Was ist wohl das meistgeschaute Video von Netflix auf YouTube? Da sind auf dem offiziellen Kanal des Streamingdiensts natürlich mehrere Videos rund um die Serie „Wednesday“ weit oben. Mit 39 Millionen Aufrufen ist zum Beispiel ein Video auf dem vierten Platz, bei dem das eiskalte Händchen aus der Erfolgsserie durch New York spaziert. Und die jetzt schon ikonische Tanzszene von Jenna Ortega als Wednesday Addams ist mit 56 Millionen Aufrufen sogar auf Rang 2.
Dazwischen befindet sich mit 52 Millionen Aufrufen der Trailer zu „Squid Game“ – schließlich wollte im Herbst 2021 die Hälfte der Welt wissen, was das für eine Serie ist, über welche die andere Hälfte die ganze Zeit redet.
Doch noch deutlich vor den bewegten Bildern zu diesen riesigen Erfolgsserien ist mit satten 64 Millionen Aufrufen ein Video mit dem Titel „Kaam 25: DIVINE | Sacred Games“ der größte Netflix-Hit auf YouTube. Was zur Hölle verbirgt sich dahinter?
Ein Musikvideo ist das YouTube-Highlight von Netflix
Dahinter verbirgt sich ein 2 Minuten und 41 Sekunden langes Musikvideo mit dem Titel „Kaam 25“ des indischen Rappers Divine zur Serie „Der Pate von Bombay“ alias „Sacred Games“.
Die Romanadaption „Der Pate von Bombay“ erschien 2018 als allererste Netflix-Eigenproduktion aus Indien. Im Mittelpunkt der insgesamt zwei Staffeln steht ein heruntergekommener und frustrierter Cop, der plötzlich von einem seit 16 Jahren verschwundenen Gangsterboss kontaktiert wird. Der eröffnet dem Polizisten, dass er nur 25 Tage Zeit hat, um seine Heimatstadt vor einem großen Unglück zu retten. Die viel mit Rückblenden arbeitende Serie voller Twists wurde nicht nur in Indien ein großer Erfolg für den Streamingdienst. In Deutschland erschien sie übrigens nur im Original mit Untertiteln, eine lokale Synchronisation gibt es nicht.
Der Song „Kaam 25“ kommt in der kompletten Serie übrigens überhaupt nicht vor, wird nicht einmal im Vor- oder Abspann angespielt. Er wurde trotzdem zum offiziellen Titelsong. Der auch international erfolgreiche Divine, der als erster indischer Rapper groß mit einer Spotify-Werbetafel auf dem berühmten New Yorker Times Square vertreten war, ließ sich aber für sein Lied vom Thema der Serie und den düsteren Ecken seiner im Mittelpunkt stehenden Heimatstadt Mumbai alias Bombay inspirieren.
Dass Netflix mit dem populären Rapper ein Musikvideo produzierte und dies dann bereits rund drei Wochen vor dem Start der Serie im Sommer 2018 auf YouTube veröffentlichte, gilt übrigens mittlerweile als genialer Marketing-Schachzug. Netflix schaffte Aufmerksamkeit, wurde auf dem hart umkämpften indischen Markt, auf dem sich der Streamingdienst sehr schwer tut, erfolgreicher.
Und der Musikclip avancierte zum bislang größten viralen Netflix-Hit – sicher auch davon profitierend, dass man sich ein solches Video immer und immer wieder „anschaut“ bzw. in vielen Fällen vielleicht nur anhört. Abtun sollte man die Zahlen damit aber nicht. Denn das Musikvideo liegt neben den Aufrufen auch bei einer anderen Größe vorne.
Es hat bereits über 886.000 Likes. Hier ist der Vorsprung nicht so groß wie bei den Aufrufen, aber es liegt trotzdem deutlich vor dem „Squid Game“-Trailer (869.000) und der „Wednesday“-Tanzszene (844.000).
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