Alles beginnt mit einem A - das Alphabet, das A und das O, der erste Schrei. Wer A sagt, muss auch B sagen. Und so beginnt auch „A E I O U - das schnelle Alphabet der Liebe” mit einem A wie Anfang, einer Aufzählung, mit Anna und Adrian.
„A E I O U” ist der vierte Film von Nicolette Krebitz, die seit den 80er-Jahren in einer Vielzahl deutscher Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera mitgewirkt hat und seit einigen Jahren auch hinter der Kamera aktiv ist. Dabei bewies sie sich als sehr unkonventionelle Geschichtenerzählerin, z. B. mit „Wild”, der die raue Begegnung einer jungen Frau mit einem Wolf zeigt. Auch „A E I O U” ist ein leiser, dennoch melodischer Film, dessen sanftes Plätschern ihn perfekt macht für einen Date-Abend zu zweit auf der Couch. Dies könnt ihr am heutigen Valentinstag nutzen, wenn der Film um 20.15 Uhr auf arte läuft.
Wer es heute Abend nicht schafft, hat auch später noch in der arte-Mediathek die Gelegenheit. Oder ihr holt euch noch schnell einen Ausweis bei einer Bibliothek - damit gibt es „A E I O U” nämlich kostenfrei auf filmfriend zu streamen.
Darum geht es in "A E I O U"
Das Leben der alternden Filmdiva Anna (Sophie Rois) kommt noch einmal in Schwung, nachdem ihr eines Abends beinahe die Handtasche geraubt wird. Zwar bekommt sie die Tasche wieder, doch das Ereignis und die Lederjacke des jungen Diebes wollen ihr nicht so recht aus dem Kopf gehen. Und tatsächlich steht der Dieb dann kurze Zeit später bei ihr in der Wohnung: Anna soll Adrian (Milan Herms), der als schwieriger Fall gilt, in seiner Aussprache für ein Theaterstück unterrichten. Schon bald werden aus den gemeinsamen Lehrstunden Spaziergänge und geteilte Momente. Bis die beiden sich ohne einen Cent in der Tasch an der Côte d’Azur wiederfinden.
Dabei hastet der Film, wie sein Titel es schon andeutet, durch die verrückt-romantische Geschichte von Anna und Adrian, die an manchen Stellen kurz an Aufgesetztheit grenzt - was ihrer Liebenswürdigkeit und Abstrusität am Ende dennoch keinen Abbruch tut. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt der wunderbaren Sophie Rois, die als Grande Dame mit herrlicher Lakonie und einem ganz eigenen Charme zu überzeugen weiß.
Wenig könnte zuletzt besser zu diesem Film passen als die französische Kulisse, durch die seine Hauptdarsteller*innen sich am Ende als improvisierte Gangster rauben: „A E I O U” ist eine große Hommage an die Nouvelle Vague und das französische Kino mit seiner beschwingten Erzählweise, ganz viel Poesie und nicht weniger Zigarettenrauch.