Jeder große Hollywood-Star hat eine Geschichte zu erzählen, wann und wo seine oKarriere überhaupt begonnen hat. Während viele Schauspieler*innen ganz klassisch bei einem Casting entdeckt worden sind, gibt es auch weit außergewöhnlichere Storys – wie zum Beispiel die von Charlize Theron. Durch Blockbuster wie „Fast & Furious 8“ oder „Mad Max: Fury Road“ kennt sie heute jeder, ihre Rolle als Aileen Wuornos in „Monster“ (2003) brachte ihr einen Oscar ein. Doch tatsächlich verdankt die 48-Jährige ihre Karriere einem puren Zufall.
Charlize Theron ist in der Nähe von Johannesburg geboren und aufgewachsen, bis sie im Alter von 16 Jahren mit ihrer Mutter nach Mailand zog, wo sie eine Modelkarriere startete. Ein Jahr später ging es dann in die USA, wo sie sich zur Balletttänzerin ausbilden ließ – doch eine Knieverletzung machte ihrer Tanz-Karriere jäh ein Ende.
1994 strandete sie schließlich in Los Angeles, ohne Perspektive und lediglich mit ein paar Hundert Dollar in der Tasche, mit denen sie sich über Wasser halten sollte, bis sie einen Job gefunden hatte. Ausgerechnet ihre prekäre finanzielle Lage machte sich für Theron aber auf ziemlich unerwartete Weise bezahlt...
Charlize Theron: "Ich flehte und bettelte"
Theron war komplett pleite, als ihr in einer Bank verwehrt wurde, einen Scheck einzulösen. Laut eigener Aussage hatte sie lediglich 300 Dollar, und sie brauchte dringend Geld, um ihr Hotel bezahlen zu können – andernfalls wäre sie obdachlos gewesen. „Ich wollte meinen letzten Scheck von einem Modeljob in New York einlösen, aber weil es ein Scheck aus einem anderen Staat war, wollte die Bank ihn nicht annehmen“, erinnerte sich Theron gegenüber Oprah Winfrey. „Ich brauchte das Geld dringend, also fing ich an, den Schalterbeamten anzuflehen, mir zu helfen.“
Auch an unbeteiligten Personen ging ihre Verzweiflung nicht vorbei. „Ich bettelte und flehte, und ein Herr kam herüber, um zu helfen“, so Theron. „Was ich nicht wusste: dass ich gerade mit meinem späteren Manager sprach. Als ich ging, gab mir der Mann, der mir geholfen hatte, seine Karte. Er sagte: ,Wenn du Interesse hast, werde ich dich vertreten.'“
Theron konnte nicht so recht an ihr Glück glauben, und eine ihrer Freundinnen, die ebenfalls Schauspielerin werden wollte, machte ihr keine allzu großen Hoffnungen darauf, dass sie tatsächlich entdeckt worden war.
Der spätere „Atomic Blonde“-Star ließ die Visitenkarte im Auto liegen – und rief erst zurück, als ihr jemand steckte, dass es sich bei dem Mann nicht nur um einen echten Agenten handelte, sondern um John Crosby, der bereits Stars wie John Hurt („Der Elefantenmensch“) und Rene Russo (bekannt u.a. aus den „Lethal Weapon“-Filmen) zu ihren ersten Rollen verholfen hatte.
Crosby verschaffte Theron ihre erste Rolle in „Kinder des Zorns III“ – immerhin der mit Abstand beste Teil der auf Stephen King basierenden Horror-Reihe, zumindest wenn es nach dem Autor dieser Zeilen geht. Die Schauspielerin wurde zwar nicht einmal im Abspann genannt, aber sie hinterließ bleibenden Eindruck:
Nur ein Jahr später bekam sie größere Parts im Neo-Noir „2 Tage in L.A.“ sowie Tom Hanks' Regiedebüt „That Thing You Do“, und bald folgten die ersten Hauptrollen, beispielsweise in Woody Allens Ensemble-Satire „Celebrity“ oder der Disney-Produktion „Mein großer Freund Joe“. Der Rest ist Geschichte...
Heute kennt ihn jeder: Wer ist der kleine Junge, der hier neben Jamie Lee Curtis sein Müsli isst?Dieser Artikel ist in ähnlicher Form bei unserer spanischen Schwesternseite Sensacine erschienen.