Es versetzte viele Fans in Aufregung. Der eigentlich sehr zurückgezogen in Irland lebende Schauspieler Daniel Day-Lewis wurde mit Regie-Legende Steven Spielberg im Januar in New York gesehen. Gemeinsam mit Regisseur Jim Sheridan saßen sie in einem Restaurant zusammen. Schnell griffen die Spekulationen um sich: Hat Spielberg den Schauspieler, der 2017 nach „Der seidene Faden“ seine Karriere beendete, zum Comeback überredet? Das schien zu passen, schließlich deutete Day-Lewis erst wenige Wochen vorher bei einem seiner selten öffentlichen Aufritte im Rahmen einer Preisverleihung für Martin Scorsese an, dass ihn das richtige Projekt ganz vielleicht doch noch mal vor die Kamera locken könnte.
Und wer sollte es besser können als Spielberg, der den sich rar machen Schauspieler in seinem vorletzten Leinwandauftritt satte fünf Jahre vor „Der seidene Faden“ inszenierte: in „Lincoln“! Doch es ging bei dem Treffen nicht um ein Comeback. Dies stellte nun der dritte Teilnehmer an der Gesprächsrunde klar, als er in mehreren Interviews dazu befragt wurde.
Ein Kennedy-Biopic – aber mit Day-Lewis maximal hinter der Kamera
Jim Sheridan, der Day-Lewis in den Meisterwerken „Mein linker Fuß“, „Im Namen des Vaters“ und „Der Boxer“ (und damit so oft wie kein anderer Filmemacher) inszenierte, verriet Screen Daily, dass er es lieben würde, noch mal einen Film mit Day-Lewis zu machen. Er tausche sich auch regelmäßig mit ihm aus, doch der Mime sage ihm klar, er sei fertig mit der Schauspielerei.
Worum ging es dann in dem Treffen? Sheridan verriet Deadline, dass er mit dem Gedanken spielt, ein schon früher einmal geplantes Projekt über Joseph Kennedy wiederzubeleben. Der Patriarch des Kennedy-Clans wurde als Sohn irischer Einwanderer in den USA geboren und strebte früh nach Reichtum und Macht – auch mit nicht ganz zulässigen Mitteln. Schließlich heiratete er die Tochter des Bürgermeisters von Boston. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor – darunter der spätere US-Präsident John F. Kennedy...
Er will Day-Lewis aber nicht etwa für die Hauptrolle. Für diese ist der Schauspieler mittlerweile wohl auch zu alt, während das bei früheren Ideen, das Projekt auf den Weg zu bringen, wohl noch im Raum stand. Der Schauspieler im Ruhestand soll auch nicht irgendeinen anderen Part vor der Kamera übernehmen. Es gab so nur Gespräche, ob Day-Lewis vielleicht eine Funktion als Ausführender Produzent an dem Projekt übernehme. Mehr nicht. Und es sei bislang noch nicht einmal ein richtiges Projekt, es gebe nur lose Gespräche.
Daniel Day-Lewis: "Der weltbeste Schauspieler"!
Damit sollten Filmfans also ihre Hoffnung erst einmal begraben, dass Daniel Day-Lewis vor die Kamera zurückkehrt – was natürlich sehr schade ist. Kultursender ARTE veröffentlichte übrigens jüngst (vielleicht ja auch aufgrund der kursierenden Gerüchte) wieder die sehenswerte Doku „Daniel Day-Lewis: Der Weg zum weltbesten Schauspieler“, die auch gratis direkt auf YouTube geschaut werden kann.
Dort geht es auch ausführlich darum, wie Day-Lewis sich mit Haut und Haaren in jede Rolle wirft, was ihm einen Oscar-Rekord und den Ruf einbrachte, eben jener weltbeste Schauspieler zu sein. Denn Daniel Day-Lewis gewann als einziger Mann bislang drei Oscars als bester Hauptdarsteller. Den ersten gab es für „Mein linker Fuß“, weitere folgten für „There Will Be Blood“ und „Lincoln“. Dies ist besonders beeindruckend, weil Day-Lewis in so wenigen Filmen mitgespielt hat. Ab den 90er-Jahren war er nur noch in wenigen ausgewählten Projekten zu sehen, zog sich zwischenzeitlich immer wieder lange Zeit zurück.
Das macht seinen vielen Fans aber auch Hoffnung, dass es doch irgendwann das Comeback geben könnte. Schließlich war er bereits nach der körperlich ungemein anstrengenden Arbeit an „Der Boxer“ so ausgebrannt, dass er schon einmal ankündigte, die Schauspielerei aufzugeben … bis ihn Martin Scorsese fünf Jahre später zum Comeback für „Gangs Of New York“ überredete.
Wählt jetzt eure Oscar-Gewinner
Mit drei Auszeichnen als bester Hauptdarsteller ist Daniel Day-Lewis wie gesagt der Rekordhalter. Dieses Jahr schicken sich drei seiner Kollegen an, mit ihrem ersten Gewinn einen Schritt zu machen, um das vielleicht irgendwann zu überbieten. Wer hat es eurer Meinung nach verdient? Bradley Cooper? Colman Domingo? Paul Giamatti? Jeffrey Wright? Oder vielleicht doch der große Favorit Cillian Murphy? Auf https://community-voting.de/ könnt ihr nun abstimmen.
Denn wir wollen gemeinsam mit Moviepilot von euch wissen, wer die Oscars 2024 in zehn Kategorien gewinnen soll. Am 11. März 2024 könnt ihr euch dann im Anschluss an die Verleihung auf der Seite anschauen, an wen die Filmfans von Moviepilot & FILMSTARTS die begehrten Goldjungen verliehen hätten und wie sich das vielleicht von den Entscheidungen der Academy unterscheidet.
Darum wollte Steven Spielberg bei einem seiner wichtigsten Filme zunächst auf keinen Fall Regie führen