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    Christopher Nolans härtester Film: Dieses Projekt hätte die Karriere des "Oppenheimer"-Regisseurs völlig verändert!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Batman Begins“ – oder doch lieber ein harter Thriller über einen Serienkiller, der seine Opfer aufspießt? Mitte der 2000er stand „Oppenheimer“-Regisseur Christopher Nolan vor einer der wichtigsten Entscheidungen seiner Regie-Karriere...

    Universal Pictures

    Mit „Batman Begins“ hat Christopher Nolan 2005 den Sprung ins Blockbuster-Fach geschafft. Sein erster großer Hollywood-Film brach zwar noch keine Kassenrekorde, wurde aber von der Kritik wohlwollend aufgenommen – und ebnete ihm den Weg zum Milliarden-Erfolg von „The Dark Knight“. Seitdem kann Nolan eigentlich machen, was er will – meistens sind das aufwendige Action- und Science-Fiction-Filme, die eher durch kompliziert verschachtelte Storykonstrukte von sich reden machen als durch ihre Härte. „Oppenheimer“ war 2023 sein erster Film seit dem Thriller-Remake „Insomnia – Schlaflos“ (2002), der in den USA ein sogenanntes R-Rating erhielt, das Kindern unter 17 Jahren den Kinobesuch ohne die Begleitung einer erwachsenen Person untersagt – und das lag wohl eher an zwei Sexszenen als am Gewaltgrad.

    Doch fast hätte Christopher Nolans Karriere einen völlig anderen Kurs eingeschlagen. Denn Mitte der 2000er hatte der Regisseur die Wahl zwischen „Batman Begins“ und „The Keys To The Street“, einer Adaption des gleichnamigen britischen Kriminalromans von Ruth Rendell. Schon 1998 – also kurz nach der Veröffentlichung seines Schwarz-Weiß-Debüts „Following“ – arbeitete Nolan ein Drehbuch zu dem Stoff aus, und es deutet vieles darauf hin, dass der Psychothriller sein mit Abstand härtester Film geworden wäre...

    Nolan wollte eine neue Herausforderung

    Ursprünglich wollte der „Inception“-Regisseur das Buch direkt nach „Insomnia“ verfilmen, entschied sich dann aber dagegen, weil er zu viele Parallelen zu älteren Filmen wie „Memento“ sah. „Ich glaubte nicht, dass es das ist, was ich als nächstes machen will“, ließ Nolan seinerzeit auf einer Fan-Website verlauten (via Collider). „Es ist ein wirklich cooles Drehbuch, aber es hat viele Gemeinsamkeiten mit den drei Filmen, die ich davor gemacht habe – also ist es zurzeit vielleicht nicht der richtige Film für mich.

    Nolan wollte neue Herausforderungen, und da kam das Angebot, einen Superhelden-Blockbuster zu drehen, natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Der Plan, seine Karriere in eine völlig andere Richtung zu lenken, ist jedenfalls aufgegangen: Heute assoziiert den 53-Jährigen kaum noch jemand mit kleinen, dreckigen Thrillern – zumindest nicht in erster Linie. Doch was wäre „The Keys To The City“ denn genau für ein Film geworden?

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    In dem 1996 veröffentlichten Roman geht es um einen Serienkiller, der seine Opfer in den Straßen von London aufspießt. Und auch die Nebenhandlungen sind teils ziemlich harter Tobak: So geht es in „The Keys To The City“ nicht nur um einen mysteriösen Mörder, sondern auch um häusliche Gewalt. Eher unwahrscheinlich, dass dabei ein jugendfreier Film herausgekommen wäre. Wenn sich Nolan 2005 nicht für das DC-Spektakel entschieden hätte, sondern den düsteren Neo-Noir-Thriller, dann wäre seine Karriere möglicherweise ganz anders verlaufen – zumindest dann, wenn die Leinwand-Adaption ähnlich kompromisslos ausgefallen wäre wie ihre Buchvorlage.

    Übrigens war „The Keys To The City“ damit noch nicht ganz vom Tisch: 2013 wurde der Film neu entwickelt, zwar nicht mit Nolan auf dem Regiestuhl, aber basierend auf seinem Drehbuchentwurf. Tim Roth und Gemma Arterton waren für die Hauptrollen vorgesehen, aber letztlich wurde auch im zweiten Anlauf nichts aus dem Film. Damit liegt das Projekt erst mal auf Eis – aber wer weiß schon, ob es Nolan nicht doch irgendwann noch einmal zu seinen Anfängen zurückzieht...

    Christopher Nolan gibt nun die endgültige Antwort: Das hat es wirklich mit dem Ende von "Inception" auf sich!

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