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    "Wie eine Aneinanderreihung von Schlägen in die Magengrube": Trailer zum verstörenden Oscar-Favoriten "The Zone Of Interest" mit Sandra Hüller
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Film. Er vermisst die wöchentlichen Besuche in der Videothek, denn das ziellose Umherirren in den Gängen hat ihm Seherfahrungen wie "Donnie Darko" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" beschert.

    Es ist nur schwer vorstellbar, dass im Schatten eines Konzentrationslagers ein normales Leben stattfindet. Aber genau dieser Unmöglichkeit nimmt sich „The Zone Of Interest“ mit Sandra Hüller an. Jetzt gibt's den ersten verstörenden Trailer:

    Schon Hannah Arendt hatte beim Anblick des vermeintlichen Schreibtischtäters Adolf Eichmann die Erkenntnis der „Banalität des Bösen“. Schließlich war dieser unscheinbare Angestellte während der NS-Zeit für die Organisation der Deportation der Juden verantwortlich gewesen und hatte somit von seinem Schreibtisch aus Millionen von Menschen in den sicheren und grausamen Tod geschickt. Die pure Ignoranz und Gleichgültigkeit gegenüber seinen Opfern und die Unfähigkeit, sich der Konsequenten seines Handelns bewusst zu werden, schockierten die Philosophin und prägten den Begriff – auch wenn heute klar ist, dass die Rolle Eichmanns während der NS-Zeit deutlich größer war, als von Arendt damals angenommen.

    Die Gleichzeitigkeit, mit der unvorstellbarer Schrecken und normaler Lebensalltag co-existieren können, ist ein Thema, das im Film immer wieder behandelt wird – gerade in der Aufarbeitung der Schrecken in den Konzentrationslagern. Mit Jonathan Glazers „The Zone Of Interest“ gibt es dazu im nächsten Jahr einen weiteren Beitrag zu dem Thema – und bereits der Trailer ist kaum zu ertragen!

    Während im Vordergrund KZ-Kommandant Rudolf Höss (Christian Friedel), seiner Frau Hedwig (Sandra Hüller) und die Kindern im Garten toben und prunkvolle Feste feiern, wird die Kulisse von den grauen und mit Stacheldraht gesicherten Betonmauern von Auschwitz überschattet. Wie nur einen Steinwurf voneinander entfernt Familienglück und Massenvernichtung existieren kann, ist ein kaum zu ertragendes Paradox...

    "... wie eine Aneinanderreihung von Schlägen in die Magengrube!"

    Wir konnten das experimentelle Auschwitz-Drama „The Zone Of Interest“ bereits während der Filmfestspiele in Cannes sehen, wo er auch mit dem Grand Prix des Wettbewerbs (quasi der zweite Platz) ausgezeichnet wurde. Auch für uns schrammt das neue Werk des „Under The Skin“-Regisseurs Jonathan Glazer, das bereits von Großbritannien als Beitrag in der Kategorie Bester internationaler Film für die Oscars eingereicht wurde, nur knapp an der Bestnote vorbei.

    In der FILMSTARTS-Kritik verteilt Chefredakteur Christoph Petersen 4,5 von 5 Sternen und lobt insbesondere die konzeptionelle Brillanz, mit der sich der Regisseur dem Thema nähert. Für ihn ist dieser Film „wie eine einzige Aneinanderreihung von Schlägen in die Magengrube!“ und damit jetzt schon einer der spannendsten Filme des nächsten Kinojahres.

    Wie gelungenen Jonathans Glazers Beitrag zu dieser schweren Thematik wirklich ist, könnt ihr ab dem 29. Februar 2024 selbst herausfinden, dann nämlich startet der - übrigens komplett in deutscher Sprache gedrehte - „The Zone Of Interest“ auch hierzulande in den Kinos.

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