Die Heimkino-Veröffentlichung von „Oppenheimer“ bietet euch einen wunderbaren Einblick, wie dieser außergewöhnliche Film entstanden ist. So wird in der spielfilmlangen Making-Of-Dokumentation „Die Geschichte unserer Zeit: Die Entstehung von Oppenheimer“ unter anderem beleuchtet, wie wirklich alles mit praktischen Effekten und ohne CGI umgesetzt wurde. Als einziges nicht-englischsprachiges Medium waren wir zu einem Pressetag mit den Machern hinter dem herausragenden Biopic über den Erfinder der Atombombe eingeladen. Dabei sprachen wir natürlich auch mit dem Regisseur selbst. Das Interview mit Christopher Nolan nutzten wir daher auch, um noch einmal nachzuhaken, warum dem Regisseur der Verzicht auf CGI so wichtig war.
Daraus entwickelt sich ein unserer Meinung nach sehr spannendes Gespräch darüber, wann CGI sinnvoll ist und wann Nolan praktischen Effekten den Vorzug gibt. So erklärt uns der Filmemacher, warum die nukleare Explosion am Ende von „The Dark Knight Rises“ aus dem Computer stammte, während die bei „Oppenheimer“ nun mit praktischen Effekten gemacht wurde. Mit markigen Worten macht er deutlich, wie wenig er von einer Verwendung von CGI und Greenscreen in der Art hält, in welcher sie heute bei vielen Blockbustern Einzug gehalten hat.
In dem ausführlichen Gespräch gehen wir auch auf eine im Nachhinein sehr amüsante, für das „Oppenheimer“-Team damals sehr nervenaufreibende Geschichte vom Dreh ein. Denn während sogar die subatomare Welt mit praktischen Effekten dargestellt wurde, hätte es beinahe das nur für eine Szene wichtige Büro des US-Präsidenten im Weißen Haus nicht gegeben.
Natürlich sprechen wir auch über den Film selbst. So geht es um die emotionale Kraft des Endes, die gegenüber der Realität ausgebaute Rolle von Albert Einstein und die Frage, warum Christopher Nolan in „Oppenheimer“ angedeutet hat, dass Jean Tatlock (Florence Pugh) vielleicht ermordet wurde.
CGI gibt dem Publikum Sicherheit – und das wollte Nolan für "Oppenheimer" nicht!
FILMSTARTS: „Oppenheimer“ ist ja nicht das erste Mal, dass du eine nukleare Explosion auf der Leinwand zeigst. In „The Dark Knight Rises“ stammt diese komplett aus dem Computer und sieht trotzdem beeindruckend aus. Warum hast du dich trotzdem entschieden, es nun komplett anders und ausschließlich mit praktischen Effekten zu machen?
Christopher Nolan: Als Filmemacher, der an Filmen mit großem Spektakel und einem großen Umfang von Effekten arbeitet, musst du unbedingt sehr früh in deiner Karriere lernen, was für verschiedene Techniken du einsetzen kannst und welche unvermeidlichen Assoziationen oder Gefühle diese hervorrufen.
Ich gebe dir mal ein Beispiel: In „The Dark Knight“, wenn Harvey Dent die Hälfte von seinem Gesicht fehlt, wollte ich das unbedingt mit CGI machen. Denn ich wusste: Egal wie realistisch, egal was für einen sehr guten Job wir mit CGI machen, es wird sich immer ein bisschen unwirklich anfühlen. Es wird so auch immer noch für Kinder akzeptabel und nicht zu grausam aussehen.
Und ähnlich ist es mit dem visuellen Effekt hinter einer nuklearen Explosion. Wenn du sie am Computer erstellst, bleibt – egal, wie gut du es machst – ein wenig Unwirklichkeit zurück. Das gibt dem Publikum auch eine Sicherheit – und das war für das Ende von „The Dark Knight Rises“ genau richtig: Batman hat die Stadt gerettet, die Bedrohung ist dadurch zerstreut.
Aus diesen Gründen musste ich es in „Oppenheimer“ aber nun anders machen. Die Explosion musste natürlich auch visuell ansprechend sein, aber sie soll vor allem bedrohlich und gefährlich wirken. Nachdem meine Frau Emma [Anm.: Produzentin Emma Thomas] das Drehbuch gelesen hat, war deswegen Andrew Jackson, mein Visual Effects Supervisor, die allererste Person, der ich das Skript gezeigt habe. Ich wusste, dass er eine sehr lange Zeit brauchen wird, um herauszufinden, wie man es macht, aber ich habe ihm gesagt: „Lass uns einfach versuchen, alles ohne Computergrafik zu machen und so versuchen, eine Art Realität in die Bilder zu bekommen, die ein echtes Gefühl der Bedrohung vermittelt.“
Auch an den kleinsten Dingen kann ein Film scheitern!
FILMSTARTS: Im Making-Of der Blu-ray ist es unglaublich faszinierend zu sehen, dass ihr neben der Explosion auch alles andere mit praktischen Effekten erzeugen konntet. Ihr habt die Dinge wirklich gefilmt und nicht in der Post-Produktion am Computer erst eingebaut – von den zitternden Wänden bei Oppenheimers Rede hin zu den Vorstellungen der subatomaren Welt in seinen Gedanken. Aber gleichzeitig erfährt man auch, dass ein ganz praktisches Set, wo man als Laie denkt, „Das ist fix gebaut!“, so große Probleme bereitete, dass alles in Gefahr schien – nämlich das Oval Office. Dachtest du da mal: Mann, jetzt bekommen wir all diese tollen Dinge hin und nun scheitert mein Film vielleicht an einem Büro?
Christopher Nolan: Das Beispiel zeigt sehr schön, dass beim Film eben alles passen muss. Ein Line Producer hat mir dazu mal eine schöne Geschichte über die Organisation von Fahrzeugen am Set erzählt. Es sei immer gleich, die Kameraausrüstung ist immer unglaublich wichtig, der Ton wird fast vergessen. Und er hatte eine Situation, in welcher der Lieferwagen mit allen Kostümen einfach nicht aufgetaucht ist. Und das war's. Keine Kostüme, keine Aufnahme. Da gibt es nichts, was du tun kannst.
Und das musst du als Filmemacher wissen: Alles ist wichtig, selbst die kleinsten Dinge – selbst die Garderobe für die Statist*innen im Hintergrund ist entscheidend. Und ja, der Wettlauf, dieses Set in kürzester Zeit dann doch fertigzustellen, war wirklich eine der größten Herausforderungen, mit welcher unser Art Department bei diesem Dreh konfrontiert war.
FILMSTARTS: Und warum war es dir dann so wichtig, für alles praktische Effekte zu nutzen, die plötzlich nicht fertig oder einfach nicht da sein können statt hier und da Computereffekte, bei denen man alles schön im Nachhinein machen kann?
Christopher Nolan: Aktuell neigt die Verwendung von visuellen Effekten aus dem Computer dazu, eine Art beiläufige Lösung zu sein. Du weißt, dass du es im schlimmsten Fall später in der Post-Produktion reparieren kannst. Ich hasse es, digitale Effekte dafür zu verwenden. Für mich ist das ein Missbrauch dieser Technik und der Kunst.
Du sollst CGI verwenden, wenn du damit ganz gezielt eine bestimmte Wirkung erzielen willst und vor allem für die Dinge, die du sonst nicht machen kannst. Entweder weil du eine Figur einfach nicht anders visualisieren kannst oder etwas nie bauen könntest, weil es zum Beispiel zu groß ist. Dafür solltest du visuelle Effekte aus dem Computer verwenden und dafür sind sie auch absolut großartig.
Erst mal Greenscreen und dann später entscheiden? Das ist mir ein Greuel!
FILMSTARTS: Du bist also wahrscheinlich nicht begeistert davon, dass Greenscreen oder CGI bei vielen Blockbustern heute auch verwendet werden, damit man sich später noch dreimal überlegen kann, was da zu sehen sein soll oder das sogar zwischen Trailer und Film dann noch mal ändert.
Christopher Nolan: In der Ära, in welcher ich aufgewachsen bin und angefangen habe, mich für Filme und wie sie gemacht werden, zu interessieren, war es genau umgekehrt. Diese Leute mussten damals sehr sorgfältig planen, was visuelle Effekte sein werden. Sie mussten mit ihnen beginnen, bevor sie alles andere begannen. Und das hat sich komplett umgekehrt.
Wie du es sagst, sie werden benutzt, um Entscheidungen aufzuschieben oder was auch immer. Für mich ist das ein Greuel. Das ist überhaupt nicht die richtige Verwendung für visuelle Effekte.
FILMSTARTS: Bevor wir über visuelle Effekte geredet haben, hast du kurz angerissen, dass selbst bei der Filmlogistik der Ton gerne übersehen wird. Der wird nach meinem Eindruck oft auch vom Publikum einfach als selbstverständlich hingenommen – aber bei „Oppenheimer“ ist es anders. Ich habe sehr viele Gespräche über die Wirkung des Tons geführt und mitbekommen. Für mich hat der Ton den größten Anteil daran, dass es sich wie ein Thriller anfühlt, gerade dieses Rennen gegen die Zeit in der ersten Hälfte so präsent ist. Wie habt ihr das erreicht?
Christopher Nolan: Ich konnte mich vor allem auf ein Team verlassen, mit dem ich größtenteils seit vielen Jahren zusammenarbeite – in diesem Bereich allen voran auf meinen Sounddessigner Richard King, aber auch auf die beiden Mixer Gary Rizzo, mit dem ich bereits sehr lange arbeite, und Kevin O'Connell, der seit „Tenet“ Teil des Teams ist. Wir haben eine gemeinsame Sprache und einen gemeinsamen Ansatz.
Eine Sache, die ich sie sehr früh gebeten habe: sich mit Ludwig Göransson abzustimmen, der die Musik komponiert hat. Die Rhythmen und verwendeten Frequenzen sollten buchstäblich im Einklang mit den Soundeffekten und ihrer Verwendung stehen. Diese Beziehung ist mir sehr wichtig.
"Oppenheimer" hat Nolans immersivstes Sounddesign – und ist das Gegenteil von "Interstellar"
Und ich habe allen frühzeitig klargemacht, dass die Tatsache, dass dies ein Film über Menschen ist, die miteinander sprechen, nicht bedeutet, dass wir weniger von einem immersiven Sounddesign haben. Tatsächlich denke ich, dass dies von allen Filmen, die ich gemacht habe, das immersivste Sounddesign hat.
Bei „Interstellar“ haben wir noch einen gegenteiligen Ansatz verfolgt. Da haben wir dazu tendiert, die Klänge sehr stark auf die Leinwand zu packen, also Ton einzusetzen, der nur für das Publikum da ist. Hier wollte ich mit dem Sound immer die Umgebung erlebbar werden lassen, also Töne einsetzen, die auch für die Figuren existieren. Ich wollte dem Publikum wirklich das Gefühl geben, dass es in den Räumen mit den Wissenschaftlern lebt.
FILMSTARTS: Lass uns noch kurz auf ein paar inhaltliche Dinge eingehen und dabei muss ich mit dem Ende anfangen. Ich habe auf unserer Seite einen langen Artikel darüber veröffentlicht, wie es mich erschüttert hat. Du zeigst am Ende moderne Raketen und für mich ist die Aussage: Wir sind erledigt! Irgendwann wird wieder eine Bombe explodieren und es wird nicht bei einer bleiben. Ich hatte Gänsehaut, bei einem Kinobesuch standen mir sogar Tränen in den Augen. War es eine bewusste Entscheidung, dass das Ende so fatalistisch gelesen werden kann und berührt?
Christopher Nolan: Du sprichst hier die Sequenz an, an welcher Jen [Anm.: seine Editorin Jennifer Lame] und ich sehr lange geschnitten haben. Es ist sicher die Szene, in welche wir am meisten Zeit investiert haben, weil uns sehr wichtig ist, dass es am Ende nicht wie eine reine Botschaft oder eine Coda wirkt, sondern Teil der Erfahrung von Oppenheimer ist.
Wir erzählen unseren Film ja aus Oppenheimers Sicht. Es ist das Ergebnis seiner Erfahrung, dass er nun die negativsten Konsequenzen dessen visualisiert, was er in der Welt entfesselt hat. Hätten wir einen neutraleren Blickwinkel gewählt, hätte diese Szene sicher nicht so viel emotionale Wirkung gehabt. Doch ich wollte diese haben. Ich wollte alle meine Fähigkeiten als Geschichtenerzähler nutzen, um am Ende Oppenheimer ein Gefühl der Handlungsunfähigkeit mitzugeben.
Nach allem, was mit Lewis Strauss passiert, ist es ja sonst fast ein Happy-End: Sein Ruf ist in gewisser Weise wiederhergestellt. Aber dann muss er am Ende erkennen, dass in Anbetracht aller Dinge das überhaupt nicht wichtig ist. Sondern wichtig ist, dass die Sache, an der er teilgenommen hat, nicht rückgängig gemacht werden kann. Es gibt kein Zurück, die Bombe ist da.
Ein Plan hinter dem Casting der eigenen Tochter? Als Regisseur entscheidest du instinktiv
FILMSTARTS: Ich finde in dem Zusammenhang interessant, dass du deine Tochter als Atombombenopfer in Oppenheimers Visionen besetzt hast. Für mich hat das noch einmal unterstrichen, dass bei einer Generation der drohende Atomkrieg ein Kalter Krieg blieb, es aber bei der nächsten anders sein könnte. Oder liege ich da falsch und es war einfach nur ein praktischer Grund ohne Hintergedanken, dass deine Tochter die Rolle spielt?
Christopher Nolan: Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht genau, was da vielleicht auch unterbewusst eingeflossen ist. Bei vielen Entscheidungen als Regisseur versuchst du instinktiv zu sein.
Aber was interessant ist: Als ich einem meiner Teenager-Söhne zum ersten Mal erzählt habe, worum es bei dem Projekt geht, an dem ich gerade schreibe, sagte er tatsächlich zu mir: „Junge Leute interessieren sich nicht mehr für die Atombombe. Es ist nichts, wovor sie Angst haben, worüber sie sich Sorgen machen.“
"Damit sie euch kein böser Streamingdienst klauen kann": Christopher Nolan hat viel Arbeit in die Heimkino-Version von "Oppenheimer" gestecktIch fand diese Aussage ziemlich verstörend und sagte ihm: „Vielleicht ist das dann genau der Grund für mich, den Film zu machen!“ Denn sie sollten sich Sorgen machen. Aber ich denke, das hat sich mit der Veränderung oder besser Verschlechterung der geopolitischen Situation auch schon wieder geändert. Als wir drehten, stellte sich mit dem Krieg in der Ukraine die Frage nicht mehr.
Aber ich finde es nun interessant, dass so viele junge Leute ins Kino gekommen sind, viele sogar mehr als einmal. Das ist natürlich für den Erfolg des Films sehr wichtig gewesen, aber ich habe mich vor allem über ihre Reaktionen gefreut und was sie aus „Oppenheimer“ mitgenommen haben.
Ich hatte vorher durchaus Bedenken, ob es vielleicht ein Film sein würde, der nur diejenigen von uns anspricht, die eine bestimmte Ära der Panik über Nuklearwaffen durchlebt haben – also diejenigen, die in den 60er- bis 80er-Jahren aufgewachsen sind. Ich bin daher sehr glücklich, dass es auch junge Leute so angesprochen hat.
FILMSTARTS: Ich finde es spannend, wie du Albert Einsteins Präsenz im Film gegenüber der realen Geschichte ausgebaut hast. Du hast zum Beispiel eine Szene, in welcher Oppenheimer in Wirklichkeit Arthur Compton konsultierte, auf Einstein überschrieben. Was war die Idee dahinter?
Christopher Nolan: Ich versuchte nicht so viel von der Historie zu verändern und musste es hier auch nicht, weil die Geschichte bereits so dramatisch ist und solche filmischen Elemente hat. Aber bei der Szene, die du ansprichst, sollte das Gespräch mit jemandem stattfinden, den das Publikum kennt. Und da Einstein ohnehin ein wichtiger Teil der Geschichte und von Oppenheimers Leben in Princeton war, wurde er verwendet.
Einstein repräsentiert zudem die Theorie. Mir gefiel der Kontrast zwischen den beiden Figuren, die Unterschiede in ihrem Leben und Wirken. Oppenheimer war daran beteiligt, die Theorie in die Praxis umzusetzen, was Einstein nie getan hat.
Einstein hat sehr viele Funktionen in meinem Film. Ich habe Einstein so unter anderem allgemein als Repräsentant für das komplette Feld der reinen Theorie ausgewählt. Er wie aber auch Kurt Gödel [Anm.: gespielt von James Urbaniak] repräsentieren auch eine potenzielle Zukunft für Oppenheimer mit ihrer Art des Denkens, des Sich-Verlierens in der Theorie und des Verdrängt-Seins durch politische Bewegungen.
Das Zusammenspiel von Einstein und Oppenheimer steht zudem auch für die brüderliche Natur der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Bei aller Rivalität stehen die Wissenschaftler für sich gegenseitig ein. Einstein ergriff Partei für Oppenheimer. Die meisten Wissenschaftler, wie zum Beispiel David Hill [Anm.: gespielt von Rami Malek], haben ihn verteidigt. Edward Teller [Anm.: gespielt von Benny Safdie], der das nicht tat, wurde wegen dieses Handelns gegenüber Oppenheimer von vielen über Jahre geächtet. Es gibt so sehr viele Gründe, die Aufmerksamkeit des Publikums auf Einstein zu lenken.
Wurde Jean Tatlock ermordet? Darum baute Nolan die Theorie ein – aber nur subtil!
FILMSTARTS: Zum Abschluss habe ich noch eine letzte Frage zu einer Szene, die mich lange beschäftigt hat. Wenn Jean Tatlock stirbt, sehen wir für einen kurzen Moment einen schwarzen Handschuh, der sie unter Wasser drückt. Du spielst damit auf die kursierende Mordtheorie an. Was war der Grund, auf die Theorie hinzuweisen, aber auf eine explizite Darstellung als Mord zu verzichten.
Christopher Nolan: Ich habe versucht, alles durch die Linse von Oppenheimer selbst zu betrachten. In dem mir ja als Vorlage dienenden Buch „American Prometheus“ schreiben Kai [Bird] und Martin [Sherwin], dass Oppenheimer nie vermutet hätte, dass sie getötet worden wäre.
Ich weiß leider nicht, auf welcher Grundlage die beiden diese Behauptung aufgestellt haben. Ich bin da ein wenig misstrauisch – schließlich sprechen wir von dem J. Robert Oppenheimer, der mit Boris Pash [Anm.: Casey Afflecks Rolle im Film] in einem Raum gesessen hat.
Boris Pash wurde später als Chef der Tötungen für die CIA enthüllt. Wir haben hier also eine Person, die wirklich Menschen umbringen ließ. Das ist ein Fakt. Und dann haben wir da Tatlocks Familie – die sind sicher keine Verschwörungstheoretiker. Die sind nicht komplett überzeugt, dass sie wirklich getötet wurde, aber sie waren nie mit der Untersuchung des Selbstmords zufrieden, weil so viele Fragen offenblieben. Es weiß also niemand genau Bescheid.
Und mir schien es sehr glaubwürdig, dass Oppenheimer selbst immense Schuldgefühle wegen ihres Selbstmords gehabt haben muss. Und ich denke, dass mit seinen Erfahrungen sich bei ihm die Vorstellung manifestieren könnte, dass sie vielleicht von diesen Sicherheitskräften getötet wurde. Mir war es daher wichtig, beide Versionen einzubeziehen - auch wenn es sehr unterschwellig und sehr schnell geschieht.
„Oppenheimer“ ist ab dem 22. November 2023 auf Blu-ray, dabei auch als 4K-Blu-ray, DVD sowie digital erhältlich.
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