In den 1880er Jahren wurde London von einer Mordserie erschüttert, die bis heute in der Popkultur omnipräsent ist. Das liegt vermutlich auch an dem eingängigen Pseudonym, das die Zeitungen dem nie offiziell gefassten Killer verpasst haben: Jack The Ripper! Der Gothic-Horrorfilm „The Limehouse Golem“ von Regisseur Juan Carlos Medina ist ebenfalls von den bestialischen Taten von Jack The Ripper inspiriert – und präsentiert am Ende einen Twist, den wir so ganz sicher noch nicht gesehen haben…
Darum geht’s in "The Limehouse Golem"
Der Scotland-Yard-Polizist John Kildare (Bill Nighy) ermittelt im London der 1880er Jahre im Fall einer brutalen Mordserie, die die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Es geht sogar das Gerücht um, dass ein Golem, also eine künstlich erschaffene Kreatur, hinter den Taten stecken könnte. Kildare konzentriert sich allerdings zunächst auf eine andere Spur, die in die Londoner Music Hall führt – denn der Bühnenstar Dan Leno (Douglas Booth) und die Jungschauspielerin Lizzy Cree (Olivia Cooke) scheinen irgendwie mit in die Morde verwickelt zu sein.
Wobei Lizzy aktuell ohnehin nicht auftreten kann, weil sie wegen Mordverdachts bereits in Haft ist: Sie soll ihren Ehemann John (Sam Reid) vergiftet haben, weil der ein Verhältnis mit einer Akrobatin angefangen hat. Trotzdem scheint die Wahrheit über die Morde irgendwo in Lizzys harter Vergangenheit zu liegen…
Die Stärken (und Schwächen) von "The Limehouse Golem"
Irgendwie muss man bei „The Limehouse Golem“ immer wieder an Christopher Nolans Magie-Mindfuck „Prestige“ denken – und das liegt nicht nur am stylischen Gothic-Setting, sondern auch am finalen Twist, der auf der Zielgeraden noch einmal alles auf den Kopf stellt.
Im Gegensatz zum durchgängig meisterhaften „Prestige“ leidet „The Limehouse Golem“ aber unter einigen Längen: Denn auch wenn sich die schonungslos eingefangenen Ripper-Morde samt verzerrter Killerstimme sicherlich ins Gedächtnis einbrennen, nehmen sie zwischen den ausladenden Rückblenden in Lizzys Vergangenheit nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des Films ein.
Trotzdem hat die stringente Ermittlungsarbeit laut unserer ausführlichen FILMSTARTS-Kritik auch abseits der Auflösung einige coole Ideen zu bieten: Wir sehen die Morde nämlich alle so, wie sich Kildare vorstellt, dass sie abgelaufen sein müssen – und der Scotland-Yard-Ermittler stellt sich dabei jedes Mal einen anderen möglichen Killer vor.
Dabei bezieht sich die Auswahl der Killer in „The Limehouse Golem“ auf reale Theorien, die damals tatsächlich angestellt wurden – und so sehen wir in einer Szene gar den kommunistischen Vordenker Karl Marx als Jack The Ripper. Ja, auch in den 1880ern haben Verschwörungstheorien die Debatte mitbestimmt…
Ein Meisterwerk auf den Spuren von "Donnie Darko" und "Buffy": Der erste Trailer zu "I Saw The TV Glow"Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.