„Miami Vice“ war Mitte bis Ende der 1980er eine der global populärsten TV-Serien. Als Produzent und teilweise Drehbuchautor war damals „Heat“- und „Insider“-Genie Michael Mann an der Show beteiligt. Da war es nur logisch, dass der Chicagoer dann auch das 2006 in die Kinos gekommene, großartig besetzte Revival für die Leinwand inszenierte.
Kabel 1 zeigt „Miami Vice“ am heutigen 13. November 2023 um 20.15 Uhr. Eine Wiederholung läuft in derselben Nacht um 1.25 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-16-Titel aktuell kostenlos bei Joyn streamen. Den laut Herstellerangabe um sieben Minuten längeren „Director‘s Cut“ gibt es derzeit allerdings nur auf Blu-ray gegen Bezahlung.
Anstelle der Serienstars Don Johnson und Philip Michael Thomas übernahmen Colin Farrell („Brügge sehen... und sterben?“) und Jamie Foxx („Django Unchained“) die Hauptrollen. Neben dem Duo sind in weiteren wichtigen Parts zu sehen: Li Gong („Die Geisha“), Luis Tosar („Sleep Tight“), John Ortiz („Narc“), Ciarán Hinds („Belfast“), Isaach De Bankolé („Ghost Dog“), John Hawkes („Winter‘s Bone“), Justin Theroux („The Leftovers“), Domenick Lombardozzi („The Wire“), Barry Shabaka Henley („A Star Is Born“), Elizabeth Rodriguez („Logan“) und Naomie Harris („Skyfall“).
"Miami Vice" auf Kabel 1: Das ist die Story
Die Detectives Sonny Crockett (Farrell) und Ricardo Tubbs (Foxx) sind die effizientesten Undercover-Drogenfahnder der Polizei von Miami. Nachdem ein Großeinsatz des FBI schiefgeht und dabei nicht nur drei Agenten, sondern auch ihr Informant samt Familie brutal ermordet werden, sind die besonderen Talente des Duos gefragt, um die gewissenlosen Kriminellen endlich zur Strecke zu bringen.
Dafür müssen Crockett und Tubbs das Kartell des kolumbianischen Drogenbarons Arcángel de Jesús Montoya (Tosar) infiltrieren. So sollen sie herausfinden, wer die undichte Stelle im Sicherheitsnetz der Bundesbehörde sein könnte. Um in den innersten Kreis von Montoyas Organisation vorzudringen, bieten sie diesem ihre Dienste als Kuriere seiner Ware an.
Ein erster Test-Transport verläuft optimal und der Plan der Cops scheint aufzugehen. Montoyas Sicherheitschef Yero (Ortiz) misstraut den beiden Amerikanern allerdings von der ersten Minute an. Und eine sich anbahnende Liebesaffäre zwischen Crockett und Montoyas Ehefrau Isabella (Gong) bedeutet ebenfalls nichts Gutes …
Besser als die Kult-Serie?!
Der Film sollte laut Mann unbedingt sein eigenes Ding sein. So setzte er entgegen der ursprünglichen Wünsche des Studios durch, dass die Story in der Gegenwart spielte, es keine Cameos der Originalstars gab und Jan Hammers kultige Titelmusik der Serie weder in der Originalfassung noch als modern aufgemotzte Überarbeitung zu hören war.
Auch der Look war ein ganz anderer, deutlich düsterer. Dafür kollaborierte der Regisseur mit Teilen der Crew seines Vorgängerfilms „Collateral“. Wobei speziell die Arbeit von Chef-Kameramann Dion Beebe herausragt. „Miami Vice“ sieht extrem stylisch und cool aus. Das zumindest hat er mit der Serie gemein – wenn auch auf eine klar abweichende Art.
Gerade weil Mann nicht einfach nur einen Aufguss der Vorlage lieferte, beeindruckt der Film mit seiner weiterhin relevanten Story bis heute. Das vorgelegte Tempo ist halsbrecherisch, ohne dass wir als Publikum jemals die Übersicht verlieren. Zudem sind die neuen Charaktere – allen voran der von Tosar extrem charismatisch gespielte Bösewicht und die wie gewohnt brillante Gong als undurchschaubare Versuchung – großartig. Dazu bleiben Farrell und Foxx den beliebten Hauptfiguren im Kern treu, geben ihnen aber jede Menge spannende neue Schattierungen.
Natürlich macht es auch Dekaden später noch Spaß, mal wieder eine Episode der alten Serie zu schauen – speziell eine von denen mit bekannten Musikern wie Phil Collins, Miles Davis, Meat Loaf oder (ungeschlagen!) Ted Nugent. In Bezug auf Storytelling und die visuelle Umsetzung ist der Kinofilm ihr aber um Lichtjahre voraus. Schade, dass es nie ein Sequel gab.
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