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    Zum ersten Mal im Streaming-Abo: Ein extrem mitreißender Gangsterfilm – basierend auf wahren Begebenheiten
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Kaum zu glauben, aber „Rheingold“ von Fatih Akin basiert auf wahren Begebenheiten! Ihr habt den extrem unterhaltsamen Gangsterfilm im Kino verpasst? Dann könnt ihr ihn jetzt bei WOW streamen.

    Ihr habt noch nie etwas von Xatar gehört? Unmöglich. Einmal davon abgesehen, dass der Mann, der bürgerlich Giware Hajabi heißt, die Deutschrapszene der letzten Jahre maßgeblich mitgeprägt hat, ist Xatar für eine ganz andere Sache deutlich bekannter, die sich im Jahre 2009 zugetragen hat. Dabei handelt es sich um den legendären Goldraub, bei dem sich Xatar und seine Komplizen 120 Kilogramm Schmuck und Zahngold im Wert von fast 2 Millionen US-Dollar ergaunert haben. Bis heute fehlt von der Beute jede Spur.

    Aber nicht nur der Goldraub an sich ist spektakulär gewesen, nein. Das ganze Leben von Xatar, mit der Flucht als Kleinkind aus dem kriegsgebeutelten Iran, um dann zusammen mit seinen Eltern in einem irakischen Gefängnis zu laden, ist unfassbar. Später ging es als Asylbewerber nach Bonn, um Klavierstunden zu nehmen wie auch eine Karriere als Drogendealer einzuschlagen. Der Rest ist Geschichte, die nicht nur den Überfall auf den Goldtransporter nach sich zog, sondern auch Folter im Gefängnis.

    Klingt alles ziemlich unglaublich, oder? Aber es ist wie gemacht für einen extrem unterhaltsamen Film. Das hat Fatih Akin mit „Rheingold“ dann auch unter Beweis gestellt. Ihr habt den Gangsterfilm mit Emilio Sakraya („Die Rettung der uns bekannten Welt“) in der Hauptrolle im Kino verpasst? Kein Problem. Den Film könnt ihr ab sofort bei WOW (ehemals Sky Ticket) streamen.

    Das ist "Rheingold"

    Fatih Akin hat sich für „Rheingold“ nicht nur an die Biographie von Xatar gehalten, sondern lässt auch klare filmische Vorbilder erkennen. Vor allem die Gangsterfilme von Martin Scorsese (ganz besonders „GoodFellas – Drei Jahrzehnte in der Mafia“) standen Pate, um die Geschichte von Xatar auf die Leinwand zu bannen. Tatsächlich versteht sich „Rheingold“ in erster Linie als ziemlich klassisches Erzählkino, welches die einzelnen und ausschlaggebenden Stationen im Leben des Rappers abarbeitet.

    Da das Leben von Xatar aber so reich an Ereignissen ist, wirkt „Rheingold“ trotz seiner 140-minütigen Laufzeit ziemlich gehetzt. Der Autor dieser Zeilen sagt es angesichts der unaufhörlichen Flut an Serien-Stoffen überhaupt nicht gerne, aber eine Mini-Serie über Xatar würde wirklich Sinn ergeben. Durch das Tempo, welches Fatih Akin mit seiner Inszenierung an den Tag legt, entsteht aber auch eine extrem mitreißende Dynamik, die so kurzweilig ist, dass es fragwürdig wird. Denn Zeit zum Reflektieren bleibt Akin hier keine.

    Das sorgt dann eben auch dafür, dass „Rheingold“ ein ziemlich tendenziöses Seherlebnis ist, welches sich zu keiner Zeit kritisch mit der Figur Xatar auseinandersetzen möchte, sondern vielmehr Wert auf klassische Genre-Mechanismen und Spektakel legt. Das beißt sich gerade dann, wenn es emotional werden soll. Wenn man sich aber mit diesem Ansatz arrangieren kann, dann erlebt man mit „Rheingold“ ein hochwertig produziertes Stück Gangsterkino aus Deutschland, das sich in Sachen Atmosphäre und dem jeweiligen Lokalkolorit immerhin durchaus stimmungsvoll gibt.

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Rheingold“ solide 3 von 5 möglichen Sternen. In seinem Fazit fasst Oliver Kube den Film sehr passend zusammen: „Ernsthaft berührendes Biopic oder spaßiges Heist-Movie? Fatih Akin konnte sich da offenbar nicht so recht für eins entscheiden. So liefert er ein zwar visuell überzeugendes, über weite Strecken unterhaltsames, aber eben auch ziemlich zerfahrenes Werk ab.“

    Ab sofort im Streaming-Abo: Dieser grandiose Western ist leider immer noch viel zu unbekannt

    *Bei den Links zum Angebot von Amazon und WOW handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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