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    "James Bond"-Regisseur musste sie stoppen: Daniel Craig und Mads Mikkelsen wollten extreme Gewalt für "Casino Royale"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Casino Royale“ hat das James-Bond-Franchise 2006 in vielerlei Hinsicht erneuert – auch in Sachen Brutalität setzte der Film neue Maßstäbe. Doch Daniel Craig und Mads Mikkelsen wollten eigentlich noch viel weitergehen...

    Wenn sich Daniel Craig und Mads Mikkelsen durchgesetzt hätten, wäre eine der brutalsten James-Bond-Szenen noch viel, viel heftiger ausgefallen!

    Casino Royale“ war 2006 eine Rundumerneuerung für den berühmten Doppelnull-Spion: Nach den pulpigen 007-Abenteuern mit Pierce Brosnan präsentierte Daniel Craig eine härtere und gleichzeitig verletzlichere Version des ikonischen Geheimagenten. Regisseur Martin Cambpell (der zuvor schon die Brosnan-Bonds „GoldenEye“ und „Die Welt ist nicht genug“ drehte) passte seine Inszenierung an diesen neuen Modus an.

    Eine Szene wie die, in der Mads Mikkelsens Bösewicht Le Chiffre den Helden nackt an einen Stuhl fesselt und ihn über Minuten hinweg foltert – unter anderem, indem er mit einem Seil seine Hoden traktiert –, wäre in dieser Intensität in früheren Bond-Filmen kaum denkbar gewesen. Doch Craig und Mikkelsen ging sie noch längst nicht weit genug...

    Mads Mikkelsen: "Eine Idee war, ihn aufzuschneiden"

    In einem Interview mit der amerikanischen Website Vulture verriet Mikkelsen, wie er und Craig darüber diskutierten, mit der Szene „an einen völlig verrückten Ort zu gehen“ – bis Regisseur Campbell die beiden stoppte: „Da können wir nicht hingehen!“

    „Wir haben Bond noch nie nackt gesehen, und wir haben ihn noch nie so zerbrechlich gesehen“, führt Mikkelsen seine Überlegungen weiter aus. „Und dann gibt es natürlich so einige Untertöne mit dem Seil... Wir haben darüber diskutiert, wie wir die Szene angehen könnten, und egal, wie brutal und verrückt unsere Ideen wurden, wir sind einfach noch weitergegangen. Eine Idee war, dass ich ihn [Bond] tatsächlich irgendwo aufschneide und er eine Zeit lang darunter leiden muss. An einem bestimmten Punkt lächelte […] Martin Campbell nur und sagte: ,Jungs, kommt zurück an den Tisch. Das ist ein Bond-Film. Das können wir nicht machen.“

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    Sowohl für Craig als auch Mikkelsen war „Casino Royale“ die erste große Mainstream-Produktion, in der sie tragende Rollen hatten. Craig spielte zuvor etwa eine Hauptrolle im britischen Gangster-Thriller „Layer Cake“, während Mikkelsen in Dänemark unter anderem in den harten „Pusher“-Filmen von Nicolas Winding Refn zu sehen war. Dort wären derart explizite Folterszenarien mit psychosexuellen Untertönen kein Neuland gewesen – aber in einem Bond-Film kann man sich derartige Härten tatsächlich kaum vorstellen.

    „Wir haben uns in unserer Indie-Welt verloren“, räumt Mikkelsen im Interview selbst ein. Am Ende ist „Casino Royale“ ein Kompromiss im besten Sinne geworden: ein Film, der neue Wege beschreitet – aber dem Tonfall seines Franchise trotzdem über weite Strecken treu bleibt.

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