Mein Konto
    Fantasy-Horror heute im TV: Ein meisterhaft-beklemmender Geheimtipp irgendwo zwischen Stephen King & "X-Men"
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Kino aus aller Welt ist wie reisen, ohne vom Sofa aufzustehen. Fremde Kulturen und neue Sichtweisen – davon kann man nie genug haben.

    Mit seinem Mix aus dunkler Superhelden-Saga und Stephen-King-Horror à la „Carrie“ lieferte Joachim Trier einen der besten Filme des Jahres 2018 ab. Und genau den gibt es heute Abend werbefrei zu sehen: „Thelma“.

    Er ist nicht nur ein krasser Gegenentwurf zu den Superheldengeschichten von Marvel & Co., sondern erinnert zugleich auch an einige der düstersten Stephen-King-Schauermärchen überhaupt: Thelma“ zählte für uns zu den besten Filmen 2018, der nicht nur verschiedenste Genres geradezu spielerisch vereint, sondern gängige Konventionen gekonnt unterwandert und sein ganz eigenes, von der Eröffnungsszene weg faszinierendes Ding durchzieht. Wir können dementsprechend nur eine Empfehlung abgeben, wenn „Thelma“ am heutigen 29. Februar 2024 ab 23.00 Uhr auf WDR läuft.

    Falls ihr am Abend keine Zeit für den Mix aus übernatürlichem Horror-Thriller, Superhelden-Origin-Story und Coming-of-Age-Drama haben solltet, könnt ihr den Film terminunabhängig und ohne Aufpreis im Rahmen eures Flatrate-Abos bei Amazon Prime Video* streamen. Zudem ist „Thelma“ als DVD und Blu-ray sowie als kostenpflichtiges Video-on-Demand erhältlich:

    Darum geht's in "Thelma"

    Thelma (Eili Harboe) wuchs im Kreise ihrer religiösen Familie in einem kleinen Städtchen in den norwegischen Wäldern zu einer introvertierten, schüchternen jungen Frau heran. Mit dem zurückgezogenen Leben auf dem Land soll nun aber ein für alle mal Schluss sein: Thelma zieht nach Oslo, um zu studieren – und auf der Universität will sie nicht bloß den Grundstein für ihre berufliche Zukunft legen. Vor allem lernt sie als Studentin auch das freie, zwanglose Leben kennen, das ihr bisher verwehrt blieb.

    Und so bemerkt sie eines Tages, dass sich aus einer flüchtigen Bekanntschaft mehr zu entwickeln scheint. Es entstehen Gefühle für ihre Kommilitonin Anja (Kaya Wilkins) in ihr, die ihre Zuneigung schließlich auch erwidert. Doch gerade als die emotionale Achterbahnfahrt in Thelma in Fahrt kommt, beginnen sie heftige Krämpfe zu plagen – und schon bald muss die junge Frau erkennen, dass die Anfälle lediglich Symptome von etwas weitaus Größerem sind…

    Übernatürlicher Horror als Coming-of-Age-Metapher

    Der Film beginnt mit einem Vater und seiner sechsjährigen Tochter in einem eisigen Wald. Als ein Wild ihren Weg kreuzt, legt der Vater das Gewehr an und zielt auf das Tier – bevor er die Waffe schließlich gegen seine Tochter richtet. Es ist eine ebenso ruhige wie beklemmende Eröffnungssequenz, in der das Grauen langsam unter die Haut kriecht. Und auch wenn man es kaum glauben mag, eben jene Intensität wohnt auch den folgenden gut 100 Minuten in nahezu jeder Szene inne.

    Während die Protagonistin wie eine Mischung aus Stephen Kings Carrie und einer X-Men-Mutantin anmutet, verzichtet Regisseur Joachim Trier („Der schlimmste Mensch der Welt“) über weite Strecken auf allzu ausufernde Spezialeffekte. Im Zentrum steht vielmehr die Verwirrung und Zerrissenheit der Titelfigur, die auf die Suche nach sich selbst geht.

    Und diese Suche gestalten Trier und sein Autor Eskil Vogt („The Innocents“) nicht nur übernatürlich-schockierend, sondern auch stets nachvollziehbar und dadurch umso bedrückender. Diese Ambivalenz wird inhaltlich, vor allem aber auch durch eine ungemein starke Bildsprache immer wieder deutlich – mit reihenweise einzigartigen Aufnahmen, die sich nachhaltig ins Gedächtnis brennen.

    In der FILMSTARTS-Kritik von Autor Thomas Vorwerk schrammte „Thelma“ mit 4,5 von 5 möglichen Sternen nur knapp der Höchstwertung vorbei. Ein Platz unter den besten Filmen des Jahres 2018 war dem übernatürlich angehauchten Coming-of-Age-Drama aber dennoch sicher.

    Die besten Filme 2018

    *Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top