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    In "Loki" Staffel 2 erkannt? Regisseur von Folge 2 bestätigt Easter Egg zu absolut abstrusem Marvel-Bösewicht
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Das Mammut-Projekt MCU hat Markus bis heute in seinem Bann, sodass er alles, was Film und Serie dazu hergeben, genüsslich aufsaugt.

    Die zweite Folge der zweiten Staffel „Loki“ hat ihren Weg zu Disney+ gefunden. Wir hatten die Gelegenheit, mit Regisseur und MCU-Veteran Dan DeLeeuw über seine Episode, versteckte Easter Eggs und besondere Drehorte zu sprechen.

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    Mit der neuesten Episode der zweiten „Loki“-Staffel liefert Dan DeLeeuw sein Regiedebüt ab. Doch ist der Filmemacher alles andere als ein Marvel-Neuling. Nach seiner Effektarbeit an Blockbustern wie „The Rock“ und „Armageddon“ war DeLeeuw ab 2013 bei gleich fünf MCU-Abenteuern einer der Hauptverantwortlichen für die visuellen Effekte, darunter das gefeierte „Avengers“-Doppel „Infinity War“ und „Endgame“.

    Bei den Nachdrehs zu „Endgame“ sowie bei „Eternals“ und „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ hat er sich zudem schon als Second-Unit-Regisseur vor allem an actiongeladeneren Szenen versucht. Jetzt als Haupt-Regisseur einer MCU-Serienfolge tätig zu werden, war da nur der logische nächste Schritt, wie uns DeLeeuw auch erklärt, als wir ihn zum virtuellen Interview treffen.

    Im Gespräch kommt der Effektspezialist außerdem auf ein Easter Egg zu einem eher unbekannten Marvel-Schurken und die Hintergründe zum prominenten McDonald’s-Auftritt zu sprechen. Zudem verrät er, was die zweite „Loki“-Folge aus Season 2 mit dem Sci-Fi-Highlight „Children Of Men“ gemeinsam hat...

    Der nächste Schritt für einen Marvel-Veteranen

    FILMSTARTS: Wärst du in deiner persönlichen Wahren Zeitlinie lieber Regisseur oder doch eher Visual Effects Supervisor?

    Dan DeLeeuw: (lacht) Ich denke, der neue Zweig für mich ist das Regieführen.

    FILMSTARTS: Du hast ja bereits eine lange Vergangenheit mit Marvel. Wie war es denn, diesen nächsten Schritt zur Regie zu gehen? War es eine große Veränderung für dich?

    Dan DeLeeuw: Es war etwas, auf das ich hingearbeitet habe. Auch im Effektbereich möchte man mit dem Kreieren von Einstellungen ja eine Geschichte erzählen. Sie sollen mehr als nur ein Schnittbild für Action sein. So hat es angefangen. Und als wir bei „Winter Soldier“ und „Civil War“ angekommen sind, war ich stark in die Prä-Visualisierung der Action-Szenen und der Szenen mit Computereffekten involviert.

    Das weckte in mir den Wunsch, mich noch stärker mit dem Storytelling zu beschäftigen – wobei mich die Russo-Brüder sehr unterstützt haben [die Regisseure von „Winter Soldier“, „Civil War“, „Infinity War“ und „Endgame“]. Es war der natürliche nächste Schritt. Ich habe mit [Produzent] Kevin Wright und dem restlichen „Loki“-Team bereits an visuellen Effekten für Staffel 1 gearbeitet. Und dann haben sie mich schließlich dazu eingeladen, eine Folge für Staffel 2 zu inszenieren.

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    Dan DeLeeuw im Gespräch mit FILMSTARTS-Redakteur Markus Trutt

    FILMSTARTS: Wie groß ist dein Einfluss als Regisseur bei einem Projekt wie „Loki“ in einer so gut geölten Maschine wie dem MCU?

    Dan DeLeeuw: „Loki“ ist vor allem das Baby von Kevin Wright. Er hat das zusammen mit Tom Hiddleston vorangetrieben. Sie haben angefangen, diese Welt zu kreieren. Als Produzent gibt Kevin dir sehr viele Freiheiten, um Ideen einzubringen. Bei einer solchen Fernsehserie arbeiten sie im Writers’ Room an den Drehbüchern. Wenn sie sich dann für Regisseure entscheiden, teilen sie die Skripte mit uns und wir geben Input. Das war wirklich ein sehr kreativer Prozess.

    Auch die Regisseure der anderen Folgen waren sehr offen. Wir sind einfach alle in einem Raum zusammengekommen und haben über die Storys von allen geredet – und sind dabei irgendwann an den Punkt gekommen, an dem wir noch die Schauspieler dazu geholt haben. Es war also eine große Teamleistung, die Staffel zu dem zu machen, was sie nun ist.

    FILMSTARTS: Gibt es etwas, auf das du in deiner Folge besonders stolz bist – abgesehen davon, dass du deinen Namen prominent ins Bild geschmuggelt hast?

    Dan DeLeeuw: (lacht) Das war unser Produktionsdesigner Kasra [Farahani]. Wir haben uns Drehorte angeschaut und da war dieser riesige Raum. Und er meinte: „Wir hängen ein großes Schild auf.“ Und ich antwortete: „Okay, aber es sollte nicht zu groß sein.“ Und als wir an dem Tag dort ankamen, war es einfach gigantisch.

    Was ich aber an Folge 2 so besonders mochte, war, dass es viele Szenen gab, in denen das Schauspiel im Zentrum stand. Das erlaubte mir, meinen Horizont etwas zu erweitern und den Storytelling-Prozess auf andere Weise zu erfahren, da ich mich zuvor ja vor allem um Effekte und Action-Szenen gekümmert hatte. Und wir hatten all diese tollen Schauspieler im Raum, die ihren Teil dazu beigetragen haben.

    Wer oder was ist Zaniac?

    FILMSTARTS: Was genau ist das eigentlich für ein cooler Schauplatz, in der die Szene mit dem Zeitlinien-Bombardierungskommando – und deinem Namensschild – spielt? Ich glaube, ich habe ihn schon mal in „Children Of Men“ gesehen...

    Dan DeLeeuw: Ja, er kommt dort in einer kurzen Szene vor. Man verliebt sich in einen Ort und dann sagt plötzlich jemand: „Das gab es schon in ‚Children Of Men‘“...

    FILMSTARTS: Aber es sieht wirklich toll aus. Wo ist das genau?

    Dan DeLeeuw: Es ist ein großes Trockendock vor den Toren Londons, wo Boote repariert werden.

    Universal Pictures
    Wiedererkannt? Die Trockendocks-Location kennt man bereits aus „Children Of Men“

    FILMSTARTS: Schauspielerei spielt auch innerhalb der Geschichte deiner Folge eine größere Rolle. Was hat es denn eigentlich mit dem fiktionalen Film „Zaniac!“ auf sich?

    Dan DeLeeuw: Es ist ein kleines Easter Egg für Marvel-Fans. Es war eine Möglichkeit, eine Figur einzubringen, die viele wahrscheinlich nicht kennen und die wohl nie ihre eigene Story in einem Film oder einer Serie bekommen würde.

    [Anm. d. Redaktion: In den Marvel-Comics ist Zaniac ein Wesen, das aus einem Schwarm dämonischer und parasitärer Kreaturen aus der Dunklen Dimension besteht und von Wirten Besitz ergreift, die daraufhin eine enorme Blutlust und den Drang entwickeln, Frauen zu töten. Nachdem diese Macht zuerst im späten 19. Jahrhundert von dem aus „Doctor Strange“ bekannten Bösewicht Dormammu auf die Erde geschickt wurde und dort für die Jack-the-Ripper-Morde verantwortlich zeichnete, wird in späteren Marvel-Comics dann der Schauspieler Brad Wolfe beim Dreh des Slashers „Zaniac“ besessen. Auf diese Story wird nun in „Loki“ auf ganz eigene Weise angespielt.]

    FILMSTARTS: Und apropos Easter Eggs. Verstecken sich vielleicht auch welche in OBs Büro? Der Ort ist ja nur so vollgestopft mit verschiedensten Dingen.

    Dan DeLeeuw: Das musst du schon selbst herausfinden. Ich verrate nicht, wo sie stecken, nur so viel: Viele von uns lieben „Die Goonies“.

    FILMSTARTS: Wie war es denn eigentlich, mit OB-Darsteller Ke Huy Quan zusammenzuarbeiten?

    Dan DeLeeuw: Er ist unglaublich. Er hat grenzenlose Energie. Er ist sehr lustig und kann viele technische Dialogzeilen auf eine Weise aufsagen, für die man ihn sofort liebt. Er kann das Gewicht vieler Szenen tragen, insbesondere wenn es um das geht, was in der TVA passiert. Und er ist natürlich jemand, den man fragen kann, wie es war, mit Steven Spielberg zu arbeiten. Das ist einfach toll.

    In "Loki" Staffel 2 erkannt? Der OB-Darsteller war ein Kinderstar in 2 absoluten Kult-Abenteuern – und hat 2023 einen Oscar gewonnen!

    FILMSTARTS: Wie siehst du als langjähriger Experte auf dem Gebiet der visuellen Effekte die Situation rund um die zuletzt oft in der Kritik stehenden Arbeitsbedingungen in dem Bereich?

    Dan DeLeeuw: Ich unterstütze die Gewerkschaften, die für ihre Rechte und eine faire Bezahlung kämpfen, voll und ganz. Wir müssen auf jeden Fall für bessere Arbeitszeiten für die Künstler sorgen. Bei „Loki“ waren wir in der Lage, erstaunliche Effekte zu bekommen, haben aber auch viele aufwändige Sets gebaut. Das hilft in der Hinsicht natürlich.

    FILMSTARTS: Und zu guter Letzt muss ich einfach fragen: Warum McDonald’s?

    Dan DeLeeuw: (lacht) Dahinter steckt der Gedanke, dass man auf diese Weise mit Nostalgie spielen kann. Als wir das erste Mal mit der Crew darüber gesprochen haben, hatte jeder eine Geschichte über McDonald’s auf Lager. Ich bin zum Beispiel jeden Sommer mit meinen Großeltern zum Camping gefahren und wir haben dabei immer bei diesem einen McDonald’s angehalten, um Pancakes zu essen.

    *Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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