Jacques Imbert, auch bekannt als „Jacky le Mat“ (Jacky der Verrückte) war einer der ganz Großen der französischen Unterwelt. Ein halbes Jahrhundert führte er in Marseille sein Unwesen, zunächst als Auftragskiller, später als Mafia-Boss.
1977 wurde er zur lebenden Legende, nachdem er auf dem Parkplatz seines Wohnsitzes in Cassis von einer Bande namens Tany Zampa überfallen und mit 22 Kugeln durchlöchert worden war – und überlebte. Im Anschluss zog Imbert in einen persönlichen Rachefeldzug, der bis zu seinem Ende über 50 Tote forderte. Von diesen realen Ereignissen inspiriert wurde auch der Action-Krimi „22 Bullets“, den ihr am heutigen Freitagabend um 22.50 Uhr werbefrei im BR sehen könnt.
Hier bekommt ihr den grandiosen Jean „Léon der Profi“ Reno als Charly Matteï, der Jacques Imbert nachempfunden ist. Zwar überlebt Matteï im Gegensatz zum echten Imbert das Attentat mit beiden Augen (das reale Vorbild war anschließend einäugig). Und auch sonst ist die Filmversion im Anschluss körperlich weniger eingeschränkt als das Original. Seine Rache fällt dafür aber nicht weniger blutig aus.
Wer heute Abend keine Zeit oder Lust hat, kann den Film im Anschluss auch in der BR-Mediathek sowie auf dem MoviedomePLUS-Channel von Amazon streamen. Das Probeabo dort ist für sieben Tage kostenlos, danach werden 4,99 Euro im Monat fällig. Auf der Blu-ray, die ihr ebenfalls auf Amazon* kaufen könnt, findet ihr zudem noch ein Making-of des Films:
Auf 22 Kugeln folgt eiskalte Rache
Nachdem Charly Matteï die 22 Kugeln, die in einer Not-OP aus seinem Körper geholt werden, überlebt, spürt er – zunächst noch friedlich – seinen acht Attentätern nach. Doch friedlich soll es nicht bleiben: Als auch noch einer seiner engsten Freunde gekillt wird, bleibt ihm endgültig nichts anderes mehr übrig, als sich seine Widersacher selbst vorzunehmen.
Er macht die Verantwortlichen ausfindig und stattet ihnen auf einer Geburtstagsfeier einen Besuch ab, wo auch das Geburtstagskind direkt dran glauben muss. Und das ist erst der Anfang – denn jeden der Beteiligten knöpft er sich einzeln vor.
„22 Bullets“ glänzt dabei vor allem mit einer stimmigen Inszenierung und einigen rasant bis harten Szenen, eingebettet in die herrliche Kulisse Frankreichs. Es sind viele kleine Momente, die den Film interessant machen, noch mehr als der große Bogen dieses im Kern recht typischen Rache-Thrillers, der an sich nicht viel Neues liefert. Da werden Füße von Kugeln zerfetzt, das Koks liegt in riesen Haufen herum, ein Geburtstagskind landet mit der Nase im Kuchen, heiß gekochtes Wasser auf Renos Kopf.
Dabei ist Jean Reno wie für diese Rolle gemacht, und packt den guten alten Léon aus – Sanftheit trifft auf Härte, Killer auf liebenden Familienvater und italienische Arien.
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