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    Nach über 30 Jahren nicht mehr indiziert: Splatter-Horrorfilm auf den Spuren von "Tanz der Teufel" vor Uncut-Comeback?
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Horror ist in seiner DNA verankert – ob irre wie „Braindead“ und „Eraserhead“ oder packend wie „Halloween“ und „High Tension“. Hauptsache ungekürzt!

    „Evil Dead“ alias „Tanz der Teufel“ zog zahlreiche Trittbrettfahrer nach sich. Einer der berühmtesten: „Tanz der Dämonen“ – der über 30 Jahre auf dem Index stand. Nun wurde die Indizierung der einst sogar beschlagnahmten Uncut-Version aufgehoben.

    United Filmmakers

    Mit „Tanz der Teufel“ (Originaltitel: „The Evil Dead“) schuf Kult-Regisseur Sam Raimi einen Horror-Klassiker für die Ewigkeit – den er mit „Tanz der Teufel II“ und „Armee der Finsternis“ nicht nur selbst äußerst erfolgreich fortsetzte. Mit „Evil Dead“ und „Evil Dead Rise“ sowie der Serie „Ash Vs. Evil Dead“ wurde der einst für kleines Geld produzierte Waldhütten-Horrorfilm endgültig zum generationsübergreifenden Phänomen des phantastischen Films. Doch der Erfolg der Reihe zog bereits vor Jahrzehnten zahllose Trittbrettfahrer nach sich:

    Tanz der Dämonen“ gilt als eines der berühmtesten Rip-offs von Raimis Low-Budget-Meilenstein – und ist als solcher vor allem auch hierzulande bekannt, wo man den international als „Demon Wind“ bekannten Film von 1990 mittels deutscher Übersetzung direkt in der „Tanz der Teufel“-Richtung verortete.

    Er stand über 35 Jahre auf dem Index: Kontroverser Horror-Klassiker erscheint ungekürzt fürs Heimkino – erstmals in 4K

    Nun, eines gleich vorweg: Der Film kann (natürlich) nicht mit seinem großen Vorbild mithalten. Falls ihr von „Tanz der Dämonen“ also noch nie etwas gehört habt, keine Sorge: Ihr habt keinen Meilenstein des Horror-Kinos verpasst! Wenn ihr den höllischen Metzelorgien von Bruce Campbell alias Ash aber ganz und gar verfallen und stets auf der Suche nach ähnlich gelagerten Schauergeschichten seid, könnte der Film durchaus nach eurem Geschmack sein. Und dann sind die jüngsten Neuigkeiten um den in Vergessenheit geratenen Kultfilm für euch gleich umso erfreulicher…

    Die Indizierung von "Tanz der Dämonen" wurde aufgehoben

    Wie Schnittberichte.com zuerst berichtet hat, wurde der Film nun vorzeitig von der BzKJ-Liste gestrichen und gilt damit nicht mehr als jugendgefährdend – wobei dies genau genommen die einstige VHS-Veröffentlichung aus den frühen 90ern, die Uncut-DVD von 2016 und eine englischsprachige Videokassette betrifft. Schließlich werden nicht per se Filme oder Filmfassungen, sondern konkrete Medien indiziert.

    Nachdem die traditionsgemäße Neuprüfung nach 25 Jahren im Jahr 2015 zu einer Folgeindzierung führte, steht nun fast ein weiteres Jahrzehnt später also tatsächlich die Rehabilitierung des Films an. Nähere Details zu einer möglichen Neuauflage im Heimkino gibt es bis dato nicht. Durchaus denkbar ist allerdings, dass der Film nun als nächstes der FSK vorgelegt wird – und dann vielleicht nicht einmal ab 18, sondern sogar ab 16 Jahren freigegeben werden könnte. In Anbetracht dessen, wie sich die Sehgewohnheiten in den vergangenen drei Jahrzehnten geändert haben, ist „Tanz der Dämonen“ trotz üppigem Blutvergießen nämlich vergleichsweise harmlos.

    Das ist das "Tanz der Teufel"-Rip-off

    „Tanz der Dämonen“ ist das Regiedebüt von Charles Philip Moore („Blackbelt“) und erzählt die Geschichte von Cory (Eris Larson), der gemeinsam mit Freunden nach dem rätselhaften Selbstmord seines Vaters in dessen Geburtshaus zurückkehrt, wo einst schon seine Großeltern im Zuge eines mysteriösen Blutbades ums Leben kamen – und fühlt nun dem Ursprung des Grauens auf den Zahn…

    Ein abgelegenes Haus, in dem es ein junger Kerl mitsamt Anhang mit einer übernatürlichen Bedrohung zu tun bekommt? Das klingt schon ganz stark nach „Tanz der Teufel“. Doch die Parallelen enden hier nicht. Denn „Tanz der Dämonen“ bleibt vor allem als herrlich irrwitzige Splatter-Schlachtplatte in Erinnerung – die zwar sichtlich mit geringen Mitteln, aber eben auch mit viel Liebe für matschige Spezialeffekte entstanden ist, mit denen sich der Film zumindest in Sachen Splatter irgendwo zwischen (dem weit besseren) „Tanz der Teufel“ und (dem sogar noch besseren!) „Tanz der Teufel II“ positioniert. Auch wenn der darüber hinaus nicht allzu viel zu bieten hat: Zumindest Gorehounds können hier ruhig mal einen Blick riskieren.

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