In „Taxi Driver“ dreht sich alles um den Vietnam-Heimkehrer Travis Bickle (Robert De Niro), der sich sein Geld als Taxifahrer in New York City verdient. Während er nachts damit beschäftigt ist, Menschen durch die Großstadt zu kutschieren, besucht er in seiner Freizeit Pornokinos und verschreckt damit geradewegs seine neue Bekanntschaft Betsy (Cybill Shepherd).
Schwer von seinen Kriegserfahrungen traumatisiert, steigert sich Travis mehr und mehr in den Wahn, New Yorks Straßen von menschlichem Abschaum säubern zu müssen. Als es ihm einfach nicht gelingen möchte, eine minderjährige Prostituierte namens Iris (Jodie Foster) zu bekehren, besorgt sich Travis mehrere Waffen, beginnt zu trainieren und plant seinen Amoklauf...
Ist das Ende nur Einbildung?
Vorsicht: Wer „Taxi Driver“ immer noch nicht gesehen hat, sollte an dieser Stelle nicht mehr weiterlesen. Am Ende von Martin Scorseses Meisterwerk ist es so, dass Travis Bickle seinen Plan in die Tat umsetzt und in dem Stundenhotel, in dem Iris arbeitet, ein Blutbad anrichtet. Dabei wird auch er schwer verletzt und wie es scheint, erliegt er seinen Verletzungen kurz darauf.

Allerdings gibt es darauf einen harten Schnitt und kurze Zeit später sehen wir, wie Zeitungsartikel Travis als Held feiern, Iris' Eltern sich bei ihm bedanken und er selbst mit seinem Taxi-Kollegen zusammensteht und quatscht. Schlussendlich steigt auch noch Betsy in sein Taxi und er fährt sie nach Hause. Hinzu kommt, dass wir eine große Narbe am Hals von Travis sehen. Eine Folge der Auseinandersetzung mit den Zuhältern.
Aber kann dieses überraschend optimistische Ende wirklich echt sein oder ist es letztlich nur eine Wunschvorstellung, die Travis in der Stunde seines Todes durch den Kopf gegangen ist? Paul Schrader, Autor von „Taxi Driver“, wurde auf Facebook nun genau das gefragt. Die Antwort Schraders fällt darauf folgendermaßen aus: „Es war nicht unsere Intention, aber es ist eine legitime Interpretation.“

Damit wissen wir, dass die letzte, vieldiskutierte Szene von „Taxi Driver“ eigentlich nicht als Traumsequenz gedacht war und Paul Schrader seinem Drehbuch ein Ende verpasst hat, welches überraschend hoffnungsvoll ausfällt. Allerdings ist der Autor auch kein Gegner der Interpretation, sondern empfindet die Annahme, dass das Ende eben nur im Kopf von Travis stattfindet, durchaus vertretbar.
"Die beste Filmschlacht, die je gedreht wurde": Für Martin Scorsese ist sie weder in "Braveheart" noch in "Gladiator" zu finden, sondern in diesem Film