Eine der größten Herausforderungen von Serien ist es, die Spannung der Erzählung über eine Vielzahl von Folgen und Staffeln hinweg zu halten und dabei sowohl immer wieder für Überraschungen zu sorgen, als auch die Erwartungshaltung der Fans nicht zu enttäuschen. Diese manchmal schier unmöglich zu bewältigende Herausforderung gipfelt dann in einem Serienfinale, in das wir als Zuschauende all unsere Wünsche und Hoffnungen hineinprojezieren und den Serienmacher*innen quasi keine Chance lassen, auch nur irgendetwas richtig zu machen. Während einige Serien jedoch wider Erwarten mit einem unter Fans weitgehend einvernehmlich akzeptierten oder gar gefeierten Finale enden, lastet auf anderen Serien der Fluch einer letzten Folge, die Fans am liebsten ganz schnell wieder vergessen würden.
Neben Erfolgs-Serien wie „Lost” oder „Game of Thrones” zählt auch „How I Met Your Mother” zu den Vertretern der letzten Kategorie. Denn das Serienfinale der Kult-Sitcom ließ im Jahr 2014 nicht wenige Fans enttäuscht zurück – vor allem deshalb, weil die Serie uns ganze neun Staffeln auf ein behauptetes Ziel hinführte, das innerhalb nur weniger Minuten zunichte gemacht wurde.
Achtung, es folgen Spoiler zum Finale von „How I Met Your Mother”: So steuert die finale neunte Staffel der Sitcom auf die Hochzeit von Robin (Cobie Smulders) und Barney (Neil Patrick Harris) zu, während Ted (Josh Radnor) nach der großen Feier endlich auf seine Traumfrau und die spätere Mutter seiner Kinder Tracy (Cristin Milioti) trifft – ein Moment, auf den Fans nahezu zehn Jahre lang gewartet haben und den uns die Serie in über 200 Folgen versprochen hat.
Ab diesem Moment geht jedoch alles wahnsinnig schnell und auf das magische Aufeinandertreffen der beiden folgen Hochzeit, Kinder, Krankheit und Tod im Schnelldurchlauf – und am Ende des zweiteiligen Serienfinales steht Ted plötzlich wieder ohne seine Tracy da. Dazu erfahren wir auch, dass die Ehe zwischen Barney und Robin nicht gehalten hat, weil der von Neil Patrick Harris verkörperte Frauenheld seine alten Laster nicht zurücklassen konnte.
Damit wurde auch hier eine Storyline begraben, die über die gesamte letzte Staffel aufgebaut wurde und viele Momente und Folgen nahezu obsolet machen. Stattdessen realisiert Ted, dass er nie über Robin hinweggekommen ist und stiehlt für sie letztendlich noch einmal das blaue Horn, wie er es schon bei ihrem ersten Kennenlernen Jahre zuvor tat. Am Ende wird impliziert, dass Ted und Robin doch wieder als Paar statt als Freund*innen zusammenfinden.
Das Finale, das sich die Fans so sehnlich gewünscht haben, existiert wirklich
Die meisten Fans wünschten sich stattdessen, dass die Serie mit einem Happy End für Ted und Tracy endet, da sich die gesamte Serie ja eigentlich darum dreht, wie Ted die Mutter seiner Kinder kennengelernt hat – also Tracy. Währenddessen erhofften sich viele auch ein Happy End für Barney und Robin und ein wenig Charakterentwicklung vor allem auf der Seite des Aufreißers, der letztendlich doch gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen.
Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass genau dieses Wunsch-Finale existiert – und zwar schon seit 2014. Denn die Serien-Schöpfer Carter Bays und Craig Thomas fertigten ein alternatives Ende der Kult-Sitcom an, das sie damals exklusiv auf der DVD zur neunten Staffel von „How I Met Your Mother” veröffentlichten.
Dieses zweite Finale ist eine etwas anders geschnittene Version der letzten Folge, in der sowohl Ted und Tracy nicht vom Tod getrennt werden als auch Barney und Robin zusammenbleiben. Stattdessen endet die Serie nach einem Voice-Over von Ted, in dem er seine schönsten Momente mit Tracy skizziert – inklusive ihrem Aufeinandertreffen am Bahnsteig unter dem gelben Regenschirm, das in sämtlichen Staffeln immer wieder angeteasert wurde.
Wer selbst einmal in das alternative Ende reinschauen will, hat auf der DVD der neunten Staffel sowie in der Komplettbox von „How I Met Your Mother” die Chance dazu – oder schaut einmal bei YouTube vorbei...
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Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
