1996 hatte Roland Emmerich den Höhepunkt seiner Hollywood-Karriere erreicht: „Independence Day“ spielte mehr als 817 Millionen Dollar am Box Office ein, wurde zum mit Abstand erfolgreichsten Film des Jahres – und Emmerich zur ersten Wahl, wenn es um gigantische Zerstörungsorgien ging. Zwei Jahre nach seinem bis heute größten Triumph übernahm der zuletzt für den Flop „Moonfall“ verantwortliche Filmemacher die Regie von „Godzilla“, dem ersten US-Film über das berühmte japanische Monster. Doch an die Höhen, die er mit „Independence Day“ erreicht hatte, konnte Emmerich damit nicht anknüpfen...
„Godzilla“ war kein Flop, blieb mit einem Einspielergebnis von 379 Millionen Dollar (bei einem Budget von 125 Millionen) aber unter den Erwartungen. Noch schwerer dürfte aber gewogen haben, dass die Kritiken vernichtend ausfielen – und auch die „Godzilla“-Fans kein gutes Haar an dem Film ließen. Immerhin einen Rekord hat Emmerich mit seinem Monster-Blockbuster aber doch gebrochen: An keinem Film waren mehr Synchron-Sprecher*innen der „Simpsons“ beteiligt – abgesehen von „Die Simpsons - Der Film“ (2007)!
Gleich drei „Die Simpsons“-Sprecher*innen spielten in „Godzilla“ mit: Hank Azaria (der im Original u.a. Moe Szyslak und Chief Clancy Wiggum spricht), Harry Shearer (Mr. Burns, Ned Flanders u.v.m.) sowie Nancy Cartwright (Bart Simpson und weitere Figuren). Ein reiner Zufall? Eher unwahrscheinlich! Laut Azaria war Dean Devlin, der Produzent von „Godzilla“, ein riesiger Simpsons-Fan – und besetzte ganz bewusst so viele Sprecher*innen aus der Kult-Cartoon-Serie wie möglich.
Doch das heißt nicht, dass es am „Godzilla“-Set zum großen Treffen der Simpsons-Stars gekommen wäre: „Ich glaube nicht einmal, dass ich Harry oder Nancy am Set von ,Godzilla' gesehen habe“, erinnert sich Azaria im Interview mit Vulture. Der 59-Jährige war der einzige Schauspieler aus dem Simpsons-Trio, der eine größere Rolle hatte – während Cartwright und Shearer nur wenige Tage vor Ort waren. „Sie hatten nicht den vollen Godzilla-Ritt, den ich hatte“, so Azaria.
Hank Azaria hoffte, dass er durch "Godzilla" seine erste große Hauptrolle bekommt
Der „volle Godzilla-Ritt“ bedeutete für Azaria auch allerlei Strapazen, die sich nur bedingt bezahlt machten: Die Dreharbeiten im Dauerregen erwiesen sich als hochgradig beschwerlich – und führten nicht zu der Blockbuster-Hauptrolle, die sich der Schauspieler damals eigentlich erhoffte.
„Wir hofften, dass unsere Karrieren auch nur halb so erfolgreich sein würden wie die der Leute aus ,Independence Day'“, räumt Azaria mit Blick auf Will Smith ein, der durch den Alien-Hit endgültig zum Star wurde. „Aber das war einfach nicht der Fall. Wenn überhaupt, dann war das eher ein Karriere-Hindernis. Etwas, das man hinterher überwinden muss.“
Mit „Mystery Men“ (einer Superhelden-Parodie mit Ben Stiller) und „Mystery - New York: Ein Spiel um die Ehre“ (Hauptrolle: Russell Crowe) war Azaria Ende der 90er-Jahre noch in zwei Total-Flops zu sehen. „Ich glaubte nicht, dass ich mich in Robert Downey Jr. verwandeln würde, aber es wäre sicher gut für meine Karriere gewesen, wenn wenigstens einer dieser Filme besser gelaufen wäre“, so der ehrliche Kommentar von Azaria. Zur großen Hauptrolle hat er es seither nicht geschafft – doch neben seinem langjährigen Engagement bei den „Simpsons“ hatte er zahlreiche Neben- und Sprechrollen in Kino-Hits wie „...und dann kam Polly“ (2004) oder „Happy Feet 2“ (2011).
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