Wenn man an die Filme mit Johnny Depp denkt, dann kommen einem zuerst (moderne) Klassiker wie „Edward mit den Scherenhänden“, „Fluch der Karibik“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in den Sinn. Doch auch abseits seiner größten Erfolge gibt es einige echte Perlen zu entdecken.
Ein absolutes Highlight in seiner Filmografie ist definitiv der schräge Animations-Western „Rango“, in dem der Superstar zu einem Chamäleon wird. Für diesen außergewöhnlichen Genre-Beitrag, der 2012 sogar mit dem Oscar in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet worden ist, arbeitete Johnny Depp wieder mit Gore Verbinski („Fluch der Karibik“ und „Lone Ranger“) zusammen. Herausgekommen ist ein wahnsinnig kreatives und durchgeknalltes Animationsfilm-Experiment, das vor Anspielungen und Querverweisen nur so strotzt.
Aktuell könnt ihr „Rango“ auf Netflix streamen. Wer den Film von seinem Pile of Shame haben oder seine Erinnerungen auffrischen möchte, der muss jetzt schnell sein, denn der schräge Western ist nur noch bis zum 31. August 2023 im Portfolio des Streaminganbieters mit dem roten N zu finden.
Die Besonderheiten fangen bereits im Entstehungsprozess an
Die vorangegangenen Kino-Erfolge der „Fluch der Karibik“-Reihe führten dazu, dass Gore Verbinski bei seinem aufwändigen Projekt in vielerlei Hinsicht absolute Narrenfreiheit genoss. Anstatt bei der Ausrichtung seines Animationsfilms auch mit einem Auge auf eine jüngere Zielgruppe zu schielen, richtet sich der Film – trotz schräger Animationstiere – eher an ein erwachsenes und Genre-bewandertes Publikum, das Referenzen an die großen Western wie „Django“ (die phonetische Ähnlichkeit zum Namen der Hauptfigur ist sicher kein Zufall), „Für eine Handvoll Dollar“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder die offensichtlichen Anleihen beim Krimi-Meisterwerk „Chinatown“ einzuordnen weiß.
Auch der Produktionsprozess gestaltete sich aufwändiger als bei vergleichbaren Produktionen. Statt wie üblich die Schauspieler*innen einfach nur vor ein Mikro zu stellen und sie die Zeilen einlesen zu lassen, spielten die Stars auf einer Bühne mit Requisiten die Handlung nach. Zwar kam kein Motion-Capture-Verfahren zum Einsatz (bei dieser Technik werden die Mimik und die Bewegungen der Schauspieler*innen eingefangen und auf ihre animierten Gegenparts übertragen), dafür hat diese Vorgehensweise den Schauspieler*innen dabei geholfen, sich in ihre Rollen zu finden.
Das Ergebnis dieses Verfahrens überzeugt, denn die tollen Sprecher*innen machen „Rango“ zu einem absolut sehenswerten Filmvergnügen: Mit Alfred Molina („Spider-Man 2“), Bill Nighy („Shaun Of The Dead“), Isla Fisher („Beach Bum“), Timothy Olyphant („Justified“) und natürlich Johnny Depp ist der schräge Western bis in die kleinste Rolle fantastisch besetzt.
Weiterer Animationsfilm mit Johnny Depp nur noch kurz bei Netflix
Wer übrigens einen weiteren Film mit Johnny Depp in einer ungewöhnlichen Rolle sehen möchte, hat aktuell Glück – doch auch hier ist Eile geboten: Ebenfalls nur noch bis zum 31. August 2023 könnt ihr bei Netflix „Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche“ streamen.
In dem skurrilen Stop-Motion-Abenteuer von Mike Johnson und „Wednesday“-Regisseur Tim Burton leiht Depp dem jungen Victor van Dort seine Stimme. Nach einer unfreiwilligen Hochzeit mit der geheimnisvollen Leichenbraut Emily (Helena Bonham Carter) wird der Sohn einer wohlhabenden Fischereifamilie in die Unterwelt entführt, während seine eigentliche Braut Victoria Everglot (Emily Watson) alleine in der Welt der Lebenden zurückbleibt.
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