Es gibt Filme, die kommen einem einfach sofort in den Kopf, wenn man das Wort Twist hört: „Fight Club“, „Die üblichen Verdächtigen“ oder ein Großteil der Filmografie M. Night Shyamalans. Doch „Shutter Island“ gehört auf jeden Fall auch dazu – sofern man ihn denn gesehen hat. Falls nicht, könnt ihr das am späten Abend im Free-TV tun: „Shutter Island“läuft am heutigen 1. Mai 2024 um 23.05 Uhr auf Kabel Eins. Sollte euch das zu spät sein, ist der FSK-16-Titel alternativ auf Blu-ray, DVD oder als kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in seid, könnt ihr den Thriller dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des Filmtastic-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum dann 3,99 Euro im Monat fällig.
Darum geht's in "Shutter Island"
Bevor wir (spoilerfrei!) darauf eingehen, was den Twist des Mystery-Thrillers von 2010 so legendär macht, gibt's hier erstmal die Handlung für euch:
US-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Kollege Chuck Aule (Mark Ruffalo) werden nach Shutter Island geschickt, einer von stürmischen Winden umwehten Insel, auf der sich eine Anstalt für psychisch gestörte Gewaltverbrecher befindet. Teddy und Chuck sollen herausfinden, was mit der verschwundenen Patientin 67 (Emily Mortimer) passiert ist.
Das ist aber gar nicht so leicht, da die Mitarbeiter*innen der Einrichtung, allen voran der Chefarzt Dr. Cawley (Ben Kingsley), sich wenig kooperativ zeigen. Während der Befragungen stößt das Ermittler-Duo auf immer mehr Ungereimtheiten, die einen fürchterlichen Verdacht erregen...
Darum sind "Shutter Island" und sein Twist so großartig
Zunächst mal würde „Shutter Island“ auch ohne Twist als packender Psycho-Thriller funktionieren. Denn unter der Regie von Martin Scorsese („Taxi Driver“) überzeugt der Film auf allen handwerklichen Ebenen. Leonardo DiCaprio liefert eine gewohnt intensive, vielschichtige Darbietung ab, mit Ben Kingsley hat er einen ebenbürtigen, undurchsichtigen Gegenspieler, doch der fast noch größere Star ist der Schauplatz.
Das miese Wetter, die souveräne Bildsprache des dreifach oscarprämierten Kameramanns Robert Richardson und die vielen sich merkwürdig verhaltenden Insass*innen (und Angestellten) der Anstalt verdichten die Atmosphäre dieses von stürmischen Wellen umschlossenen Gefängnisses. So ist es ein Leichtes, sich in die Lage von Teddy zu versetzen, der als Außenstehender in dieser unwirtlichen Umgebung landet.
Dass es einen Twist gibt, ist da nur das i-Tüpfelchen, das „Shutter Island“ in meinen Augen von einem guten zu einem herausragenden Film macht. Wir wollen die überraschende Wendung hier natürlich nicht spoilern, aber es ist diese Art von Twist, die einen die kompletten Geschehnisse mit anderen Augen sehen lässt und die extrem Lust darauf macht, den Thriller gleich noch ein weiteres Mal zu schauen – was sich auch voll lohnt. Denn der Twist hält einer Zweitsichtung locker Stand und schärft die Wahrnehmung für zahlreiche Details, die man beim ersten Mal gar nicht wahrgenommen hat. Was das Ganze aber noch spannender macht, ist eine smarte kleine Änderung im Vergleich zur Buchvorlage.
Während der Roman „Shutter Island“ von Dennis Lehane nämlich eine sehr eindeutige Auflösung der Geschehnisse liefert, lässt Regie-Maestro Scorsese das Ende bewusst vage, sodass man den Film fast ein zweites Mal sehen muss, um sich seine eigene Meinung zu bilden, welches der beiden möglichen Szenarien denn nun tatsächlich das richtige ist.
„Shutter Island“ ist ein Film, der einen über zwei Stunden vor den Bildschirm fesselt und selbst nach dem Abspann noch eine ganze Weile beschäftigt. Ihr solltet euch den Scorsese-Thriller also nicht entgehen lassen.
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.