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    Alle hassen diesen Sci-Fi-Flop, nur Quentin Tarantino liebt ihn: "Das ist es, was ich schreiben will!"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Was die Filmgeschichte angeht, vertritt Quentin Tarantino eine Menge Außenseitermeinungen. Wenn es zum Beispiel nach ihm geht, ist ein lachhaft schlechter Sci-Fi-Flop besser als alles, was Stanley Kubrick je gemacht hat...

    Quentin Tarantino ist nicht nur bekannt für Kultfilme wie „Pulp Fiction“ oder „Kill Bill“, sondern auch für seine – nicht selten kontroversen – Meinungen zur Filmgeschichte. So findet er den bei Fans besonders beliebten dritten „Indiana Jones“-Film langweilig, und Stanley Kubrick hält der Regisseur, der gerade an seinem zehnten und letzten Spielfilm arbeitet, für einen „verlogenen Heuchler“. Doch Tarantino prügelt nicht nur auf gefeierte Filme ein, er hat auch gerne mal überschwängliches Lob für Werke übrig, für die sich außer ihm so gut wie niemand erwärmen kann – einer davon istBattlefield Earth.

    Auf der Review-Sammelplattform Rotten Tomatoes haben gerade mal 3 Prozent der Kritiker*innen eine positive Meinung zu dem Science-Fiction-Film mit John Travolta, und im Jahr 2001 wurde er mit sieben Anti-Oscars ausgezeichnet, darunter für den schlechtesten Film.

    Das muss natürlich absolut nichts heißen, denn „Showgirls“ (1995) hat zum Beispiel ebenso viele Goldene Himbeeren erhalten – doch während Paul Verhoevens damals missverstandene Satire heute als weitgehend rehabilitiert gilt, lassen die Verteidigungen von „Battlefield Earth“ auch über 20 Jahre später auf sich warten...

    Entweder, „Battlefield Earth“ bleibt für immer einer der schlechtesten Filme aller Zeiten – oder Tarantino war seiner Zeit mal wieder voraus. Denn der fand den Film, der auf einem Buch von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard basiert, schon bei seiner Premiere im Jahr 2000 großartig. So sehr, dass er im Anschluss an die Uraufführung Regisseur Roger Christian beiseite nahm und seinen Film so euphorisch lobte, wie es danach wahrscheinlich nie wieder passiert sein dürfte:

    „Das ist es, was ich schreiben will. Es ist fantastisch!“, soll Tarantino laut Christian gesagt haben, dessen nachfolgende Filme (darunter der Sci-Fi-Film „The Ark – Wir sind nicht allein“ mit Christian Slater) ebenfalls floppten (via Den of Geek).

    Und mehr noch: Tarantino war bereits völlig klar, dass seine Meinung zu „Battlefield Earth“ alles andere als mehrheitsfähig ist. „Sie werden euch alle umbringen“, prophezeite der „Inglourious Basterds“-Regisseur – und erlag dann doch noch einem Irrtum: „Warte mal zehn bis zwölf Jahre ab, dann wird sich alles ändern. Aber jetzt? Vergiss es. Du wirst durch die Hölle gehen.“

    Tarantinos Vorhersage traf zumindest teilweise ein: Roger Christian und John Travolta wurden für „Battlefield Earth“ in der Luft zerrissen, und Travolta verlor eine nicht nur jede Menge Geld, sondern auch seinen Ruf, den er sich nicht zuletzt dank Tarantinos „Pulp Fiction“ mühsam wieder aufgebaut hatte – zehn bis zwölf Jahre später hatte sich daran allerdings nicht allzu viel geändert.

    Aber immerhin kann nicht jeder Regisseur von sich behaupten, einen Film gedreht zu haben, den einer der populärsten Filmemacher seiner Generation für besser hält als „Uhrwerk Orange“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“.

    "Verpiss dich!": Warum Quentin Tarantino einen der größten Regisseure aller Zeiten für einen verlogenen Heuchler hält

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Einen ähnlichen Artikel hat bereits unser Kollege Jan Felix Wuttig für moviepilot geschrieben.

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