Denn Park Chan-wook soll selbst ein neues US-Remake von „Oldboy“ entwickeln und überwachen. Zudem will er sich nicht einfach wiederholen, indem er eine englischsprachige Variante seiner Adaption eines japanischen Mangas nachschiebt.
Es soll dieses Mal eine TV-Serie werden. Diese macht er gemeinsam mit der TV-Abteilung des u. a. hinter der „John Wick“-Reihe steckenden Studios Lionsgate.
"Oldboy" als TV-Serie, aber mit derselben rohen Kraft
Dass Park Chan-wook in der Pressemitteilung zur Ankündigung des Projekts auch über „meine kreative Vision“ spricht, „Oldboy“ nun als Serie zu erzählen, dürfte Fans auch erst einmal optimistisch stimmen. Schließlich trat der gerne sehr kompromisslose Koreaner bislang nicht gerade als jemand auf, der sich für einen schnellen Dollar für ein Projekt mit Marketing-Bla-Bla vor den Karren spannen lässt.
Bei Lionsgate verspricht man mit schon etwas mehr Marketingsprech für die neue „Oldboy“-Serie derweil, dass sie „die rohe emotionale Kraft, die ikonischen Kampfszenen und den viszeralen Stil bieten“ wird, der schon den Film zu einem Klassiker gemacht hat.
Das ist "Oldboy"
Im Mittelpunkt von „Oldboy“ steht ein Geschäftsmann, der plötzlich und scheinbar ohne Grund entführt wird. Die nächsten 15 Jahre verbringt er in Gefangenschaft, muss dabei aus den Nachrichten erfahren, dass seine Frau ermordet wurde und er für den Täter gehalten wird. Plötzlich wird er von einem Tag auf den anderen freigelassen. Während er sich auf die Suche nach dem Ort seiner Gefangenschaft macht, kontaktiert ihn sein Entführer. Er gibt ihm fünf Tage Zeit, um herauszufinden, warum er ihn so bestraft hat...
In seiner Heimat Südkorea avancierte „Oldboy“ zum Kino-Hit. Nach der internationalen Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2004 und der Auszeichnung mit dem Großen Preis der Jury um Filmemacher Quentin Tarantino machte das brutale Rache-Meisterwerk auch schnell im Westen seine Runde. Es wurde zwar kein Mainstream-Kino-Erfolg (hierzulande nur knapp 40.000 Kinobesucher*innen – aber sogar etwas mehr als das Remake), aber schnell zum Must-See unter Filmfans. Bei FILMSTARTS gab es auch die Höchstwertung von 5 Sternen. Als wir vor einigen Jahren die 100 besten Filme aller Zeiten wählten, landete „Oldboy“ verdient in dieser Rangliste.
Noch ist nicht bekannt, wann und wie die „Oldboy“-Serie erscheinen soll. Vor allem wird spannend, ob Lionsgate einen Streamingpartner oder einen TV-Sender für die Ausstrahlung an Bord holt.
Park Chan-wook hat übrigens gerade die HBO-Serie „The Sympathizer“ gemacht, die in Deutschland dieser Tage bei Streamingdienst WOW gestartet ist. Zudem schrieb er das Drehbuch und produzierte den südkoreanischen Historien-Actionfilm „Uprising“. Die von seinem langjährigen Mitarbeiter Kim Sang-man inszenierte Geschichte zweier Freunde, die während der japanischen Invasion von Korea im 16. Jahrhundert zu erbitterten Feinden werden, soll Ende des Jahres 2024 zu Netflix kommen.
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