Als 2010 „The Expendables“ erschien, waren Actionfans der 80er- und 90er-Jahre im siebten Himmel: Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis in einem Film? Das klang für viele wie ein feuchter Traum! Gerade, weil eine solche Kombi schon Jahre zuvor von Fans eingefordert wurde. Damals war das Ensemble schwer zusammenzubringen, da sich alle drei auf dem Höhepunkt ihrer jeweiligen Karriere befanden. Die Gagen waren dementsprechend groß und die Zeit limitiert.
Außerdem waren Sly und Arnie damals noch Rivalen, die versuchten, sich gegenseitig zu übertrumpfen – zumindest, wenn es um den muskulösen Körperbau und den Body Count der Filme ging! Bruce Willis legte derweil eine etwas andere Karriere hin. 1988 feierte er mit „Stirb langsam“ seinen Durchbruch. Der von ihm dargestellte John McClane war ein feinfühligerer Charakter als Slys Rambo oder Schwarzeneggers Terminator. Das war der Grundstein dafür, dass wir Willis in den 90ern nicht nur in Actionfilmen zu sehen bekamen, sondern auch in ganz anderen Genres. Hier sei an Filme wie „The Sixth Sense“ oder die Komödie „Der Tod steht ihr gut“ erinnert.
"The Expendables": Ein (kurzes) Gipfeltreffen!
Heute haben alle drei Darsteller etwas gemeinsam: Sie genießen bei Fans absoluten Ikonen-Status. In den letzten Jahren schlüpften sowohl Sly als auch Schwarzenegger noch mal in ihre jeweiligen Kultrollen. Stallone durfte in „Rambo: Last Blood" zurückkehren, und Schwarzenegger gab sich in „Terminator: Last Fate" die Ehre. Bruce Willis wiederum konnte mit „Glass“ bei Fans der Trilogie von M. Night Shyamalan für Nostalgie sorgen. Mittlerweile musste dieser seine Karriere aufgrund gesundheitlicher Probleme aber beenden.
Gut, dass es vorher noch zu dem Aufeinandertreffen von Sly, Willis und Arnie kommen konnte, das sich ihre Fans so lange gewünscht hatten ‒ auch wenn die drei Stars im augenzwinkernden Action-Blockbuster „The Expendables“ nur eine relativ kurze Szene lang zusammen zu sehen waren. Doch eigentlich war dieses Treffen der Giganten schon viel früher geplant!
Sly wurde ausgetrickst!
Ist euch schon einmal der Regisseur Alan Smithee begegnet? Wahrscheinlich schon. Es handelt sich dabei um einen fiktiven Regisseur, der mit seinem Namen herhalten muss, wenn die richtigen Regisseur*innen nicht genannt werden wollen. Meist handelt es sich dabei um Filme, die Künstler*innen nicht in ihrer Filmographie haben wollen. Mit „Fahr zur Hölle Hollywood“ entstand 1998 eine Komödie, die dieses Phänomen aufgriff.
In dem Film dreht sich alles um einen Regisseur, der einen hochbudgetierten Actionfilm inszenieren möchte. Das fertige Werk wird im Studio-Schnitt so verhunzt, dass er auf das Pseudonym „Alan Smithee“ zurückgreifen möchte. Dumm nur, dass er selbst Alan Smithee heißt! Was nach einer selten schwachsinnigen Handlung klingt, soll eine Satire auf Studiofilme darstellen, bei denen den eigentlichen Künstler*innen die kreative Leitung entrissen wird.
Weder "Rocky" noch "Rambo": Das ist der WIRKLICH erfolgreichste Film mit Sylvester Stallone!Das Action-Trio, das in dem Alan Smithee-Film auftritt, besteht aus Jackie Chan, Whoopi Goldberg und Sylvester Stallone. Eigentlich aber sollten Arnie, Sly und Willis die Rollen übernehmen. Am Ende konnte jedoch nur Sly von seinem Agenten zum Mitmachen verleitet werden. Und das auch noch mit einem fiesen Trick! Sein Agent hatte ihm versichert, Willis und Schwarzenegger hätten sich bereits für den Film verpflichtet. Stallone muss doof aus der Wäsche geschaut haben, als er stattdessen Jackie Chan und Whoopi Goldnerg am Set antraf.
Für den Agenten hing einiges daran, dass Stallone bei „Fahr zur Hölle, Hollywood“ mitwirkte. Der Drehbuchautor des Filmes war Joe Eszterhas, der auch das Drehbuch zu „Basic Instinct" verfasste. Er hatte den gleichen Agenten wie Sly und diesem angedroht, die Agentur zu verlassen, wenn er Stallone nicht für die Rolle gewinnt.
Ein bisschen schade mag es sein, dass wir Schwarzenegger, Willis und Stallone nie zusammen in diesem Film gesehen haben. Vielleicht ist es jedoch auch ganz gut, dass sie sich ihr großes Aufeinandertreffen aufgespart haben. „Fahr zur Hölle, Hollywood“ gilt als eine der schlechtesten Komödien der 90er ‒ und veranlasste Regisseur Arthur Hiller ironischerweise dazu, selbst auf das Pseudonym Alan Smithee zurückzugreifen!
Arnold Schwarzenegger ein Angeber und "Terminator" mittelmäßig? So wenig war Linda Hamilton von dem Sci-Fi-Kulthit überzeugtDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.