Selten erfuhr ein nicht-amerikanischer Film einen derart großen Hype, der sich von Asien über Amerika bis nach Europa zog – und selten war dieser so gerechtfertigt. „Parasite“ war 2020 nicht nur ein großer Erfolg an den Kinokassen, sondern wurde sowohl von der Kritik, als auch von seinem breiten Publikum mit Lob geradezu überschüttet. Am Ende schrieb Regisseur Bong Joon-ho sogar Geschichte: Denn seine bitterböse Gesellschaftssatire heimste 2020 nicht nur vier Oscars ein, sondern als erster nicht-englischsprachiger Film überhaupt auch die Trophäe für den besten Film des Jahres!
Wenn ihr das Thriller-Highlight bisher also noch nicht gesehen haben solltet, können wir euch nur dazu raten, diese Perle unbedingt nachzuholen – am besten gleich heute: „Parasite“ am 27. April ab 22 Uhr bei One. Sollte euch der Termin für einen Sonntagabend zu spät sein, gibt's den Film natürlich auch regulär fürs Heimkino:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den Film dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des Channels superfresh anmelden.
Darum geht’s in "Parasite"
Die vierköpfige Familie Kim hat alle Hände voll zu tun, sich mit Aushilfsjobs über Wasser zu halten – bis sich eines Tages eine einmalige Gelegenheit auf tut, die dem Leben von Vater Ki-taek (Song Kang-ho), seiner Frau Chung-sook (Hyae Jin Chang) und ihren beiden Kindern Ki-woo (Choi Woo-sik) und Ki-jung (Park So-dam) einen neuen Sinn gibt.
Ki-woo gibt der Tochter einer wohlhabenden Familie Nachhilfe, unter Vorspielung falscher Tatsachen, und Ki-woos Familie sieht damit ihre Chance, sich nach und nach in dem gut situierten Haushalt einzunisten – und mit heimtückischen Tricks dafür zu sorgen, dass das alte Koch-, Putz- und Chauffeur-Personal auf die Straße gesetzt wird. Schon bald beginnen die Eindringlinge, die Vorzüge eines Lebens in der Welt der Schönen und Reichen zu genießen – und ahnen nicht, wo sie ihre linke Nummer noch hinführen wird...
Noch länger warten auf Sci-Fi-Highlight mit Robert Pattinson vom "Parasite"-Regisseur – Kinostart nun 2025 geplantOb „Oldboy“ oder „Die Taschendiebin“, „Burning“ oder „Mother“, „I Saw The Devil“ oder „Zwei Schwestern“ – mit dem einzigartigen Kontrast aus fesselnd-verstörenden Geschichten, die einen auch mal eine Nacht nicht schlafen lassen und ebenso märchenhaft eleganten wie schonungslosen brutalen Bildern, die zum (Alb-)Träumen einladen, weiß das koreanische Kino seit Jahren zu verzaubern. Und diese Faszination für das fernöstliche Spannungskino hat der Autor dieses Artikels nicht zuletzt auch dem „Parasite“-Mastermind Bong Joon-ho zu verdanken.
"Parasite": Koreanisches Kino in Perfektion
Mit seinem Monster-Highlight „The Host“, das ihr aktuell übrigens bequem mit einem Abo bei Amazon Prime Video gucken könnt, stieß mich Bong Joon-ho einst vor den Kopf wie nur wenige Filme in meinem Leben. Denn was auf den ersten Blick nicht mehr als ein kurzweiliges Creature Feature ist, ist am Ende einfach so viel mehr. Ob Sci-Fi-Thriller oder beklemmender Horror, Familiendrama oder Komödie:
Selten hab ich es erlebt, dass ein Film oder ein*e Filmemacher*in derart viele Genres so stimmig unter einen Hut bekommt, ohne dass sich diese kannibalisieren oder gar gegenseitig aufheben. Nicht nur für FILMSTARTS-Kritiker Björn Becher zählt „The Host“ auch zu den besten Monsterfilmen aller Zeiten.
Mit „Parasite“ erreicht des Regie-Genie Bong Joon-ho in seiner Paradedisziplin allerdings einen neuen Höhepunkt. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail erzählt er nämlich nicht nur ein beklemmendes Drama, das einen noch lange nach dem Abspann über einen selbst nachdenken lässt, sondern vor allem auch einen von der ersten bis zur letzten Sekunde packenden, wahnsinnig ausgeklügelten und vor allem unglaublich unterhaltsamen Thriller. Von seinen Wendungen ganz zu schweigen. Die vier Sterne in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „Parasite“ sind zwar immer noch sehr ordentlich, ich selbst packe dafür aber locker die Höchstwertung aus.
Denn die beißende Satire ist nicht bloß spannend, sondern steckt obendrein auch voller kleiner Details, die sich beim wiederholten Schauen wie ein Puzzle zusammenfügen – und aus einem einfach nur verdammt starkem Spannungskino ein komplexes, vielschichtiges Meisterwerk machen. „Parasite“ lohnt daher nicht bloß für heute Abend, sondern immer und immer wieder.
Ja, all das schürt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung. „Parasite“ ist aber nun mal tatsächlich die eine Ausnahme, die diese auch erfüllt – und sie spätestens im Schlussakt nicht nur durch den Fleischwolf dreht, sondern am Ende auch noch locker übersteigt. Für mich ist „Parasite“ definitiv einer der besten Filme der letzten zehn Jahre, vielleicht sogar der beste.
Neu im Kino im Mai 2024: Spektakuläre Action & die Fortführung einer der besten Blockbuster-Reihen der Gegenwart*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.