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    TV-Tipp: Hat DIESER Action-Film Tom Cruises Karriere gerettet?
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Ein Jahr nach seinem oft durch den Kakao gezogenen und vielfach falsch zitierten Auftritt in der Talkshow von Oprah Winfrey zeigte sich Tom Cruise ausgerechnet im Action-Sequel „Mission: Impossible III“ als nahbar. Ein potentieller Karriereretter!

    Im Jahr 2023 kennen wir Tom Cruise als Teufelskerl, der sich für unsere Unterhaltung in Extremsituationen begibt, sowie als einen der letzten, waschechten Kino-Stars. Doch Mitte der 2000er-Jahre sah es kurz so aus, als könnte sein Stern am Hollywood-Firmament rasch verblassen. Das zahlende Publikum machte sich über ihn lustig, die Filmpresse blickte mit kritischer Distanz auf ihn.

    Es ist gut möglich, dass „Mission: Impossible III“ Cruise aus dem Strudel schwindender Sympathien zerrte. Wie groß der Sympathiefaktor ist, der vom Agenten-Actionthriller ausgeht, könnt ihr nun im TV beurteilen: „Mission: Impossible III“ läuft heute, am 12. Juli 2023, ab 20.15 Uhr bei Kabel eins. Außerdem ist der Film bei mehreren VOD-Plattformen zu finden, etwa Prime Video:

    Wenn ihr den Sky-Dienst Wow* oder Paramount+* abonniert habt, könnt ihr „Mission: Impossible III“ sogar ohne Zusatzkosten abrufen.

    "Mission: Impossible III": Agent mit Herz versus Star mit Energie-Überschuss

    IMF-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) ist zahm geworden: Seit er mit Krankenpflegerin Julia Meade (Michelle Monaghan) zusammen ist, nimmt er keine Einsätze an. Stattdessen begnügt er sich damit, IMF-Neulinge wie die aufgeweckte Lindsey Farris (Keri Russell) zu trainieren. Als Waffenhändler Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) auf den Plan tritt und Ethans Schützlinge in Gefahr bringt, muss er sich zurück in den Dienst schwingen – womit er Julias Wohlergehen aufs Spiel setzt...

    Das Internet kann erbarmungslos sein, wie Cruise 2005 zu spüren bekam: Um für „Krieg der Welten“ die Werbetrommel zu rühren, schaute er in Oprah Winfreys Nachmittags-Talkshow vorbei. Ein legendär-hysterisches Format mit aufgepeitschtem Publikum – an diesem Tag mehr denn je. Immer wieder wurde das Gespräch durch Jubelschreie und aufgesetzt-große Gesten aus den Zuschauerrängen unterbrochen. Eine Stimmung, die Winfrey anheizte, indem sie Cruise tätschelte und über seine Beziehung zu Katie Holmes ausquetschte.

    So ausgiebig ehrt "Scream 6" den toten Schöpfer der Reihe – nicht mal seine Sexfilm-Vergangenheit wird ausgespart!

    Cruise gab dem Publikum den Entertainer, den es verlangte. Er spiegelte die Stimmung im Studio, tätschelte Winfrey zurück, ahmte unter Applaus Gesten der Fans nach. Und als Oprah Winfrey ihn bat, sich auf das Showsofa zu stellen, biss Cruise die Zähne zusammen und folgte der Bitte. Für drei knappe Sekunden. Es war ein TV-Auftritt, über den man normalerweise die Augen rollen würde, ehe man ihn abhakt. Doch dieser Auftritt wurde zu einem der ersten Memes im Video-Internetzeitalter.

    Verkürzte Montagen der schrägsten Augenblicke stellten Cruise als den Motor der Koffeinschock-Megapower-Energie dar. Der eigentliche Ablauf interessierte damals kaum wen, die Internetparodie wurde als Fakt hingenommen und machte Cruise zur Lachnummer. Der Leinwandliebling war nun ein Hollywood-Clown, mit dem niemand mitfiebern wollte.

    J.J. Abrams macht Tom Cruise zu Jennifer Garner

    Dann kam der Kinosommer 2006 und mit ihm „Mission: Impossible III“. Ein Agenten-Actionthriller, in dem Regisseur J.J. Abrams die Tonalität und Ästhetik seiner Hit-Serie „Alias – Die Agentin“ auf rund zwei Kinostunden kondensiert. Abrams zeigt Ethan Hunt, der im vorherigen „Mission: Impossible“-Teil als völlig entrückter Adrenalinjunkie skizziert wurde, als Person mit Herz.

    Der IMF-Agent muss, genauso wie Jennifer Garners „Alias“-Heldin, Hoffnungen bezüglich seines Liebeslebens und das Glück seines privaten Umfelds mit dem unerbittlichen Kampf für das Wohl der Welt ausbalancieren. Obwohl die Dreharbeiten zu „Mission: Impossible III“ parallel zum Oprah-Auftritt-Geläster abliefen, wirkt der fertige Film glatt wie eine von langer Hand geplante Antwort.

    Er erdet Ethan Hunt und damit Tom Cruise. „Mission: Impossible III“ erinnert daran, dass man sehr wohl mit Cruise mitfiebern kann – oder wenigstens mit seinen Figuren. Gleichzeitig unterstreicht das Sequel ein Talent Cruises, das schon in früheren Filmen zur Geltung kam und hier erstmals energisch ins Rampenlicht tritt:

    Der Mann kann auf echt eindrucksvolle Weise rennen, was in diesem Film in einer ausgedehnten Eiltempo-Rennszene als fesselnde Plansequenz präsentiert wird. Die Ära des Sofasprungs war vorbei. Es begann die bis heute anhaltende Epoche des beeindruckenden Laufs.

    Experten haben es ausgerechnet: So unfassbar reich wäre Forrest Gump heute!

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