Mit „Scream – Schrei!“ ist es Wes Craven („The Hills Have Eyes“) Ende der 1990er-Jahre gelungen, das weitestgehend nur noch vor sich hin darbende Horror-Kino zu neuem Leben zu erwecken. Der Meta-Horror-Spaß avancierte postwendend zum absoluten Mega-Hit und zog nicht nur einige Fortsetzungen (inzwischen gibt es sechs Teile) nach sich, sondern auch jede Menge Trittbrettfahrer, die vom „Scream“-Erfolg zehren wollten.
Dazu zählen nicht nur die „Ich weiß, was du letzten Sommer getan“- oder die „Düstere Legenden“-Reihen, sondern auch der 2001 erschienene „Schrei wenn du kannst“. Euch ist der Film noch nicht bekannt, ihr habt aber große Lust, eine Horror-Seherfahrung zu erleben, die geradewegs in das Fahrwasser von „Scream“ führt? Dann könnt ihr „Schrei wenn du kannst“ heute, am 7. Februar, 23.55 Uhr auf Tele 5 nachholen. Natürlich komplett ungekürzt.
Darum geht’s in "Schrei wenn du kannst"
Die Freundinnen Dorothy (Jessica Capshaw), Lily (Jessica Cauffiel), Kate (Marley Shelton) und Paige (Denise Richards) erhalten eine morbide Valentinskarte. Das gleiche Schicksal ereilte schon kurz zuvor Shelley (Katherine Heigl) – und nun ist junge Frau tot, ermordet von einem Killer mit Amor-Maske. Dem Quartett ist klar, dass jemand da draußen ist und sie umbringen will. Und das nicht ohne Grund:
Es handelt sich bei dem Mörder nämlich um eine Person, die vor Jahren von Paige und ihrer Clique auf niederträchtige Art und Weise gedemütigt wurde. Könnte es womöglich Jeremy Melton (Joel Palmer) sein, den Dorothy einst als Vergewaltiger angezeigt hat, obwohl ihm nichts dergleichen vorzuwerfen war? Schon bald steht die alljährliche Valentinsparty an – und der psychopathische Mörder ist bereit, endgültige Rache zu nehmen...
Horror-Slasher mit vielen bekannten Gesichtern
Dass Regisseur Jamie Blanks ein Händchen für knackige Horror-Slasher hat, sollte er bereits mit „Düstere Legenden“ 1998 beweisen, bei dem er ebenfalls auf dem Regiestuhl Platz genommen hatte – und damit immerhin einen kleinen Kult-Film in Szene setzte. Wie auch bei „Düstere Legenden“ funktioniert „Schrei wenn du kannst“ handwerklich als routiniert inszeniertes Genre-Kino, bleibt inhaltlich aber absolute Stangenware.
Denn als Teenie-Slasher wandelt „Schrei wenn du kannst“ ausschließlich auf abgetretenen Pfaden und ist weit weniger überraschend in seiner Auflösung, als es das vierköpfige Autorenteam um u.a. Gretchen J. Berg und Aaron Harberts vermutlich beabsichtigt hat. Dafür gibt es vor der Kamera aber jede Menge bekannte Gesichter zu sehen. Mit von der Partie sind nämlich Marley Shelton (aus „Scream 4“), „Buffy“- und „Angel“-Star David Boreanaz sowie die durch „Grey's Anatomy“ berühmt gewordene Katherine Heigl.
"Schlecht gemachte Kopie": Die Fortsetzung zu einem der größten Kultfilme der 2000er ist zu Recht in Vergessenheit geraten