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    Er stand über 35 Jahre auf dem Index: Kontroverser Horror-Klassiker erscheint ungekürzt fürs Heimkino – erstmals in 4K
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    Ihn ungekürzt zu sehen, war in Deutschland lange Zeit kaum möglich – stand die Uncut-Fassung doch ab den frühen 80ern auf dem Index. Seit 2018 gibt es „Mondo Cannibale“ in voller Länge mit 18er-Freigabe. Und demnächst sogar in 4K.

    '84 Entertainment

    So mancher Horror-Fan staunte wohl nicht schlecht, als 2018 verkündet wurde: Die ungekürzte Fassung von „Mondo Cannibale“ steht nicht mehr auf dem Index! Gut 36 Jahre, nachdem der Kannibalenfilm 1982 auf der Liste der jugendgefährdenden Medien landete, folgte tatsächlich die Rehabilitation. Mittlerweile bekommt ihr den Film also komplett ungeschnitten mit 18er-Siegel auf DVD und Blu-ray:

    Jahre später folgt nun bereits das nächste Upgrade – das sich an all jene richtet, denen der Film in voller Länge und HD noch nicht genügt: Ab sofort gibt es den Film zum allerersten Mal auch in 4K. Wer den Film in Ultra-HD erleben will, sollte sich jetzt aber besser festhalten...

    Traditionsgemäß veröffentlicht Verleiher '84 Entertainment den Film parallel gleich in einer Vielzahl an streng limitierten Sammlereditionen (etwa in diversen Mediabooks und Holzboxen), die unter anderem bei JPC und OFDb bereits bestellt werden können. Während der Großteil der Auflagen allerdings lediglich mit der Blu-ray sowie der DVD ausgestattet ist, gibt es die 4K-Scheibe im Nonplusultra-Komplettpaket – das einen doch recht beachtlichen Krater in euer Portemonnaie sprengt:

    Die UHD-Version von „Mondo Cannibale“ schlägt mit stattlichen 299 Euro zu Buche – und erscheint als edle Artbook Edition in Leder, inklusive 4K-Disc, zwei Blu-rays, zwei DVDs und Soundtrack-CD und kommt obendrein mit einem besonders umfangreichen, stolze 84 Seiten umfassenden Booklet daher. An Bord ist jede Menge Bonusmaterial, darüber hinaus dürft ihr euch über gleich vier Filmfassungen (!) auf einen Schlag freuen: die deutsche Kinofassung, die Uncut-Version, die Super-8-Edition sowie die Tiersnuff-freie Schnittfassung.

    Das ist "Mondo Cannibale"

    „Mondo Cannibale“ zählt neben Filmen wie dem hierzulande auch als „Nackt und zerfleischt“ bekannten „Cannibal Holocaust“ zu den bekanntesten Vertretern des vor allem in den 70er- und 80er-Jahren florierenden Kannibalen-Kinos – das seinerzeit für hitzige Debatten und große Kontroversen sorgte, und auch heute noch zum Härtesten zählt, was die Filmlandschaft zu bieten hat.

    Pseudo-dokumentarisch beschäftigen sich jene Filme in der Regel mit angeblichen barbarischen Sitten und Gebräuchen verschiedenster Völker aus aller Welt – und setzen dabei grundsätzlich auf explizite Gewaltdarstellungen sowie fragwürdige Tiersnuff-Szenen.

    Nach über 40 (!) Jahren auf dem Index: Kontroverser Horror-Klassiker erhält endlich FSK-Freigabe

    Umberto Lenzi („Lebendig gefressen“) prägte das vieldiskutierte Subgenre wie kaum ein anderer – und erzählt in „Mondo Cannibale“ Genre-typisch die Geschichte eines Journalisten, der im Zuge einer Reise die Pforte zur Hölle auf Erden aufstößt: Der britische John Bradley (Ivan Rassimov) ist im fernen Thailand unterwegs, wo er unschuldig des Mordes verdächtigt wird – und schließlich die Flucht in den Dschungel ergreift. Dieser war ohnehin sein Ziel, will er doch ein paar außergewöhnliche Aufnahmen schießen. Doch das Fotografie-Abenteuer nimmt schnell eine sinistre Wendung, als er den im grünen Dickicht lebenden Eingeborenen in die Falle geht – die ihn zu ihrem Sklaven machen…

    Lenzis „Mondo Cannibale“ ist hinlänglich als erster Beitrag des Exploitation-Kannibalen-Genres bekannt, wurde aber nichtsdestotrotz von einem anderen Film inspiriert – der hingegen eher im Western-Kino zu verorten ist: Elliott Silversteins „Der Mann, den sie Pferd nannten“ von 1970 erzählt eine ähnliche Geschichte um einen englischen Aristokraten, der von amerikanischen Ureinwohnern gefangen genommen wird – verzichtet dabei allerdings auf eine derart schonungslose Darstellung von Gräueltaten, die „Mondo Cannibale“ und Co. zu bis heute zu Klassikern des Extrem-Kinos macht.

    Nachgeforscht: Basiert der Horror-Schocker "Hostel" wirklich auf wahren Begebenheiten?

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