Anthony Hopkins kann auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken: Sechs Mal war der Brite für den Oscar nominiert, zweimal (für „Das Schweigen der Lämmer“ und „The Father“) konnte er die begehrte Goldstatue mit nach Hause nehmen. Auch im Fernsehen feierte Hopkins große Erfolge, die ihm u.a. zwei Emmys einbrachten, und 1993 wurde er von der Queen „für seine herausragenden filmischen Leistungen“ zum Ritter geschlagen.
Obwohl ihn die meisten vor allem mit seiner Paraderolle des Kannibalen Hannibal Lecter und gediegener Hollywood-Kost wie „Was vom Tage übrig blieb“ verbinden, ist der 86-Jährige auch im Blockbuster-Bereich kein Fremder: Er spielte in „Mission: Impossible II“ mit, wurde als Odin in drei „Thor“-Filmen zum Marvel-Star – und Michael Bay besetzte ihn für seine Zerstörungsorgie „Transformers: The Last Knight“ (2017).
Wer glaubt, Hopkins habe sich nur für ein paar schnelle Dollar für den Film verpflichten lassen, irrt sich: Hopkins ist tatsächlich ein Fan des milliardenschweren Spielzeug-Franchise. „Ich hatte nur die ersten beiden Teile gesehen, aber als ich hörte, dass ich das hier machen soll, habe ich [die anderen ,Transformers'-Filme] nachgeholt und jetzt habe ich sie alle gesehen“, so der „Westworld“-Star im Interview mit Yahoo. „Sie sind großartig, all diese Maschinen und Transformers, sie wurden von einem Genie erschaffen.“
Anthony Hopkins über Michael Bay: "Von der gleichen Sorte wie Spielberg oder Scorsese"
Die Schauspiel-Legende fährt fort: „[Michael] erzählte mir von der Arbeit, die er dafür geleistet hat, wie er sie verfeinert hat und wie er zu den Special-Effects-Leuten gegangen ist und sie entworfen hat, wodurch sie all diese Details bekommen haben, das Licht auf dem Metall und all das. Das alles erzählte er mir beim Frühstück, bevor ich mit dem Film anfing.“
Michael Bay hat hochbudgetierte Action-Kracher wie „The Rock“, „Armageddon“ oder „Pearl Harbor“ gedreht und galt vielen Cineast*innen lange Zeit als Feindbild, weil er Stil grundsätzlich über Inhalt und Figurenzeichnung stellte. Auch der Autor dieser Zeilen hat sich früher an dem lärmenden Zynismus seiner Werke gestoßen – doch seitdem das Blockbuster-Kino von zunehmend stromlinienförmigen Superhelden-Filmen dominiert wird, die größtenteils überhaupt keine Handschrift mehr erkennen lassen, sehnt er sich förmlich nach den manischen Spektakeln eines Michael Bay zurück. Ob das aber reicht, um ihn auf eine Stufe mit Steven Spielberg oder Martin Scorsese zu stellen?
Laut Anthony Hopkins ist das definitiv der Fall: „Ich dachte: ,Dieser Typ ist ein Genie!'“, schwärmt der Schauspieler. „Das ist er wirklich. Er ist von der gleichen Sorte wie Oliver Stone, Spielberg und Scorsese. Sie sind brillante Gelehrte, wirklich, das sind sie.“
Michael Bays bis dato letzter Film (das furiose Actionfilm-Remake „Ambulance“) war 2022 trotz überschaubaren Budgets ein Kassenflop. Bleibt zu hoffen, dass der 58-Jährige trotzdem noch einmal genug Geld in die Hand bekommt, um die hiesige Blockbuster-Welt so richtig aufzumischen!
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