilm „The Spider“ ist erst seit knapp zwei Wochen gratis auf YouTube und anderen Video-Plattformen zu sehen. Trotzdem konnte das Werk bereits sensationelle 3,5 Millionen Aufrufe (Stand: 2. Mai 2024) verzeichnen und stößt auch in den User-Kommentaren auf fast durchgehend sehr positive bis geradezu euphorische Resonanzen.

    Dieser Umstand ist deshalb so bemerkenswert, weil „The Spider“ im Gegensatz zu den aktuellen Leinwand-Blockbustern mit Tom Holland kein offizielles Projekt der Rechteinhaber Marvel und Sony ist. Es handelt sich vielmehr um einen privat finanzierten und realisierten Fan-Film. „The Spider“ versucht die aus den Comics sowie den Kinofilmen bekannte Geschichte auf alternative Art zu erzählen – nämlich als Body-Horror, offenbar stark angelehnt an den bizarren bis eklig-fiesen Stil von Genre-Großmeister David Cronenberg („The Fly“).

    Ganz am Ende dieses Artikels haben wir euch „The Spider“ in voller Länge zum Anschauen eingebunden.

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    Idee, Drehbuch und Regie zum größtenteils mit praktischen Effekten umgesetzten „The Spider“ stammen von Andy Chen. Der Amerikaner inszeniert nicht nur seine eigenen Kurzfilme, sondern arbeitet auch als Kameramann und/oder Cutter für diverse Kollegen – allerdings (noch?) außerhalb des Hollywood-Studio-Systems. Chens bisher erfolgreichste Arbeit war der von den „Shrek“-Abenteuern inspirierte Fantasy-Horror „Fiona“ – ebenfalls ein selbstfinanzierter Short.

    Die „The Spider“-Hauptrolle als Peter Parker spielt Chandler Riggs, der auch als Produzent fungiert. Riggs ist Horror-Fans natürlich als Carl Grimes aus der kolossal erfolgreichen Zombie-Serie „The Walking Dead“ bestens bekannt.

    In einem Interview zum Kurzfilm berichtete der Star, dass er seit Kindheitstagen ein großer Bewunderer der nun erstmals von ihm gespielten Figur sei. Während seiner Vorbereitung auf den Dreh fragte er Chen, ob er seinen Peter Parker/Spider-Man an eine der zuvor von Tobey Maguire, Andrew Garfield oder Tom Holland gespielten Inkarnationen anlehnen solle. Der schüttelte aber den Kopf und bat ihn, sein ganz eigenes Ding zu machen.

    Das Postermotiv von Locust Garden Pictures
    Das Postermotiv von "The Spider" mit Chandler Riggs.

    Darum geht es in "The Spider" auf YouTube:

    Chandler Riggs spielt in dem Kurzfilm von Autor/Regisseur Andy Chen eine neue, abgewandelte Version von Peter Parker. Die Story beginnt allerdings ähnlich, wie wir es aus vorherigen Werken kennen: Zusammen mit dem Rest seiner Schulklasse besucht Peter das Gebäude der Firma Oscorp Industries. Während die Teenager*innen sich ein Forschungslabor anschauen, wird Peter von einer genetisch modifizierten, radioaktiven Spinne gebissen.

    Als er am Ende des Tages nach Hause zu Onkel Ben (Carl Addicott) und Tante May (Holgie Forrester) kommt, bemerkt er, dass sich irgendetwas verändert hat. Offenbar hat er durch den Spinnenbiss Superkräfte entwickelt, die er erst einmal erforschen muss. So kann er plötzlich problemlos Wände hochkrabbeln und Spinnennetze aus seinem Handgelenk schießen. Doch damit nicht genug, denn sein Körper mutiert unaufhaltsam weiter. Und zwar auf eine schmerzhaft bedenkliche Weise, deren Auswirkungen er nicht mehr kontrollieren kann …

    Natürlich kann „The Spider“ in Bezug auf die visuelle Umsetzung nicht mit den Sony/Marvel-Blockbustern mithalten. Aber darum geht es bei diesem „Spider-Man“-Projekt auch gar nicht. Es soll vielmehr eine etwas andere Version und/oder Seite der Geschichte des berühmten Comichelden erzählt und gezeigt werden, die das Publikum überrascht und seine Fantasie anregt. Den Reaktionen nach zu urteilen, scheint das Andy Chen hier wahrlich gelungen zu sein.

    Wie eingangs versprochen, kommt hier der komplette Kurzfilm. Achtung: Wie bei den großen Marvel-Streifen gibt es auch hier noch eine durchaus lohnende Bonusszene nach dem Abspann. Bleibt also bis zum Ende dran.

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