Eine originelle Story-Idee, gute Dialoge und engagierte Schauspieler*innnen können absolut ausreichen, um einen spannenden Reißer hinzulegen. Das zeigte uns „Falling Down“- und „Die Jury“-Regisseur Joel Schumacher 2003 mit seinem Telefonzellen-Thriller „Nicht auflegen!“
„Nicht auflegen!“ läuft am heutigen 3. Oktober 2023 um 22.20 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung zeigt der Sender in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober um 0.25 Uhr. Falls euch diese Termine nicht passen, könnt ihr den Film aber auch jederzeit bequem nachholen, etwa auf DVD, Blu-ray und VOD bei Amazon* oder im Abo bei Disney+:
In der FILMSTARTS-Kritik gibt es dafür gute 3,5 Sterne. Gelobt wird darin sowohl die erzählerische wie auch schauspielerische, vor allem aber die technische Ausführung des Films. Nennenswerte Abzüge gäbe es allein für die moralische Fragwürdigkeit der Story. Wer damit leben kann, dürfte Freude an diesem vergleichsweise simpel und günstig, dafür immens effizient gemachten Thriller haben.
In der Hauptrolle glänzt der damals am Beginn seiner Hollywood-Karriere stehende Colin Farrell („Brügge sehen... und sterben?“). An seiner Seite standen für „Nicht auflegen!“ unter anderem „24“-Star Kiefer Sutherland, Oscargewinner Forest Whitaker („Rogue One: A Star Wars Story“), Katie Holmes aus „Batman Begins“, Radha Mitchell („Mann unter Feuer“) und Richard T. Jones („The Rookie“) vor der Kamera.
"Nicht auflegen!" auf Tele 5: Das ist die Story
Stu Shepard (Colin Farrell) ist ein erfolgreicher, dabei aber auch enorm egozentrischer Medienagent in New York City. Diese Geisteshaltung setzt sich auch im Privatleben fort, wo er kurz davor steht, seine Ehefrau Kelly (Radha Mitchell) mit der Schauspielerin Pamela McFadden (Katie Holmes) zu betrügen. Doch dann stellt ein einziger Telefonanruf sein Leben komplett auf den Kopf.
"Armageddon" vs. "Deep Impact" und über 50 weitere legendäre Kinoduelle: Wer gewinnt den Kampf der Zwillingsfilme?Gerade weist er noch einen Pizzaboten (Dell Yount) rüde ab, der ihm etwas in die Telefonzelle am Times Square, aus der heraus er gerade eine wichtige Verhandlung führt, liefern will. Da bekommt Shepard einen weiteren Anruf. Ein mysteriöser Unbekannter (Kiefer Sutherland), der ihn offenbar aus einem der umliegenden Bürogebäude beobachtet, droht ihn mit einem Präzisionsgewehr zu erschießen, sollte er die Zelle verlassen.
Zunächst glaubt Shepard, es müsse sich um einen geschmacklosen Scherz handeln. Als der Anrufer jedoch vor seinen Augen einen Passanten (John Enos III) gezielt niederstreckt, ist Shepard sich endlich des Ernstes der Lage bewusst. Diese spitzt sich aber noch weiter zu. Denn als Nächstes soll er seine Frau anrufen und ihr von seinen Absichten mit Pamela berichten. Parallel dazu bezieht die Polizei um Einsatzleiter Captain Ramey (Forest Whitaker) Stellung. Glaubt der doch, Stu habe den auf dem Trottoir liegenden Toten auf dem Gewissen …
Hitchcock, Spielberg, Bay, Gibson und Cruise: Alle wollten diesen Film machen!
Bereits in den 1960ern schlug der damals noch blutjunge Drehbuchautor Larry Cohen („Final Call“) Regie-Legende Alfred Hitchcock eine Idee für einen Film vor, der in Echtzeit und ausschließlich in einer Telefonzelle spielen sollte. Hitchcock, der zwei Dekaden zuvor schon den ebenfalls komplett auf engstem Raum stattfindenden „Das Rettungsboot“ gedreht hatte, gefiel das Konzept ausgesprochen gut.
Dennoch kam das Projekt nicht zustande, da beide Männer nicht in der Lage waren, eine Handlung zu konstruieren, die erklärte, warum das Geschehen allein auf diesen einen Ort beschränkt sein musste. Erst in den späten 1990ern, knapp zwei Jahrzehnte nach Hitchcocks Tod, kam Cohen auf den Einfall mit einem Scharfschützen, der den Protagonisten zwingt, in der Telefonzelle zu bleiben, und er konnte endlich sein Drehbuch schreiben.
Das fertige Skript sorgte in Hollywood für großes Aufsehen. Tom Cruise wollte den Film produzieren und dann auch den Part des Stu Shepard übernehmen, während Mel Gibson ähnliche Ambitionen anmeldete. Auch Steven Spielberg und Michael Bay waren stark interessiert. Zudem wollten nicht nur Nicolas Cage, Will Smith und Jim Carrey, sondern auch Veteranen wie Al Pacino, Dustin Hoffman und Robin Williams die Hauptrolle übernehmen. Doch immer wieder kam etwas dazwischen. Schließlich verkaufte Cohen das Drehbuch an die 20th Century Fox Studios, die Joel Schumacher und Colin Farrell dafür engagierten.
Telefonzellen mögen mittlerweile überholt und aus unserem Straßenbild nahezu vollständig verschwunden sein. „Nicht auflegen!“ ist aber noch immer ein intensiver, mächtig an die Nerven gehender Thriller. Davon könnt ihr euch heute Abend überzeugen.
Exklusiver Trailer: In "Diabolik" erwartet uns endlich mal wieder eine Comic-Verfilmung mit einem Schurken als Hauptfigur!*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.