Auf Servus TV könnt ihr am heutigen 11. Juli 2023 ab 22.15 Uhr mit „Heaven's Gate“ ein außergewöhnliches Stück Kino erleben. Denn das Western-Epos von Regie-Meister Michael Cimino („Die durch die Hölle gehen“) ging in den frühen 80er-Jahren in die Filmgeschichte ein. Und das gleich aus mehreren Gründen:
Im Zuge der Dreharbeiten etwa explodierten die Produktionskosten auf sagenhafte 44 Millionen Dollar. Das war nicht nur knapp das Vierfache (!) des ursprünglich anberaumten Budgets, obendrein machte das „Heaven's Gate“ seinerzeit zu einem der teuersten Filme aller Zeiten. Zum Vergleich: Der im selben Jahr erschienene „Star Wars - Das Imperium schlägt zurück“ kostete nur 30,5 Millionen Dollar. Der Unterschied: Während George Lucas' „Episode V“ bis heute als eine der besten Fortsetzungen aller Zeiten gefeiert wird und zum Kassenschlager avancierte, ging Cimino mit seinem Mammutprojekt an den Kinokassen baden.
Mit einem weltweiten Einspielergebnis von nur 3,5 Millionen Dollar gilt „Heaven's Gate“ gemessen an seinem Budget als einer der größten Kassenflops der Kinogeschichte! Die Gründe für den wirtschaftlichen Totalausfall liegen dabei zwar auf der Hand, auf die Qualität des Films lässt das Scheitern allerdings nur bedingt schließen. Im Laufe der Zeit avancierte die gigantische Produktion nämlich zu einem echten Publikumsliebling, der längst Klassikerstatus genießt. Wir finden: zu Recht!
"Heaven's Gate": Einer der besten Western aller Zeiten
Der Film scheiterte an den Kinokassen, weil er einerseits sein Budget um ein Vielfaches überstieg – und somit viel mehr Tickets als ursprünglich verkauft werden hätten müssen, um schwarze Zahlen zu schreiben. Außerdem dürfte auch die epische Laufzeit von satten dreieinhalb Stunden zahlreiche potenzielle Kinogänger*innen abgeschreckt haben und zu allem Überfluss fielen dann auch noch die (damaligen!) Kritiken nicht gerade rosig aus.
Doch auch wenn dem Western schon zum Kinostart auch etwas Anerkennung entgegengebracht wurde – etwa in Form einer Oscarnominierung in der Kategorie Bestes Szenenbild –, im Laufe der Zeit gewann der Film immer mehr Liebe sowohl seitens der Fachpresse als auch seitens des Publikums. Im ultimativen FILMSTARTS-Ranking der besten Western aller Zeiten belegt „Heaven's Gate“ so den verdienten 19. Platz – und liegt damit immerhin vor populären Klassikern wie „Django“ und modernen Meisterstücken wie „No Country For Old Men“!
Eines solltet ihr vorab jedoch noch wissen: Der spätabendliche Sendeplatz ermöglicht zwar eine Ausstrahlung der ungekürzten FSK-16-Version. Gleichzeitig bedeutet dies allerdings auch, dass der Abspann erst gegen 2.00 Uhr morgens einsetzt. Wenn euch das zu spät sein sollte, könnt ihr alternativ auf die DVD oder Blu-ray ausweichen, die es bereits für einen schmalen Taler gibt. In einem Streaming-Abo ist „Heaven's Gate“ aktuell nicht verfügbar.
Darum geht's in „Heaven's Gate“: James Averill (Kris Kristofferson) hat als Absolvent der Harvard-Universität in Neuengland das Amt des Marshals von Johnson County in Wyoming übernommen. Es ist ein Land, das vor allem arme Menschen aus Osteuropa anzieht – die den reichen Viehbaronen ein Dorn im Auge sind. Wenn es nach ihnen geht, sind die Einwanderer allesamt Verbrecher und Anarchisten, die es auszurotten gilt. Mit Unterstützung des Gouverneurs gelingt es ihnen so letztlich sogar, eine 125 Namen umfassende Todesliste aufzustellen:
Auftragsmörder bekommen so die Bewilligung, die Jagd auf die Einwanderer zu eröffnen. Averill jedoch ekelt jenes Vorhaben an, sodass er beschließt, sich gemeinsam mit seiner großen Liebe, der Bordellbetreiberin Ella (Isabelle Huppert), sowie mit seinem einstigen Rivalen Nate Champion (Christopher Walken) auf die Seite der Siedler zu stellen...
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