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    Neu auf Netflix: Ein deftig-blutiger Horror-Spaß mit "Wednesday"-Star und einer der aktuell größten Rockbands überhaupt
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes Opa schmuggelte ihn als Achtjährigen ins Programmkino zu "Das Pendel des Todes". Geschadet zu haben, scheint es nicht – er erschreckt sich weiterhin gern.

    Ihr habt Freude an deftigen Gruselkomödien, steht auf Rockmusik und wollt nach „Wednesday“ mehr von Jenna Ortega sehen? Dann empfiehlt euch FILMSTARTS-Autor Oliver Kube „Studio 666“ von und mit den Foo Fighters, den es ab sofort im Netflix-Abo gibt.

    Die Foo Fighters sind einer der derzeit wohl größten Rock-Acts des Planeten. Hat man als Künstler*in diesen Status erst einmal erreicht, dann kannst du in kreativer Hinsicht so ziemlich alles machen, wonach dir gerade der Sinn steht. Frontmann und Ex-Nirvana-Drummer Dave Grohl hatte offenbar Bock darauf, einen Horrorfilm zu schreiben, zu produzieren und darin die Hauptrolle zu spielen.

    Es dauerte nicht lange und die Idee zu „Studio 666“ war geboren. Dazu verpflichtete Grohl „Hatchet III“- und Musikvideo-Regisseur BJ McDonnell für die Inszenierung. Zudem lud er nicht nur seine Bandkumpels, sondern auch noch einen Haufen Freund*innen aus dem Musik- und Filmgeschäft ein, die mit mal kurzen, mal etwas längeren Cameos vor der Kamera aushalfen. Eine davon war Jenna Ortega, die wenig später mit „Wednesday“ einen Mega-Erfolg auf Netflix feiern konnte - und genau dort gibt es nun auch den Foo-Fighters-Horror-Spaß: „Studio 666“ kann ab sofort bei Netflix abgerufen werden.

    Ortega absolviert hier einen Auftritt, der im Prolog gleich mächtig reinhaut. Er ist zwar (vorerst!) eher kurz, aber allemal sehenswert. Stimmt die Sequenz das Publikum doch nicht nur passend auf den Rest des Films ein, sondern hinterlässt auch aufgrund ihrer erstaunlich brutalen Kompromisslosigkeit einen bleibenden Eindruck. Ich jedenfalls werde die 20 Jahre vor der eigentlichen Handlung des Films spielende Einlage sicher nicht mehr vergessen und möchte wetten, dass es euch nach ihrem „Genuss“ ähnlich gehen dürfte.

    Habt ihr den Star aus Netflix‘ "Wednesday" wiedererkannt? Jenna Ortega spielt auch die Hauptrolle in einer megaerfolgreichen Horror-Reihe!

    Das ist die Story von "Studio 666" auf Netflix

    Die Foo Fighters um den ehemaligen Nirvana-Drummer Dave Grohl sind eine der populärsten Musikgruppen des Planeten. Als es an der Zeit ist, ein neues Album einzuspielen, mietet sich das Sextett in eine leer stehende Villa in Encino nahe Los Angeles ein, um dort in Ruhe Songs schreiben und aufnehmen zu können.

    Doch von kreativem Frieden kann nicht lange die Rede sein. Denn kaum sind die Verstärker aufgebaut, das Equipment angeschlossen und die Tonbänder am Rollen, ereignen sich in dem offenbar eine düstere Historie bergenden Gemäuer mehr und mehr seltsame, streckenweise erschreckende Dinge. Und dafür sind nicht nur die sich reichlich eigenwillig benehmenden Einheimischen (u. a. Whitney Cummings und Will Forte) verantwortlich.

    Studio 666
    Studio 666
    Starttermin 24. Februar 2022 | 1 Std. 46 Min.
    Von BJ McDonnell
    Mit Dave Grohl, Taylor Hawkins, Nate Mendel
    User-Wertung
    2,9
    Filmstarts
    2,5

    Denn schnell sehen sich die Musiker finsteren, übernatürlichen Mächten gegenüber. Die bringen nicht nur die Arbeit an den neuen Stücken in Gefahr. Sie ergreifen zum Teil sogar Besitz von ihren Körpern und bedrohen damit auf drastische Weise ihr Leben. Vielleicht hätte Bandleader Dave Grohl die Warnungen der Maklerin (Leslie Grossman) doch ernst nehmen sollen, als diese andeutete, was in der Villa vor 20 Jahren passierte...

    "Studio 666" macht einfach Laune

    Klar, der Film hat – wie unsere offizielle FILMSTARTS-Kritik völlig korrekt feststellt – nach dem furiosen Start ein paar Probleme in Bezug auf das Pacing. Und mit den mimischen Fähigkeiten diverser Bandmitglieder ist es in der Tat nicht allzu weit her. Aber gerade letzterer Umstand hat hier auch seinen komödiantischen Reiz. Wer die Foo Fighters etwas besser kennt, sie vielleicht mal live erlebt oder ein paar längere Interviews mit ihnen gesehen hat, wird jedenfalls eine Menge zu lachen haben.

    Die Jungs hatten offenbar mächtig Spaß daran, hier mit einem gehörigen Augenzwinkern überzeichnete Versionen ihrer realen Persönlichkeiten mit all ihren kleinen Macken zu präsentieren. Etwas bittersüß ist dieses Vergnügen allerdings in Bezug auf den leider im März 2022 so überraschend verstorbenen Schlagzeuger Taylor Hawkins. Den kann man hier immerhin noch mal in bester Laune erleben, scheint gerade er sich doch neben Grohl beim Dreh am besten amüsiert zu haben.

    Schwer abgerockt wird in Open Road Films
    Schwer abgerockt wird in "Studio 666" natürlich auch.

    „Studio 666“ ist sicher kein Meisterwerk des Horror-Genres. Trotzdem ist der Enthusiasmus, mit dem alle Beteiligten hier zu Werke gingen, ausgesprochen unterhaltsam. Das trifft auch auf Musikerkollegen diverser Stilrichtungen von Slayer-Gitarrist und Thrash-Metal-Legende Kerry King bis hin zu R&B-Schnulzenpapst Lionel Richie zu, die hier Cameos absolvieren. Selbst Regie-Altmeister John Carpenter schaut kurz rein. Zudem gibt es reihenweise weitere sowohl witzige als auch schockierende eigenständige Einfälle plus Referenzen an Slasher- und Dämonen-Horrorklassiker oder Filme wie David Lynchs „Dune“ und „Waterworld“ mit Kevin Costner zu erleben.

    Jenna Ortega – die Drew Barrymore von "Studio 666"

    Und Jenna Ortega? Die befindet sich dank ihrer brillanten Titelrollen-Performance in Tim Burtons Netflix-Megahit „Wednesday“ mittlerweile auf dem besten Weg in Richtung Superstar-Status. Ihr Auftritt in „Studio 666“ ist, wie eingangs erwähnt, zeitlich eher begrenzt. Ihre Eröffnungsszene ist aber immens wichtig für den Film, da die Geschichte ohne diese gar nicht existieren würde.

    Insofern erinnert Ortegas Sequenz an Drew Barrymores Beteiligung am ersten „Scream“. Barrymore hatte den größten Namen im Cast, spielte aber nur in der ersten Szene mit. Der Eindruck, den sie dabei hinterließ, reichte indes allemal dafür aus, dass Horror-Liebhaber sie noch immer ausgesprochen positiv mit der bis heute extrem populären Reihe assoziieren. Ein Umstand, der Barrymores weiterer Karriere sicher nicht geschadet hat.

    Jenna Ortega, die ja seit ihrer Hauptrolle im globalen Kinohit „Scream 5“ ebenfalls zum Franchise zählt, wird in den nächsten Jahren sicher noch deutlich größere und wichtigere Parts spielen. Trotzdem lohnt es sich für ihre Fans, hier mal reinzuschauen. Ebenso natürlich für Anhänger der Foo Fighters sowie für alle, die einfach nur ein bisschen Spaß mit einer etwas anderen, dabei streckenweise ganz schön blutigen, mit ein paar durchaus kreativen Kills gefüllten und nach meiner Meinung durchgehend unterhaltsamen Horrorkomödie haben wollen.

    Horror-Kult-Macher stößt zu abgefahrenem Film über den Tod eines Einhorns - mit "Wednesday" Jenna Ortega & einem Marvel-Star

    Hinweis: Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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