Mit „Das Schweigen der Lämmer“ hat Jonathan Demme („Philadelphia“) einen der besten und einflussreichsten Serienkiller-Thriller aller Zeiten in Szene gesetzt. Am Ende konnte der Film bei den Oscars fünf Statuen abräumen. Auch Anthony Hopkins wurde für seine unvergessliche Performance als Hannibal Lecter ausgezeichnet und sorgte dafür, dass wir uns wahrlich keinen anderen Schauspieler in der Rolle des distinguierten Kannibalen mehr vorstellen können.
Es hätte aber auch ganz anders kommen können. Der für „French Connection“ und „Erbarmungslos“ mit jeweils einem Academy Award ausgezeichnete Gene Hackman wollte unbedingt in die Rolle des Hannibal Lecter schlüpfen. So sehr, dass er sogar die Rechte an der Buchvorlage von Thomas Harris erwarb und sich die Kosten mit Orion Pictures teilte. Mehr noch: Hackman wollte nicht nur in der Hauptrolle zu sehen sein, sondern auch Regie bei „Das Schweigen der Lämmer“ führen. Ob das gut gegangen wäre?
Deswegen wurde Gene Hackman nicht zu Hannibal Lecter
Sicherlich, Gene Hackman ist einer der besten Schauspieler aller Zeiten, weswegen er sich auch schon früh aussuchen konnte, mit welchen Filmemachern er zusammenarbeiten möchte. Als Regisseur hingegen ist Hackman ein unbeschriebenes Blatt – was die Frage erlaubt, ob er die gleiche Intensität hätte entfesseln können, wie es Jonathan Demme bei „Das Schweigen der Lämmer“ so eindrucksvoll gelang. Dass Gene Hackman letztlich doch nicht an dem Film beteiligt gewesen ist, hatte folgenden Grund:
Hackman wählte im Laufe seiner Karriere sehr sorgfältig seine Rollen aus und war stets darauf bedacht, welches Bild das Publikum von ihm hatte. Zu dem Zeitpunkt, als „Das Schweigen der Lämmer“ produziert wurde, hatte Gene Hackman kurz zuvor „Mississippi Burning“ gedreht. Der dort von ihm gespielte Agent Rupert Anderson war zwar kein Bösewicht, aber ein cholerischer Unsympath, der den Mord an drei schwarzen Jugendlichen im Süden Amerikas mit äußerster Gewalt aufzudecken versuchte.
So fasste Gene Hackman den Entschluss, dass er nach „Mississppi Burning“ nicht schon wieder einen schwierigen Charakter spielen möchte und hat 1990 stattdessen in der Buddy-Komödie „Der Harte und der Zarte“ sowie der von „Star Wars“-Prinzessin Carrie Fisher geschriebenen Komödie „Grüße aus Hollywood“ mitgewirkt. Interessant wäre es aber schon gewesen, wie „Das Schweigen der Lämmer“ ausgefallen wäre, wenn Gene Hackman ihm seinen Stempel hätte aufdrücken können. Andererseits haben wir so einen absoluten Meilenstein bekommen, bei dem man sich keine Veränderung wünscht.
Komplett anders: So hätte "Das Schweigen der Lämmer" eigentlich enden sollen*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.